Das im Juni 2018 gegründete Unternehmen Circular Carbon ist am Dienstagabend mit dem Würzburger Startup-Preis 2019 ausgezeichnet worden und konnte die Siegprämie von 2000 Euro mit nach Hause nehmen. Bereits im vierten Jahr hintereinander hatte das Netzwerk Gründen@Würzburg.de den Wettbewerb ausgerichtet und eine hochkarätig besetzte Jury und das Publikum - gezählt wurden 280 Besucher - zur Stimmabgabe aufgefordert. Insgesamt nahmen knapp 20 Startups am Wettbewerb teil. Darüber hinaus hatten die Würzburger Wirtschaftsjunioren zum ersten Mal ihren Local-Hero-Award ausgelobt, ebenfalls mit 2000 Euro dotiert. Er ging an das Startup Holy Cheesecake.
Lob vom Stadtchef für die Vielfalt an innovativen Ideen
Die Veranstaltung hat sich mittlerweile fest etabliert. Und jedes Jahr werden es mehr Besucher: Wer wissen will, wie es der Würzburger Gründerszene geht, der muss nur einmal im Jahr bei der Startup-Preisverleihung vorbeischauen. Die Diagnose: Der Szene geht es prächtig. Sie ist vital, wächst und gedeiht. Oberbürgermeister Christian Schuchardt lobte denn auch in seiner Begrüßung "die Vielfalt der innovativen Ideen". In Würzburg gebe es vielleicht keine Großindustrie, "aber wir haben Wissen und eine besondere Dichte". Moderator Johannes Keppner prägte den Begriff vom "Silvana Valley".
Und auf was für Ideen Würzburger Gründer kommen! Da plant das Franchcise-Unternehmen Cannameleon eine Kette von Geschäften mit Nutzhanf-Produkten. Der Start war im Februar in Grombühl. Eröffnungen in Schweinfurt und Leipzig folgten. Bis Ende des Jahres sollen es zehn Geschäfte sein. Besondere Beachtung fand das vom bekannten Würzburger Bienenforscher Prof. Dr. Jürgen Tautz gegründete Projekt we4bee. Hunderte von Hightech-Bienenstöcke sollen weltweit verteilt werden. Die Sensorik der Tiere soll genutzt werden, um ein Frühwarnsystem zu schaffen für Menschen. Es geht um Bio Big Data. Die Bienen reagieren vorab auf Stürme und kommende Naturkatastrophen.
Erfolgreiche Verführungen am Stil
Auch die beiden Sieger könnten kaum unterschiedlicher sein. Bei Circular Carbon geht es um die Nutzung von Kakaoschalen, einem Abfallprodukt aus der Schokoladenproduktion. Daraus kann man nicht nur Pflanzenkohle herstellen, die zur Bodenverbesserung eingesetzt werden kann. Als Futterkohle dient das Material der Verbesserung der Darmflora bei Kühen - die so bis zu 40 Prozent weniger Methan an ihre Umwelt abgeben. Einen Käsekuchen am Stiel, eine kleine süße Verführung zwischen Eis und Kuchen, hat Holy Cheescake entwickelt, mit Topping und Soße - und ist damit auf Festivals mit dem eigenen Foodtruck unterwegs. Mit großen Erfolg, wie berichtet wurde.