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Würzburg
Würzburg: Gesundheitsminister fordert "Revolution in der Pflege"
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sprach beim Festakt anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Würzburger Pflegestützpunkts im Burkardushaus. Worum ihm Angst und Bange ist.
Zehn Jahre Pflegestützpunkt: Staatsminister Klaus Holetschek hält seine Rede beim Festakt im Burkadushaus in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Zehn Jahre Pflegestützpunkt: Staatsminister Klaus Holetschek hält seine Rede beim Festakt im Burkadushaus in Würzburg.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 04.11.2021 02:39 Uhr

"Wenn es den Pflegestützpunkt nicht schon gäbe, dann müsste man ihn erfinden." Mit diesem Satz fasste Landrat Thomas Eberth zusammen, warum am Freitagnachmittag im Burkardushaus mit zahlreichen prominenten Gästen gefeiert wurde: Die Beratungsstelle in der Bahnhofstraße 11 für alle Fragen rund um die Pflege gibt es inzwischen seit zehn Jahren.

Gekommen waren unter anderem der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder (CSU), die drei Würzburger Landtagsabgeordneten Kerstin Celina (Grüne), Volkmar Halbleib (SPD) und Manfred Ländner (CSU) sowie die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Eva-Maria Linsenbreder (SPD). Die Festansprache hielt Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek, der nach eigenen Worten für das Thema Pflege brennt und eine "Revolution in der Pflege" für notwendig hält.

Ein Fünftel weniger Intensivbetten als noch vor einem Jahr

Holetschek kam direkt von einem Besuch der Ochsenfurter Main-Klinik zum Festakt ins Burkardushaus und sprach dort unter anderem darüber, dass es kurz vor dem zweiten Corona-Winter in deutschen Krankenhäusern ein Fünftel weniger Intensivbetten gibt als noch vor einem Jahr: "Das liegt daran, dass sich inzwischen viele Pflegekräfte verabschiedet haben und wir diesen Mangel nicht kompensieren konnten."

Bezahlung, Arbeitsbedingungen und Fortbildungsmöglichkeiten in der Pflege müssen laut Holetschek daher dringend verbessert werden. "Dafür müssen wir an vielen Ecken auch Geld in die Hand nehmen. Wir denken inzwischen Pflege von den Abrechnungsmodalitäten und nicht von den Bedürfnissen der Menschen her. Das ist der falsche Weg", betonte der CSU-Minister.

Der "größte Pflegedienst Deutschlands" seien aber die Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen: "Wenn sie uns auch noch wegbrechen, steuern wir auf eine humanitäre Katastrophe zu", sagte Holetschek.

Die Würzburger Beratungsstelle öffnete 2011 ihre Türen und war eine der ersten in Bayern

Ein wichtiger Baustein zur Unterstützung pflegender Angehöriger ist die kostenlose und niederschwellige Beratung in den Pflegestützpunkten, von denen es bayernweit inzwischen etwas mehr als 20 gibt, Tendenz steigend. Die Würzburger Beratungsstelle öffnete am 27. Juni 2011 ihre Türen und war eine der ersten in Bayern. Treibende Kraft hinter der Gründung waren der damalige Würzburger Sozialreferent Robert Scheller und der Leiter des Kommunalunternehmens des Landkreises, Alexander Schraml.

Die "wahren Gründungsväter" der Beratungsstelle, in der die Stadt, der Landkreis und der Bezirk zusammen mit den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen die Kompetenzen bündeln, waren aber der stellvertretende AOK-Direktor Roland Lörner als "Errichtungsbeauftragter" und Tobias Konrad als Koordinator und Sprecher des Pflegestützpunkts, wie Alexander Schraml beim Festakt betonte.

Logo des Würzburger Pflegestützpunkts wird bayernweit verwendet

Roland Lörner berichtete von einer spannenden Aufgabe: Unter anderem galt es, die Verantwortlichen in München von der Kooperation mit dem Halma e.V. zu überzeugen: Der Verein bietet bereits seit fast 30 Jahren Hilfe für alte Menschen und kostenlose Information und Beratung rund um das Thema Pflege an. "Halma musste eingebunden werden, um ein gemeinsames gutes Konzept zu entwickeln, das dann manchmal auch als Leuchtturmprojekt bezeichnet worden ist", erläuterte Lörner. Das Logo des Würzburger Pflegestützpunkts wird übrigens inzwischen bayernweit verwendet.

Bürgermeisterin Judith Jörg sprach in ihrem Grußwort von einer zehnjährigen Erfolgsgeschichte mit inzwischen mehr als 13 000 Beratungsgesprächen: "Der Pflegestützpunkt ist zu einer unverzichtbaren Anlaufstelle in Stadt und Landkreis geworden." In diesem Sommer habe sich die Beratungsstelle konzeptionell neu aufgestellt und biete auch Beratungsgespräche vor Ort in den Stadtteilen an.

 
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  • S. T.
    Tja Herr Holetschek,
    Sie hätten auch in Bayern die Chance, die Pflge anders aufzustellen, gerade in der Altenpflege... Aber Sie lamentieren mit als hätten Sie nichts damit zu tun, alte CSU-Strategie.... Es ist nicht alles nur vom Bund abhängig....
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