
Vor knapp zwei Jahren hat der 27-jährige Max Knorr in der Bergtheimer Industriestraße eine Autowerkstatt eröffnet. Der Zwei-Mann-Betrieb hilft bei allen Fragen rund ums Auto. In diesen Corona-Zeiten hat der selbstständige Mechaniker eine besondere Hilfsaktion gestartet.
"Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir auch im Lockdown zwar eingeschränkt, aber durchgehend arbeiten durften und dürfen", ist Kfz-Meister Max Knorr dankbar. Damit meint er nicht nur sich und seinen Angestellten Philipp Schwab. Seine Freundin arbeitet in einem Lebensmittel-Einzelhandel, sein Vater hat eine Spedition. Sie alle dürfen arbeiten und "haben viel zu tun", sagt er.
Nur die Materialkosten werden in Rechnung gestellt
Dass andere Firmen und Geschäfte wegen der Pandemie schließen müssen, dass Menschen um ihre Existenz oder ihren Arbeitsplatz fürchten, beschäftigt Max Knorr. "Deswegen habe ich mir etwas überlegt." Er will Menschen helfen, die vom Lockdown betroffen sind und Probleme mit ihrem Auto haben.
"Kommt mit eurem Auto her und erzählt mir, was los ist", schrieb der Automechaniker vor vier Wochen in sozialen Medien. Ohne jegliche Gebühr wolle er für Lockdown-Betroffene das Fahrzeug durchschauen und nötige Maßnahmen besprechen. Die üblichen Gebühren für die Diagnose berechne er nicht und über Arbeitszeitkosten könne er hinwegsehen. Lediglich das Material werde in Rechnung gestellt.
1200 Mitglieder in der Facebook-Gruppe
Am Anfang sei die Zusammenhalt-Aktion nur zögerlich angenommen worden. Mittlerweile habe sie sich herum gesprochen. Knorr ist gut vernetzt. Er hat beispielsweise eine Facebook-Gruppe eingerichtet, in der er Autofahrern in und um Würzburg "Hilfen bei Autofragen" anbietet. Knapp 1200 Mitglieder gibt es in diesem Blog.
Ursula Sauer ist eine Facebook-Freundin, die auf das Corona-Hilfsangebot der Bergtheimer Autowerkstatt reagierte. Seit Mitte Dezember hat die angestellte Friseurin nicht mehr arbeiten dürfen. Die Kurzarbeit und fehlende Trinkgelder würden ihr finanziell zusetzen. Als ihr Auto ständig Kühlmittel verlor, meldete sie sich.
"Max hat sich zwei Stunden mit meinem Auto beschäftigt und für eine Woche später einen Reparaturtermin ausgemacht", sagt die Eibelstädterin. Ihren Gehaltszettel habe sie zwar dabei gehabt, aber nicht zeigen müssen. Alles sei problemlos gewesen. Sie musste nur das neue Thermostat bezahlen und kann jetzt wieder ohne Probleme mit ihrem Auto fahren.
Viele positive Kommentare in den sozialen Medien
Ein anderer Kunde hat im Lockdown sein Restaurant schließen müssen und ist auf einen Lieferservice umgestiegen. Als bei seinem Lieferauto der Anlasser kaputt war, hätten Stammkunden für ihn ein Ersatzteil besorgt. Das hat Max Knorr dann auf Kosten des Hauses eingebaut.
Das Angebot der Kfz-Werkstatt für Lockdown-Geschädigte bleibe bestehen, solange es dafür eine Nachfrage gibt. Die Aktion kommt an. "Das ist Zusammenhalt. Allen Respekt". "Absolut starke Aktion. Vielen Dank dafür". "Weltklasse! Es gibt noch Menschen mit Herz." "Find ich spitze! Ganz großes Kino." Solche Kommentare im Netz sind keine Seltenheit.
Was Herr Knorr macht ist echt super und eine Seltenheit. Er investiert sehr fiel Zeit für andere Menschen ohne etwas zu verdienen und es selber an die große Glocke zu hängen.Hoffentlich denken die Menschen auch noch daran wenn mal alles wieder normal läuft und die Reparatur wieder normal berechnet wird. Echt super und ein Held dieser Zeit !!!
Menschen wie Herr Knorr machen Hoffnung und zeigen wie Solidarität funktioniert.
Manche finden diese Aktion bescheuert , aber es gibt noch Menschen
welche an andere Menschen denken und nicht nur auf ihr Geld aus sind .
Ein riesiges Dankeschön an Herrn Knorr und wenn es sich rumspricht
werden sie sich vor Kunden nicht retten können
Herr Knorr repräsentiert das andere Ende der Skala dessen, was dieses heimtückische Virus aus Menschen macht bzw. machen kann.
Wir haben gar kein Auto und sagen trotzdem aus vollem Herzen sehr gern Danke: You made my day!