Kann ein Mensch in bester James Bond-Manier ein abstürzendes Flugzeug in der Luft einholen? Und ist es möglich ein Lichtschwert, wie im Sciencefiction Klassiker "Krieg der Sterne", nachzubauen? Vom 27. September bis 2. Oktober gehen Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt diesen und noch vielen weiteren Fragen auf dem Wissenschaftsfestival in Würzburg nach.
Qualm, Quatsch und Quanten: Physik für die ganze Familie
Für sechs Tage wird Würzburg zum Eldorado der Physik: Mit Bühnenshows, Live-Experimenten und Mitmachaktionen, sollen die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die Physik des Alltags erhalten. Warum haben Wein und Bier unterschiedliche Farben? Woher kommen wir? Und ist Schrödingers Katze jetzt tot oder lebendig? "Es gibt keine dumme Fragen", sagt Physiker Thomas Trefzger von der Universität Würzburg.
In zahlreichen physikalischen Experimenten können sich Interessierte vor Ort ausprobieren und bei Experten direkt nachhaken. Die Veranstaltungsreihe finde fachübergreifend statt, ergänzt Trefzger. So seien auch Disziplinen anderer Fakultäten, wie der Medizin oder der Theologie an den Projekten beteiligt.
In den vergangenen Jahren lockte das Festival bis zu 60 000 Besucherinnen und Besucher an. Einer der vielen Höhepunkte sei die Vortragsreihe "Röntgenblicke", in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Vielfalt der Forschung mit Röntgenstrahlen berichten. Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte am 8. November 1895 im Physikalischen Institut der Universität Würzburg die Röntgenstrahlen.
Das Finale der Veranstaltungsreihe bildet ein musikalischer Vortrag über James Bond, von Professor Metin Tolan. Dieser gibt physikalische Einblicke in die gewagten Stunts und die ausgefallene Technikausstattung des berühmten Geheimagenten. Die Würzburger Philharmoniker untermalen den Abend mit Musiktiteln der James-Bond-Filme.
Aber auch der Schülerwettbewerb, an dem 400 Schülerinnen und Schüler teilnehmen und eine eigens programmierte Handyspiele-App zählen zu den Highlights der Woche, die sich unter anderem auch an das jüngere Publikum richten.
Zahlreiche Fachvorträge können digital von zu Hause aus begleitet werden, um so einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung zu erhalten. Die Live-Veranstaltungen finden am Marktplatz, der Fußgängerzone, im Audimax der Universität und der s.Oliver Arena statt. Zusätzlich können die Vorträge auch auf YouTubenachgesehen werden, meint Trefzger. Eine Programmübersichtist ebenfalls im Internet und auf den Sozialen Medien einsehbar.
Highlights der Physik aus der Region
"Es heißt Highlights der Physik, weil es die besonders aktuellen Leistungen der physikalischen Forschung der Universität und der Region präsentieren soll", sagt Ulrich Bleyer, Vorstandsmitglied der Deutsch Physikalischen Gesellschaft. Seit 20 Jahren veranstaltet die Physikalische Gesellschaft gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung jährlich das Wissenschaftsfestival - immer in einer anderen Stadt und gemeinsam mit der jeweiligen Universität vor Ort. Ursprünglich hätte das Festival 2020 stattfinden sollen. Coronabedingt wurde es auf Oktober 2021 verschoben.
"Wie wir aus den aktuellen Diskussionen sehen, ist das Interesse und Akzeptanz an der Forschung nicht immer selbstverständlich", sagt Bleyer. Mit dem Festival verfolgen die Initiatoren drei Ziele: Neugierde wecken - besonders bei den jungen Besuchern, Verständnis und Vertrauen in die Forschung stärken und durch den direkten Kontakt mehr Teilhabe am wissenschaftlichen Geschehen ermöglichen. "Wir wollen Wissenschaft für die Gesellschaft und mit der Gesellschaft", bekräftigt Bleyer. Man wolle, dass die Physik in der Stadt präsent und für jeden erfahrbar sei.
Den Auftakt des Wissenschaftsfestivals macht der ARD-Moderator Ranga Yogeshwar am 27. September um 20 Uhr mit seiner "Highlights-Show" in der Würzburger s.Oliver Arena. Zu sämtlichen Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Teilweise sind kostenlose Einlasskarten oder eine Anmeldung erforderlich.