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Würzburg
"Würzburg ist für mich wie ein gemütliches Zuhause": 6 Menschen erzählen, warum sie so gerne hier leben
Lärm, Staub, kaum Grün - aber auch kurze Wege, viel Kultur: Das Stadtleben hat viele Aspekte. Sechs Menschen erzählen, warum sie sich bewusst dafür entschieden haben.
Welche Vorteile bietet das Stadtleben? Das erzählen Edeltraud Linkesch, Elena Haußer, Frank Schmitt, Kalle Schüpfer, Tatiana Novokreshchenova und Jan-Philipp Schäfer (im Uhrzeigersinn).
Foto: Silvia Gralla | Welche Vorteile bietet das Stadtleben? Das erzählen Edeltraud Linkesch, Elena Haußer, Frank Schmitt, Kalle Schüpfer, Tatiana Novokreshchenova und Jan-Philipp Schäfer (im Uhrzeigersinn).
Paula Rahnfeld
 |  aktualisiert: 21.09.2024 02:32 Uhr

Der Bus fährt eine Straße weiter, der Supermarkt ist direkt um die Ecke, Cafés sowie Restaurants prägen das eigene Viertel: Ein Leben inmitten einer (Groß-)Stadt hat viele positive Seiten. Doch nicht jeder verzichtet gerne auf den eigenen Garten, Ruhe und Natur vor der Haustüre. In unserer Umfrage erzählen sechs Würzburgerinnen und Würzburger, warum sie das Stadtleben lieben - und sich ganz bewusst dafür entschieden haben.

1. Edeltraut Linkesch: "In Würzburg haben wir die wunderbare Kultur und außerhalb der Stadt die Natur"

Edeltraud Linkesch wohnt im Frauenland und zeigt als Gästeführerin gerne die schönsten Orte Würzburgs. 
Foto: Silvia Gralla | Edeltraud Linkesch wohnt im Frauenland und zeigt als Gästeführerin gerne die schönsten Orte Würzburgs. 

"Kulturell gesehen haben wir hier natürlich sehr viele Angebote. Für mich ist es leichter, in der Stadt zu wohnen und Veranstaltungen zu besuchen. Wenn ich aus dem Umland erst einmal in die Stadt kommen müsste, wäre das wesentlich komplizierter. Ich bin Gästeführerin und liebe es, Besucherinnen und Besuchern unsere schöne Stadt zu zeigen. Ich sag' immer: In Würzburg haben wir die wunderbare Kultur und außerhalb der Stadt die wunderbare Natur. Denn das fränkische Umland ist zum Relaxen natürlich wunderschön. Meinen Gästen sage ich: Sie dürfen Würzburg erst verlassen, wenn sie die Residenz besucht haben und einen Brückenschoppen genossen haben. Würzburg ist schon eine liebens- und lebenswerte Stadt."

2. Jan-Philipp Schäfer: "Unter sehr großen Bedingungen kann ich mir wieder vorstellen aufs Land zu ziehen"

Jan-Philipp Schäfer wohnt in der Zellerau. Nachdem er auf dem Land aufgewachsen ist, kennt er die Vorteile von Stadt und Land.
Foto: Silvia Gralla | Jan-Philipp Schäfer wohnt in der Zellerau. Nachdem er auf dem Land aufgewachsen ist, kennt er die Vorteile von Stadt und Land.

"Ich komme eigentlich vom Land, aus einem 1200-Einwohner-Dorf. Daher kenne ich die Unterschiede zwischen Stadt und Land sehr genau. Mittlerweile liebe ich die Stadt. Obwohl Würzburg nicht besonders groß ist, war die Stadt für mich am Anfang schon überfordernd. Heute schätze ich die Vielseitigkeit der Stadt und wie flexibel hier alles möglich ist: Im Sommer kann ich am Tag an den Main gehen und direkt danach am Abend noch mit Freunden auf ein Konzert. Allerdings machen es einem die öffentlichen Verkehrsmittel hier manchmal etwas schwierig. Man kommt nicht so schnell von A nach B, wie ich es mir für die Stadt dieser Größe wünschen würde. Da fahre ich lieber Fahrrad. Wenn die Bedingungen sehr gut wären, könnte ich mir aber auch vorstellen, wieder aufs Land zu ziehen. Das ist glaube ich der Traum von vielen: Ein schöner Hof mit Freunden. Dann wäre das Landleben sicherlich eine Option."

