Bereits im Oktober vergangenen Jahres sorgten sie für Diskussion – nun gibt es neuen Ärger. Seit einigen Tagen stehen im Würzburger Stadtgebiet vier neue CBD-Automaten. Einer der Automaten befindet sich am Posthochhaus am Bahnhofsplatz. Dort hat auch die Bundespolizeiinspektion Würzburg ihren Sitz.
Noch im Herbst hingen neun CBD-Automaten der Firma "sWEEDs-420" aus Bad Homburg in der Würzburger Innenstadt und im Stadtteil Heuchelhof. Sie wurden von der Polizei abmontiert, die Staatsanwaltschaft nahm daraufhin die Ermittlungen auf. Damals teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage dieser Redaktion mit, sie gehe davon aus, dass der Vertrieb der Hanfprodukte in den Automaten ein Verstoß gegen des Betäubungsmittelgesetz sei.
CBD wirkt nicht berauschend
Cannabidiol (CBD) ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein nicht psychoaktiv wirkendes Cannabinoid, das in der weiblichen Hanfpflanze enthalten ist. Laut WHO konnte CBD bislang effektiv in der Behandlung von Epilepsie eingesetzt werden. Im Gegensatz zum Wirkstoff THC wirkt CBD nicht berauschend. Der WHO zufolge konnte bislang auch kein suchtgefährdender Effekt festgestellt werden. Vielmehr wird Cannabidiol eine entkrampfende, angstlösende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu den sichergestellten Automaten im Herbst vergangenen Jahres dauern derweil noch an, erklärt Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach. Der Grund: die Wirkstoffgutachten stünden noch aus.
Neues Gutachten: Kein THC enthalten
Anders gestaltet sich die Lage bei den neuen Automaten: Ein externes Gutachten lege dar, dass die Cannabisprodukte, die die Firma "sWEEDs-420" nun in den neuen Automaten anbietet, kein THC enthalte. Die Staatsanwaltschaft kann keine strafbare Handlung erkennen, so Seebach. Ein Verfahren würde deswegen nicht geführt.
"Dass die alten Automaten beschlagnahmt wurden, hat uns den Ansporn gegeben, ein CBD Produkt zu entwickeln, welches kein THC enthält", erklärt Carsten Schmid, Geschäftsführer von "sWEEDs-420" auf Nachfrage der Redaktion. Das CBD, welches die neuen Produkte enthalten, würden deshalb nicht aus der Cannabispflanze, sondern aus anderen Pflanzen gewonnen werden. Aus was der Stoff jedoch genau hergestellt werde, sei Betriebsgeheimnis, so Schmid.
Weitere Automaten in Planung
Die Automaten, die im Oktober abgebaut wurden, werden wieder in Betrieb genommen, berichtet er. Im Laufe der nächsten Wochen plane er außerdem, die THC-freien Produkte in 20 weiteren Automaten in Würzburg zu vertreiben. "Wir werden noch präsenter werden."
Doch trotz Anpassung der Produkte gibt es Unmut – diesmal nicht wegen den Inhaltsstoffen, sondern wegen des Standorts. Thomas Tanzberger, Hausverwalter des Würzburger Posthochhauses, will den dort stehenden Automaten entfernen lassen. Der Grund: Er rechne wegen den CBD-Produkten mit Imageproblemen.
Bundespolizei findet Automaten nicht problematisch
Auch finde er es verwerflich, dass diese in der Nähe der Bundespolizei verkauft werden. Solche Produkte werde man bezüglich des Standorts nicht tolerieren, erklärt der Hausverwalter. Tanzberger habe deshalb den Mieter des Automaten aufgefordert, die Produkte zu entfernen. "Sollte das nicht erfolgen, kommt die fristlose Kündigung."
Im Gegensatz zum Hausverwalter spielt der Standort des CBD-Automaten für die dort ansässige Bundespolizeiinspektion keine Rolle. "Die Bundespolizei fühlt sich wegen des Automaten nicht gestört", heißt es von der Pressestelle.
Wie wärs mit einem Kondomautomat - der macht Sinn!