Der Würzburger Rechtsanwalt Wolfgang Baumann feierte am 13. Juli seinen 70. Geburtstag. Bundesweite Bekanntheit erlangte er in den 1980er-Jahren, als er die Gegner der geplanten atomaren Wiederaufarbeitungsanlage im oberpfälzischen Wackersdorf vertrat und dafür sorgte, dass die Pläne für den Bau der Anlage schließlich fallen gelassen wurden.
Baumann ist 1949 in Schweinfurt geboren. Er studierte von 1968 bis 1972 an den Universitäten in Würzburg und Regensburg Rechts- und Staatswissenschaften. In Würzburg gründete er 1983 die nach ihm benannte Kanzlei, die inzwischen auch Niederlassungen in Leipzig und Hannover hat.
Viele Veröffentlichungen zum Umweltrecht
Der Rechtsanwalt kann viele Publikationen, vor allem zum Umweltrecht, vorweisen. Schwerpunkte seiner Veröffentlichungen sind das Anlagenzulassungsrecht und das Umwelt- und Planungsrecht, und dabei das Infrastruktur- und Energierecht. Außerdem ist Baumann als Sachverständiger bei parlamentarischen Anhörungen und als Referent auf Fachtagungen gefragt.
Für bundesweites Aufsehen sorgte Wolfgang Baumann als Anwalt der Klagen gegen die atomare Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf und die Kernkraftwerke Mülheim-Kärlich, Grafenrheinfeld und Gundremmingen. Im Fall von Wackersdorf hat Baumann sämtliche Verfahren gegen die geplante Anlage – vom Bebauungsplan bis zur atomrechtlichen Anlagengenehmigung – gewonnen, was letztendlich zur Aufgabe der Pläne führte.
Mitglied im Würzburger Stadtrat seit 2014
Neben seiner juristischen Tätigkeitengagiert sich Baumann auch in der Würzburger Lokalpolitik. 2014 gründete er die überparteiliche Wählergemeinschaft Zukunft für Würzburg (ZfW), die bei der Stadtratswahl im gleichen Jahr zwei Mandate erringen konnte. Seitdem vertritt Baumann die ZfW auch im Würzburger Stadtrat.
Anlässlich seines Geburtstags veranstaltet die Kanzlei Baumann Rechtsanwälte an diesem Freitag, 19. Juli, für geladene Gäste eine Fachtagung zum Thema "Klimawandel und Umweltrecht".
Ergänzung: 2002 sollte er OB werden, die Grünen haben ihn nicht mit unterstützt, weshalb er nicht antrat. Schade, Würzburg wäre Einiges erspart geblieben