3. Elena Haußer: "Hier konnte ich vor allem viele Menschen aus unterschiedlichen Regionen und Herkünften kennen lernen"

Elena Haußer wohnt im Frauenland und mag in Würzburg vor allem die Vielfalt der Menschen. 
Foto: Silvia Gralla | Elena Haußer wohnt im Frauenland und mag in Würzburg vor allem die Vielfalt der Menschen. 

"Ich komme auch vom Land. Mich hat es in die Stadt getrieben, weil man hier einfach mehr Möglichkeiten hat. Ich bin hier in Würzburg einfach mobiler und schneller unterwegs als auf dem Land. Und ich konnte viele Menschen aus unterschiedlichen Regionen und mit unterschiedlicher Herkunft kennenlernen. Auf dem Land hat man seit der Grundschule seinen festen Freundeskreis und lernt dadurch nur wenig neue Menschen kennen - das ist hier anders. In Würzburg setze ich mich auch total gerne mal an den Main, wobei man hier natürlich auch in den vielen Cafés und Restaurants einen schönen Nachmittag verbringen kann. Das hatte ich auf dem Land weniger."

4. Kalle Schüpfer aus der Zellerau: "Ich bin Stadtkind"

Kalle Schüpfer wohnt in der Zellerau und beschwert sich über den aktuell schlechten Schienenersatzverkehr.
Foto: Silvia Gralla | Kalle Schüpfer wohnt in der Zellerau und beschwert sich über den aktuell schlechten Schienenersatzverkehr.

"Ich bin Stadtkind durch und durch und schon in der Stadt aufgewachsen. Ich wohne in der Zellerau, da gibt es eine gute Straßenbahnverbindung. Gerade abends ist alles erreichbar, vor allem mit den vielen Clubs und Bars. Das ist für mich ein Vorteil daran, in der Stadt zu leben. Nur der Schienenersatzverkehr nervt mich aktuell ziemlich. Ich würde dann auch gerne das Auto nutzen. Allerdings kommt man auch damit aktuell wegen der vielen Baustellen nur echt schwierig durch die Stadt."

5. Tatiana Novokreshchenova: "Würzburg ist für mich wie ein gemütliches Zuhause"

Tatiana Novokreshchenova wohnt am Hubland und betont vor allem ,wie hilfsbereit die Menschen in Würzburg sind.
Foto: Silvia Gralla | Tatiana Novokreshchenova wohnt am Hubland und betont vor allem ,wie hilfsbereit die Menschen in Würzburg sind.

"Große Städte mag ich nicht so gerne, aber Würzburg ist für mich wie ein gemütliches Zuhause. Ich bin in einer Stadt in Russland aufgewachsen, später war ich in Marburg. Der Vibe ist dort ähnlich wie in Würzburg. In größeren Städten wollen die Leute lieber für sich sein, hier sind alle immer so nett. Wenn ich hier jemanden um Hilfe bitte, reagieren immer alle so freundlich und hilfsbereit. Vielleicht ist es ein bisschen wie eine Familie. Ich kann mir auch vorstellen später auf dem Land zu leben, aber nicht, wenn ich noch im Studium bin. Ich liebe die Natur und in Würzburg gibt es für mich eigentlich genug Parks und Grünflächen. Am liebsten mag ich in Würzburg die Altstadt."

6. Frank Schmitt: "Ich habe mein Landgrundstück in der Stadt"

Frank Schmitt wohnt im Main-Viertel und schätzt vor allem die kurzen Wege. 
Foto: Silvia Gralla | Frank Schmitt wohnt im Main-Viertel und schätzt vor allem die kurzen Wege. 

"Ich bin hier in Würzburg geboren und seitdem hiergeblieben. Mittlerweile lebe ich in dem ehemaligen Haus meiner Schwiegereltern. Von dort aus habe ich kurze Wege zur Kneipe und bin dann nach dem Feiern schnell zu Hause. Wenn man mal ein Taxi braucht, dann ist es auch günstiger als auf dem Land. Außerdem ist es bei mir zu Hause, als ob ich auf dem Land leben würde. Ich habe mein Landgrundstück also quasi in der Stadt. Dort ist alles grün und man hört nichts von der Stadt."

 
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