In seiner ersten Sitzung seit dem tödlichen Messerangriff vom 25. Juni beschäftigt sich der Würzburger Stadtrat an diesem Donnerstag mit einem Gedenkort für die getöteten und verletzten Menschen: 15 Stadträtinnen und Stadträte aus sechs verschiedenen Fraktionen haben beantragt, eine zentrale Gedenkmöglichkeit für die Opfer zu schaffen.
Bei dem Attentat durch einen 24-jährigen Somalier am Barbarossaplatz wurden vor vier Wochen drei Frauen getötet und mehrere Personen teilweise lebensgefährlich verletzt. "Die Stadtverwaltung unterstützt die Angehörigen der getöteten und verletzten Opfer darin, eine Gedenkmöglichkeit zu schaffen", lautet der konkrete Antrag, der von Stadtratsmitgliedern der Grünen, CSU, SPD, FWG, Linke und ÖDP/WL unterzeichnet wurde.
Der Angriff und seine Folgen "werden die Stadtgesellschaft nachhaltig bewegen", betonen die Antragsteller. Um eine angemessene Form von Gestaltung und Zeitpunkt für einen zentralen Gedenkort zu finden, soll die Verwaltung dabei das Gespräch mit den betroffenen Familien suchen: "Im Vordergrund müssen die Bedürfnisse der Angehörigen stehen." Auch Experten aus den Bereichen Opferschutz, Psychologie und Trauma-Bewältigung sollen eingebunden werden.
An einer Stelle der Begründung ist von einem Denkmal die Rede, darüber hinaus stehen in dem Antrag keine Anregungen oder Details für die äußere Gestaltung oder den genauen Standort des Gedenkorts. Darüber soll auch zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht diskutiert oder entschieden werden: Die Verwaltung empfiehlt zunächst, den Antrag weiterzuverfolgen.