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WÜRZBURG
Wirtschaft macht der IHK ein Geburtstagsgeschenk
Einkaufen       -  Von Handel über Bau bis Industrie: Die Wirtschaft in Mainfranken bewegt sich auf Rekordniveau (Symbolbild). Das passt zur Tatsache, dass die IHK in Würzburg heuer was zum Feiern hat – ihre Gründung vor 175 Jahren.
Foto: Frank Rumpenhorst, dpa | Von Handel über Bau bis Industrie: Die Wirtschaft in Mainfranken bewegt sich auf Rekordniveau (Symbolbild). Das passt zur Tatsache, dass die IHK in Würzburg heuer was zum Feiern hat – ihre Gründung vor 175 Jahren.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:13 Uhr

Es darf als Geburtstagsgeschenk angesehen werden: Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt feiert heuer ihre Gründung vor 175 Jahren – und die Wirtschaft in Mainfranken gleicht einem prachtvollen Blumenstrauß. So jedenfalls lässt sich die Tatsache umschreiben, dass die Unternehmen in der Region mit ihrer Lage so zufrieden sind wie noch nie. Das jedenfalls steht im Konjunkturbericht für das vergangene und das laufende Jahr, den die Kammer am Freitag vorstellte.

Fast keiner sagt, dass es ihm schlecht geht

Demnach gaben in der turnusmäßigen IHK-Umfrage 98 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Geschäfte befriedigend oder gut laufen. 64 Prozent erwarten, dass dies bis Jahresende so bleiben wird. Befragt wurden 718 Firmen, 258 antworteten. Dieser Wert war in der Vergangenheit stets ähnlich.

Wie rasant der Höhenflug für die Betriebe in Mainfranken derzeit ist, beschrieb IHK-Präsident Otto Kirchner an seinem eigenen Unternehmen, den Fränkischen Rohrwerken in Königsberg (Lkr. Haßberge): „Wir sind am Anschlag.“ Er müsse im Moment bei neuen Aufträgen sogar auf die Bremse treten, um seine Belegschaft nicht überzustrapazieren. Bei all dem Sonnenschein über der mainfränkischen Konjunktur gebe es derzeit einen Makel: Es sei die Warnstreik-Welle in der Metallbranche, „die uns momentan die Stimmung ein bisschen verhagelt“.

Wo dennoch der Schuh drückt

Es gibt noch etwas, was der Wirtschaft im Schuh drückt – und das in zunehmendem Maße: der Mangel an Fachkräften. Dem Konjunkturbericht zufolge sehen das fast zwei Drittel der Betriebe als den größten Hemmschuh für ihre weitere Entwicklung an. Mit deutlichem Abstand folgen Aspekte wie Arbeitskosten, Energie- und Rohstoffpreise sowie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. IHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Jahn legte am Freitag dar, dass der Fachkräftemangel als Konjunkturkiller seit 2011 um das Doppelte gewachsen sei.

Wie kürzlich schon Stefan Beil, Chef der Arbeitsagentur in Würzburg, sagte, ist der Fachkräftemangel in Mainfranken kein pauschales Phänomen, sondern schmerzt vor allem in bestimmten Bereichen. So laut IHK-Konjunkturbericht auf dem Bau und in Gastronomie/Tourismus, wo bis zu 90 Prozent der befragten Betriebe den Mangel als Risiko für ihre Entwicklung ansehen. In der Industrie, im Handel und bei den Dienstleistern ist dies weit weniger ausgeprägt.

Erwartungen an 2018: Läuft . . .

2018 wird wohl ein gutes Jahr: Das erkennt man daran, dass bei der IHK-Umfrage die wirtschaftlichen Erwartungen bei Bau, Industrie, Handel und Dienstleistern steigen. 24 Prozent der Betriebe wollen demnach heuer mehr Personal einstellen sowie ähnlich viel oder mehr investieren (88 Prozent) als 2017. Im Vorjahr waren diese Werte jeweils kleiner gewesen.

Der IHK Würzburg-Schweinfurt sind nach eigenen Angaben 75 000 Unternehmen angeschlossen. Zuletzt hatte auch das Handwerk in Unterfranken mit seinen gut 18 000 Betrieben verkündet, dass die wirtschaftliche Lage exzellent sei. Doch der Fachkräftemangel wird auch hier als die größte Herausforderung gesehen.

IHK in Würzburg wird 175

Sechs der neun Industrie- und Handelskammern in Bayern werden heuer 175 Jahre alt – darunter die IHK Würzburg-Schweinfurt. Gefeiert wird das mit einer Veranstaltungsreihe, die am 28. Februar mit der Diskussionsrunde „Wie wird ein Unternehmen erfolgreich alt?“ beginnt (16.30 Uhr, Tattersall in Bad Kissingen). Am 26. April um 13 Uhr schließt sich auf dem Landesgartenschaugelände in Würzburg das Thema „Wie arbeiten Wirtschaft und Wissenschaft zusammen?“ an. Weitere Runden zu aktuellen Themen sind im Mai, September und Oktober vorgesehen. Ein zentraler Festakt mit geladenen Gästen wird am 6. Juni in Würzburg sein. Für die breite Öffentlichkeit gedacht ist ein Tag der offenen Tür am 1. Juli ab 10 Uhr auf dem IHK-Gelände in der Mainaustraße 33-35. Umrahmt wird das Jubiläum von einer Wanderausstellung im Juli. Weitere Infos: www.wuerzburg.ihk.de/seit1843
 
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