Die Würzburger haben Erfahrung mit Bürgerentscheiden. Seit der bayernweiten Einführung 1995 durften sie bereits sechsmal abstimmen. Der für 2. Juli angesetzte Entscheid über die Zukunft des Kardinal-Faulhaber-Platzes ist der vierte Bürgerentscheid in den letzten fünf Jahren.
Wichtige Neuerung: Erstmals bekommen alle Abstimmungsberechtigten die kompletten Wahlunterlagen nach Hause geschickt. Heißt: Jeder kann sofort per Briefwahl abstimmen, ohne die Unterlagen extra beantragen zu müssen. Die Änderung geht auf die Initiative von OB Schuchardt zurück. Man erhofft sich eine stärkere Beteiligung. Wichtig aber auch: Wer erst am 2. Juli wählt, muss diese Unterlagen mitbringen. Der Personalausweis genügt dann nicht mehr.
Würzburgs Bürgerentscheide
• 1997: Verlagerung Röntgen-Gymnasium an die Herieden für FH-Erweiterung am alten Standort (Münzstraße), Erfolg für Bürgerbegehren durch Stichfrage: Standorterhalt für Röntgen- und Mozart-Gymnasium.
• 2006: Das Projekt der Bahnhofs-Arcaden (Einkaufszentrum) scheitert um Haaresbreite. 20 010 Bürger sind dafür, 20 995 dagegen. Beteiligung 43 Prozent.
• 2008: Neubau der Fachhochschule am Alandsgrund (Sanderheinrichsleitenweg): 19 960 Bürger sind für, 6 741 dagegen. Beteiligung 26 Prozent.
• 2013: Blockrand-Bebauung am Platz'schen Garten: 9,2 Prozent Abstimmungsberechtigte dagegen, 6,5 Prozent dafür. Beteiligung 15,72 Prozent, Zustimmungsquorum (zehn Prozent) verpasst, Entscheid wirkungslos.
• 2014: Umplanung und Ausbau der Autobahn A 3 bei Würzburg mit einem echten Tunnel: 11,95 Prozent sind dafür, 5,55 Prozent dagegen. Beteiligung 17,57 Prozent
• 2015: Zukunft der Mozart-Schule: 10 452 Bürger für Erhalt, 9463 für Verkauf und Neugestaltung inkl. Faulhaber-Platz. Beteiligung 19,5 Prozent. Zustimmungsquorum von Bürgerbegehren knapp geschafft.