
„Schön, dass Sie es aus dem Main-Tauber-Kreis hierher geschafft haben“, begrüßte Juks das Ehepaar Eisenhauer, das seit acht Jahren in Ochsenfurt lebt. Er wünschte den beiden viel Glück und Erfolg und zeigte sich überzeugt, dass die Neueröffnung der Metzgerei in der Hauptstraße zur Belebung des Stadtbilds beitragen werde.
Für den Eröffnungsmorgen traf dies schon mal zu: Nach dem dreimonatigen Umbau drängten sich zahlreiche Menschen bei Wursthäppchen und Sekt in der Metzgerei. Kulturreferentin Renate Lindner freute sich, dass „eine Kleinstadt wie Ochsenfurt zwei Metzgereien und mehrere Bäckereien hat“.
Für Feste und kulturelle Veranstaltungen sei es wichtig, zwei Metzgereien mit im Boot zu haben, die auch an Sonntagen ihre Wurst- und Fleischwaren lieferten. „Das ist nicht selbstverständlich“, so Lindner. Dass die obere Hauptstraße mit der neu eröffneten Metzgerei wieder einen weiteren Anlaufpunkt hat, hob die stellvertretende Bürgermeisterin Rosa Behon als positiv hervor. Und Kundin Ursula Lanig war schlicht gespannt darauf, Neues auszuprobieren.
Keine bloße Kopie des Vorgängers
Dass die Eisenhauers auf den Laden der Metzgerei Pregitzer aufmerksam wurden, war reiner Zufall: „Über andere Kindergarten-Mamas habe ich mitbekommen, dass die Pregitzers aufhören wollen“, sagt die zweifache Mutter Steffi Eisenhauer. Am selben Tag noch suchte ihr Mann das Gespräch mit der Metzgerfamilie, schnell wurde man sich einig. Die Eisenhauers beschlossen, den Laden der Pregitzers zu mieten und eine eigene GmbH zu gründen.
„Eine bessere Chance, als einen bestehenden Laden mit Stammkundschaft zu übernehmen, gibt es nicht“, sind sich Martin und Steffi Eisenhauer einig. Darüber hinaus können sie Stamm-Lieferungen ihrer Vorgänger übernehmen, so zum Beispiel die der Würste fürs Ochsenfurter Bratwurstfest. Seit der ersten Veranstaltung vor 54 Jahren hatte man bei Pregitzer die Bratwurst hergestellt, der das Traditionsfest seinen Namen verdankt. Die Eisenhauers wollen diese Tradition weiterführen – mit der Original-Pregitzer-Bratwurst.
Eine bloße Kopie des bisherigen Geschäfts unter anderem Namen soll die neue Metzgerei aber nicht sein. Nicht nur im Laden selbst hat sich einiges verändert – für die Zukunft haben die Eisenhauers einige neue Ideen. „Der Laden wird unsere Basis sein, daneben möchten wir uns aufs Liefergeschäft konzentrieren“, sagt Steffi Eisenhauer und nennt ein Beispiel: „Der Kunde bestellt in seiner Mittagspause 20 Würste für ein Grillfest am Abend. Wenn der Grill dann heiß ist, kommt unsere Lieferung.“ Funktionieren soll diese Art von Bestellung über eine App auf dem Smartphone sowie über einen Online-Bestellshop.
Angedacht sind kleinere Liefermengen für den Privatbedarf im Umkreis von etwa 15 Kilometern, „kein klassischer Party-Service“, betont die 35-Jährige. Sie ist überzeugt, dass für ein derartiges Angebot Bedarf besteht. „Viele arbeiten lange und schaffen es innerhalb der Öffnungszeiten nicht zum Metzger. Oder sie kommen um kurz vor 18 Uhr zu uns; da sind die Bratwürste fürs Grillfest aber schon alle weg.“ Angestrebt sei außerdem, den Laden in naher Zukunft durchgängig von Montag bis Samstag geöffnet zu haben.
Leidenschaft fürs Handwerk
Bei den Eisenhauers herrscht eine klare Arbeitsteilung: Steffi Eisenhauer arbeitet als Projektingenieurin bei Danone in Goßmannsdorf und hält sich nach eigenen Worten in der Metzgerei im Hintergrund. „Ich stehe nicht im Laden, kümmere mich aber um alles, was ich abends von zuhause aus am PC erledigen kann.“ Dazu gehört zum Beispiel die Homepage, auf der neben den Produkten und dem Mittagstisch-Angebot auch bald der Online-Bestellshop zu finden sein soll.
„Jeder soll das machen, was er am besten kann“, so die Überzeugung von Martin Eisenhauer, dessen Schwester Kerstin Schramm für den Verkauf im Laden zuständig sein wird. Für den Mittagstisch hat er Christina Fischer, eine gelernte Köchin, angestellt. Er selbst möchte sich auf die Produktion konzentrieren. „Nach fünf Jahren in der Industrie habe ich gemerkt, dass mir die Nähe zum Produkt fehlt“, sagt der 37-Jährige, der neben seiner Meisterprüfung ein Studium der Vieh- und Fleischwirtschaft absolvierte und als Diplom-Ingenieur abschloss. „Ich komme aus dem Handwerk, da wollte ich wieder hin.“ Der Jüngste von sechs Kindern stammt aus einer Metzgerfamilie aus Külsheim (Main-Tauber-Kreis); die Idee von einem eigenen Laden habe sich über die Jahre entwickelt.
Sein Wunsch ist es, „hier in Ochsenfurt Fuß zu fassen.“ Die Entscheidung für einen eigenen Laden und der damit verbundene Schritt in die Selbstständigkeit sei eine Bauchentscheidung gewesen – „und dann rennt man einfach los.“ Unterstützt wird Eisenhauer in den ersten Monaten von seinem Vorgänger Kurt Pregitzer. Dieser stand am Eröffnungstag einträchtig mit dem Nachfolger im Laden und verkaufte neben den Pregitzer-Bratwürsten auch die „Eisenhauer-Bratwurst“: eine fränkische Bratwurst nach geheimem Familienrezept.



Wenn es solche wieder gibt, dannnnnnnnnn nichts wie hin !! und per App eingekefft !!
Mahlzeit .......