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Würzburg
Würzburg: Warum eine Demo auf dem Main für Probleme sorgte
Aktivisten von Ende Gelände und Fridays For Future Würzburg haben sich an einem bundesweiten Aktionstag beteiligt. Laut Polizei war die Demo jedoch nicht angemeldet.
Die Polizei stoppte eine Protestaktion am Samstag in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Die Polizei stoppte eine Protestaktion am Samstag in Würzburg.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 22:44 Uhr

Aufstand mit Abstand auch in Würzburg: Am Samstag haben sich die Klima-Aktivisten von Fridays For Future zusammen mit Ende Gelände Würzburg mit einer Boots-Demonstration auf dem Main an einem bundesweiten Aktionstag der Initiative "Zucker im Tank" beteiligt.

Die Initiative sieht sich nicht nur als Teil der Bewegung für Klimagerechtigkeit, sondern hat sich auch den Kampf gegen den Kapitalismus, den Staat, das Patriarchat und den Rassismus auf die Fahnen geschrieben. Da sie in Corona-Zeiten größere Demonstrationen vermeiden wollen, setzen die Aktivisten auf kleinere Protest- und Blockadeaktionen, die unter dem Motto "Aufstand mit Abstand" an diesem Freitag und Samstag in ganz Deutschland durchgeführt wurden.

Schlauchboote und Kanus

Die Würzburger Aktion auf dem Main startete mit etwa 25 Personen auf zehn Schlauchbooten, Kanus und Luftmatratzen am Samstagnachmittag kurz vor Randersacker. Der Protest richtete sich gegen den Kohletransport auf dem Main, die Demonstranten forderten in Sprechchören einen schnelleren Ausstieg aus der Kohleverstromung. Auf den Booten und am Sebastian-Keipp-Steg waren Banner mit Aufschriften wie "Burn the system – not coal" (Verbrennt das System – nicht Kohle) zu sehen.

Fotoserie

Als die Polizei auf die Protestaktion aufmerksam wurde, sicherte ab dem Kneipp-Steg ein Streckenboot der Wasserschutzpolizei die Boote der Demonstranten ab. Wie die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt am frühen Samstagabend mitteilte, wurde die Demonstration im Vorfeld weder bei der Polizei noch bei der Stadt Würzburg angemeldet.

Polizei stoppte Demonstranten

Als die Klima-Aktivisten an der Kurt-Schumacher-Promenade auf Höhe der Agentur für Arbeit mit ihren Booten an Land gingen, wurden sie von einem größeren Polizeiaufgebot gestoppt, um die Personalien der Versammlungsleiter festzustellen. "Ob es zu einer Behinderung oder Störung der Schifffahrt kam, wird im Nachgang durch die Wasserschutzpolizei ermittelt", heißt es im Polizeibericht weiter. Im Anschluss an die Boots-Demonstration fand auf den Talavera-Mainwiesen eine Mahnwache von Fridays For Future statt.

Hinweis: In einer früheren Version des Textes hieß es in der Überschrift, die Polizei stoppte die Demo. Dies ist nicht richtig und wurde korrigiert. Die Teilnehmer der Demo sind selbst an Land gegangen. Dort wurden sie solange festgehalten, bis die Personalien aufgenommen waren.

 
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  • ba.stark@web.de
    Leute, Leute, was für eine Truppe.

    Auf der einen Seite die Totalvermummten, die unabhängig vom MNS zu feige sind, Ihr Antlitz zu zeigen. Wird gegen die eigentlich wegen des Vermummungsverbots ermittelt? Auf der anderen Seite diejenigen, die ohne Abstand und als MNS-Totalverweigerer unterwegs sind (obwohl einigen eine Maske als optischer, nach Außen wirkender Umweltschutz gut gestanden hätte). Die Dritten versenken sich fast selbst (u.a. Bild 7).

    Schon richtig, dass die Polizei da eingegriffen hat. Die wenigen Hanseln sind eine größere Gefahr für sich selbst gewesen als dass die irgendwas bewirkt hätten.
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  • rolandroesch@web.de
    Pflichten stehen auch im Grundgesetz, von dem wollen diese Schnullernugler nix wissen.
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  • dinsingsakul@posteo.de
    @lanalando
    Kennen Sie denn Grundgesetz Art. 20a?
    "Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen ... im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung ..."

    Genau dieser Pflicht nach Art. 20a wurde mit der Demonstration genüge getan, weil die Verantwortung für natürliche Lebensgrundlagen künftiger Generationen leider beim Klimaschutz sträflich vernachlässigt wurde. Somit erfüllen die demonstrierenden Menschen ihre vom Grundgesetz vorgegeben Pflicht im Gegensaz zu Ihnen mt Ihren "Schnullernuckler"-Abwertungen. Ich kann dem Grundgesetz nicht entnehmen, dass Menschen, die sich um Art. 20a kümmern, runtergemacht werden sollen. Freundlicherweise schützt das Grundgesetz hier auch Ihre Meinungsfreiheit. Ich würde mir wünschen, dass Sie sich auf der Sachebene mit diesen aktiven Mitbürger*innen und deren Argumenten auseinandersetzen. Mal schnell so abwerten ist einfach, denken u. diskutieren kostet Kraft/Hirnschmalz. Denken Sie gerne kritisch mit!
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  • rosenkavalier
    Nicht zu vergessen besonders Art. 14: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
    Ansonsten trifft tymiander den Nagel auf den Kopf.
    Wer sich hier über die Proteste der jungen Leute aufregt,der hat einfach nicht den Schuss gehört.
    Es ist 5 vor 12!
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  • dinsingsakul@posteo.de
    Habt Ihr negativ Kommentierenden Kinder? Wie ist Eure Lebenserwartung? Wetterextreme werden sich häufen. Extreme Temperaturen, Niederschläge und zerstörerische Stürme wird es in Zukunft bei uns noch mehr geben. Überraschend ist das nicht, Klimaforscher weisen seit Jahrzehnten darauf hin, dass die Temperaturen global steigen. Aber lange haben wir so getan, als ginge uns das nichts an.

