
Was kostete sowas eigentlich? Diese Frage wurde in den Kommentaren unter dem Artikel über die Rettung des Snowboarders aus Eibelstadt häufig gestellt. Ehrenamtliche der Bergrettung Salzburg waren am Samstag und Sonntag unterwegs, um den 23-Jährigen zu suchen. "Pro Retter pro Stunde berechnen wir 38 Euro, das ist in ganz Österreich einheitlich", erklärt Claudia Hutticher, Sprecherin des Bergrettungsdienstes Österreich, auf Anfrage dieser Redaktion. Die Einsatzkräfte selbst würden nicht entlohnt, mit dem Beitrag würden stattdessen Kosten für Verwaltung und Ausbildung gedeckt.
"Grundsätzlich trägt immer der Verursacher der Kosten", so Hutticher weiter, "entweder aus eigener Tasche oder zum Beispiel über eine Versicherung des Alpenvereins." Welche Kosten in diesem speziellen Fall auf den Eibelstadter zukommen, kann sie zurzeit noch nicht sagen. "Es kann schon mal 14 Tage dauern, bis alle Ehrenamtlichen ihre Stunden eingetragen haben", sagt sie.
Krankenkassen springen bei medizinischen Notfällen ein
Auch bei Vermisstensuchen der bayerischen Bergwacht trägt grundsätzlich der Verursacher die Kosten für einen Einsatz, sofern er nicht versichert ist, sagt Oliver Scheuplein, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Bad Neustadt/Bischofsheim (Lkr. Rhön-Grabfeld). "Bei medizinischen Notfälle sieht es anders aus, dann kommt in der Regel die Krankenkasse für den Einsatz auf", sagt Scheuplein. Das gilt bei akuten Verletzungen wie einem Beinbruch auf der Piste, aber auch bei langfristigen Erkrankungen, etwa wenn sich eine demente Person im Schnee verirrt.
Bei "Sondereinsätzen", die die Krankenkassen nicht übernehmen können, rechnet die Bayerische Bergwacht in Pauschalen ab: 565 Euro etwa für Vermisstensuchen mit geringem Aufwand, Tier- oder Sachbergungen. 1125 Euro werden fällig bei Lawineneinsätzen oder Vermisstensuchen mit erhöhtem Aufwand. Sind hier mehr als 50 Einsatzkraftstunden notwendig, wird jede weitere Stunde mit zehn Euro abgerechnet, bis zu einer täglichen Obergrenze von 2500 Euro. Nach Aussagen der Bergwacht liegen die Pauschalen häufig deutlich unter dem tatsächlichen Aufwand.

Bergwacht lebt auch von Spenden
Etwa 1000 Sonder- und Fehleinsätze verzeichnet die Bayerische Bergwacht pro Jahr. "Wenn zum Beispiel eine Lawine niedergeht, suchen wir die nach verschütteten Personen ab", erklärt Sprecher Roland Ampenberger. "Wenn niemand verschüttet wurde, sprechen wir von einem Fehleinsatz, die Kosten tragen wir dann." Wurden aber zum Beispiel fünf Personen verschüttet, muss jede den Pauschalbetrag zahlen.
Nach der Abrechnung mit den Krankenkassen und den Zuschüssen der Staatsregierung bleibt der Bergwacht Bayern nach eigenen Angaben jedes Jahr ein Minus von mehr als 2,4 Millionen Euro. Das Defizit wird dann mit Spenden und sonstigen Unterstützungsleistungen ausgeglichen.
Empfohlene Notausrüstung
Oliver Scheuplein ist seit 1994 bei der Bergwacht aktiv und auch privat viel bei Schnee und Eis unterwegs. "Aus meiner persönliches Erfahrung heraus habe ich mittlerweile eine kleine Grundausstattung zusammengestellt, die ich immer dabei habe." Dazu gehören unbedingt diese Dinge:
"Grundsätzlich raten wir davon ab, in unwegsames, unbekanntes Gelände zu gehen", sagt Scheuplein. Aber die Notfallausrüstung könnte man auch auf den sicheren Pisten gebrauchen: "Zum Beispiel, wenn mal ein Lift stehen bleibt." Alle Sachen passten schließlich bequem in einen kleinen Tagesrucksack.
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vielen Dank für den aufklärenden Bericht zu „Snowboarder aus Würzburg in Österreich gerettetund“ und "So überlebte der gerettete Snowboarder die Nacht im Schnee„.
Gruß