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Würzburg
Würzburg: Pflegekräfte fordern mehr Personal und Flächentarifvertrag
Beifall allein reicht nicht: Bei einem Aktionstag demonstrierten auch in Würzburg Angehörige der Pflegeberufe für  bessere Personalausstattung und einen einheitlichen Tarifvertrag.
Bundesweiter Aktionstag der Pflegekräfte auch in Würzburg: Demonstration in der Innenstadt. 
Foto: Johannes Kiefer | Bundesweiter Aktionstag der Pflegekräfte auch in Würzburg: Demonstration in der Innenstadt. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:14 Uhr

Faire Löhne, ein flächendeckener Tarifvertrag und deutlich mehr Personal für Kliniken und Pflegeheime: Mit diesen Forderungen sind am Dienstag und Mittwoch bundesweit Pflegekräfte auf die Straße gegangen. In Würzburg fanden anlässlich der Gesundheitsministerkonferenz am Mittwoch eine Protestaktion an der Uni-Klinik und ein Demonstrationszug vom Bahnhof durch die Fußgängerzone zum Marktplatz statt.

Zu den Protesten aufgerufen hatte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, auch an einigen anderen Kliniken und Standorten in Unterfranken gab es Veranstaltungen. "Damit haben wir uns sozusagen die eigene Konkurrenz geschaffen, und viele Kollegen sind natürlich auch bei der Arbeit", sagte Stefan Kimmel, der unterfränkische ver.di-Sekretär für den Fachbereich Gesundheit, auf Nachfrage. Zum Demonstrationszug hatten sich am Bahnhofsvorplatz nämlich um 11.30 Uhr gerade mal zwanzig Personen versammelt, die dann unter akustischer Begleitung einer großen Trommel gemächlichen Schrittes durch die Innenstadt zogen und mit großen Bannern auf ihr Anliegen aufmerksam machten.

Bundesgesundheitsminister Spahn im Zentrum der Kritik

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stand dabei im Zentrum der Gewerkschaftskritik – die Demonstranten warfen ihm Lügen und nicht eingehaltene Versprechungen vor. Auch nach der dritten Corona-Welle fehle in deutschen Krankenhäusern nach wie vor ausreichend Personal, um die Beatmungsgeräte zu bedienen, betonte Stefan Kimmel bei der Abschlusskundgebung am Unteren Markt: "Es wurde viel geklatscht während der Pandemie, aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern und Altenheimen brauchen echte Verbesserungen."

Kimmel forderte im Namen der Demonstranten unter anderem die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung, in die nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Selbstständige und Beamte einzahlen. Scharfe Kritik übte der Gewerkschaftssekretär auch an den kirchlichen Wohlfahrtsverbänden Caritas und Diakonie, die einem einheitlichen Tarifvertrag für die Altenpflege Anfang des Jahres ihre Zustimmung verweigert haben.

 
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  • M. F.
    Warum Feuerwehr? Die sind im Beamtenverhältnis. Die brauchen ganz bestimmt nicht noch weiter vom Staat gepampert werden.
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  • M. F.
    @ giacomo sie sind also für die Ausbeutung von Pflegern. Es gibt immer Angebot und Nachfrage. Bei weniger Pflegekräften müsste auch das Gehalt steigen.
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  • H. M.
    @Mainkommentar: Eigentlich will ich Diskussionen durch immer neue Antworten vermeiden. Ich muss Ihren Vorwurf, dass ich für die Ausbeutung von Pflegern sei aber auf das schärfste zurückweisen. Wenn Pflegekräfte aufgrund schlechter Bezahlung den Job aufgeben, müssen die verbliebenen bei gleich schlechtem Lohn deren Arbeit zusätzlich bewältigen. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Pflegeberufe durch eine wirklich gerechte Bezahlung attraktiver werden. Nur so wird ein Schuh draus!!! Das mit "Angebot und Nachfrage" funktioniert auf keinen Fall.
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  • M. F.
    Es muss doch keiner als Pflegekraft für wenig Geld arbeiten. Zahlt der Arbeitgeber nicht angemessen würde ich kündigen und mir was anderes suchen. Dann gibts halt noch weniger Pflegekräft. Na und!!!
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  • H. M.
    @Mainkommentar: Wenn Sie das wirklich ernst meinen, hoffe ich für Sie, dass Sie niemals zum Pflegefall werden. Falls das aber doch eintreten sollte, dann bitte keine Kritik von Ihnen oder Ihrer Familie.
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  • H. M.
    Wie wäre es denn mit einer eigenen, extrem niedrigeren Steuerklasse für alle, die in irgendeiner Weise in Pflegeberufen bzw. auch in den Krankenhäusern tätig sind (vielleicht noch Feuerwehr und Rettungsdienst mit einbeziehen)? Als Ausgleich die anderen Steuerklassen leicht erhöhen. Bei den wirklich reichen kann man auch etwas kräftiger zugreifen. Ich bin der Meinung, dies sollte es uns allen wert sein! Darüber sollte spätestens die nächste Regierung nicht nur nachdenken.
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