    Erfreulicherweise setzen sich engagierte junge Menschen damit auseinander, machen mit der Demo auf die besonders klimaschädliche (Braun)-Kohle aufmerksam. Braunkohle setzt beim Verbrennen besonders große Mengen Klimagase frei: Braunkohle sezt pro Kilowattstude erzeugten Strom bis 1230 _Kilo_gramm C02 frei. In einem effizienten Gaskraftwerk verbrennt Gas mit nur rund 420 _Gramm_ CO2 pro kw/h.

    Dass dagegen junge Menschen protestieren, sich gegen die bisherige Untätigkeit, das Wegsehen und Verleugnen dieser Zukunftsgefahr engagieren, ist rundherum lobenswert.

    Setzt Euch mit dem Klimawandel auseinander!
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  • hannes.sazyma@arcor.de
    „Kampf gegen [...] den Staat“, das ist ja scheinbar eine völlig legitime Forderung, dass man diese hier völlig unkritisch wiedergibt. Aber wenn es von den vermeintlich „Guten“ kommt, ist das ja sowieso alles ganz toll.
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  • holle4es
    Da fahren ein paar Leute mit 10 Gummibooten den Main runter, ordnungsgemäß mit Maske und nur weil sie dabei Transparente hochhalten ist das gleich ein Fall für die Polizei? Und 200 Meter flussaufwärts drängen sich die Leute ohne Abstand oder gar Maske wie in einer Robbenkolonie, jeden Tag. Wo ist da die Staatsmacht? Oder kommt die immer erst wenn die MP Ftotgrafen ihre Bilderserien fürs Inernett gemacht haben?
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  • holle4es
    Mitteilung an die AfD: Es gibt eine Busverbindung nach Randersacker. Und damit kann man auch ein Gummiboot mit Luftpumpe transportieren.
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  • rebnik
    Lustiger Auftritt auf dem Wasser! Schade, dass nicht mehr dabei waren. Die Polizei hätte sich besser zurückgehalten. Wegen solch einer Lappalie den großen Aufzug zu machen ist schon ganz schön lächerlich. Echt traurig wie hier die Angst wieder um sich greift, die Angst im kleinen Würzburgs vor allem, was nicht uniformiert und in Reih und Glied dahermarschiert, wie z. B. die katholisch-obskure Fronleichnamsprozession oder Süddeutschlands längster und langweiligster Faschingszug. Kommt endlich im 21. Jahrhundert an, Ihr Nachtwächter! grinsen
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  • luherold@kabelmail.de
    Aus der Corona-Krise nichts gelernt! Auf der Jagd nach immer mehr, mein Haus, mein Auto usw., Steuern wir mit Höchsttempo auf eine Wand zu. Bremsen oder gegensteuern verboten. Vielleicht auch gut so. Erst wenn sich die Menschheit selbst ausgerottet hat, kann die Erde, die Natur und die Tierwelt überleben. Also weiter so, mit Macht und Tempo ins Verderben. Danke an die Aktivisten. Sie machen Hoffnung, dass die Menschheit noch nicht total verblödet ist.
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  • mhm
    Mit Aktivisten werden ja immer gute Menschen von den Medien benannt - und gute Menschen dürfen einfach alles.
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  • Rolando-07
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • Helmut_Faul_HF2017
    Wie sind eigentlich die Boote nach Randersacker gekommen?
    Etwa mit bösen Autos, die böses CO2 ausgestoßen haben?
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  • chrihand
    manchmal würd ich denen gerne ihre Wünsche erfüllen.
    Damit sie merken wie das wahre Leben läuft...
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  • Helmut_Faul_HF2017
    Lasst sie doch planschen, krakelen und gegen den Kapitalismus demonstrieren, der ihr sorgenfreies Leben im Wohlstand möglich macht. An einem schönen Sommertag wie heute macht das doch auch mehr Spaß als bei 15 Grad und Regen.
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  • helgas
    Burn the System....
    Hoffentlich werden die Teilnehmerdaten auch an den Staatsschutz weitergereicht....
    Das ist dann ja wohl offiziell keine Umweltschutzaktion mehr!
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • diener
    Manches kann man und manches muß man auch nicht verstehen !
    Wenn die Demonstration nicht angemeldet war sollte man den Beteiligten
    " Bootsfahrer " dies auch einmal in Rechnung stellen .
    Aufwand Polizei usw.
    Irgenwo und irgndwann ist auch mal Schluß mit lustig und Regeln
    sind für alle da. Aber die Allgemeinheit soll ja immer alles schlucken ,
    was Einzelne sich so herausnehmen .
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