Klaus Schmidt (SPD), amtierender Bürgermeister der Gemeinde Waldbüttelbrunn, tritt erneut zur Wahl für das Bürgermeisteramt an. Den Antrieb seiner Kandidatur sieht er im Abschluss der Projekte, die er während der vergangenen Wahlperiode eingeleitet hat. „Wir müssen für unsere Bürger das gesunde und nachhaltig ökologische sowie attraktive Wohnumfeld erhalten, für welches bereits gute Weichen gestellt worden sind, einschließlich einer guten Infrastruktur“, so Schmidt.
Es gelte etwa, die bessere Taktung des Busverkehrs zeitnah umzusetzen. Hierfür gebe es bereits eine Zusage, erklärt der Bürgermeister. Auch ein Car-Sharing-Projekt könne er sich für die Kommune vorstellen. Für die gemeindeeigenen Streuobstwiesen wünscht sich Schmidt eine sinnvolle Verwertung. Mit bürgerlichem Engagement möchte er etwa den Saft der Früchte an den örtlichen Kindergarten spenden.
Seit 2008 im Gemeinderat
Die Skepsis des Gemeinderates gegenüber kommunalem Wohnungsbau sieht er unbegründet: „Ich wünsche mir, dass der Gemeinderat seine Vorurteile bezüglich des kommunalen Wohnungsbaus ablegen kann und zukünftige Entscheidungen zum Wohle der Bürger getroffen werden, ohne Angst, einen sozialen Brennpunkt zu schaffen.“
Der 54-jährige Klaus Schmidt ist verheiratet und hat vier erwachsene Söhne. Bevor er in das Amt des Bürgermeisters gewählt wurde, war er selbstständiger Touristikfachwirt. Seit 2008 ist er Mitglied des Gemeinderates in Waldbüttelbrunn.
Junger Gegenkandidat will übernehmen
Auch Sebastian Hansen (Grüne) möchte das Amt des Bürgermeisters bekleiden. „Wenn wir etwas zum Besseren verändern wollen, wie es zum Beispiel in den vergangenen Monaten von zehntausenden Menschen in der Klimapolitik gefordert wurde, brauchen wir gute Ideen“, sagt Hansen. „Es liegt nämlich an uns, ob in Waldbüttelbrunn weiter Flächen versiegelt und Bäume gefällt werden, oder ob wir unsere Lebensgrundlagen erhalten.“ Um diese Herausforderungen unserer Zeit anzupacken, möchte er Bürgermeister der Gemeinde werden. Konkret hat er sich dabei fünf Ziele gesetzt.
So möchte er etwa mehr Lebensqualität im Ortskern durch ein optisch ansprechenderes Ortsbild und eine Begrünung erzeugen. Für alle drei Ortsteile sollen mehr Busse fahren. Des Weiteren möchte er am „Sumpfler“, gemeinsam mit allen Bürgern, ein Kreativzentrum entstehen lassen. Außerdem möchte Hansen die Lebensgrundlagen der Gemeinde erhalten, indem er eine Gewerbegebietserweiterung in der nächsten Legislatur ausschließt: „Aus meiner Sicht wurden und werden hier extrem wertvolle Böden und Ackerflächen versiegelt, obwohl Waldbüttelbrunn schon ein großes Gewerbegebiet mit sprudelnden Steuereinnahmen besitzt.“
B26n soll verhindert werden
Streuobstbestände sollen erhalten bleiben und die Bundesstraße 26n verhindert werden. Das alles soll außerdem transparenter geschehen, als bisher üblich. Eine Bürgersprechstunde vor den Gemeinderatssitzungen soll wieder eingeführt sowie eine Bürger-App zusätzlich eingerichtet werden.
Der 25-jährige Sebastian Hansen ist Mitglied des erweiterten Landesvorstands der Grünen und lebt seit seiner Kindheit in Waldbüttelbrunn. Der Chemie-Student ist ledig. Seit 2015 ist er Mitglied des Gemeinderates.
Neue Rathausstelle für Naturschutz
Winfried Körner (CSU) ist der dritte Bürgermeisterkandidat der Gemeinde Waldbüttelbrunn. Die Aufgaben eines Bürgermeisters sieht er darin, Impulse zu setzen, alte Strukturen aufzubrechen, Misstrauen abzubauen und dabei stets den Gemeinderat und die Bevölkerung einzubeziehen.
Die großen Aufgaben in der nächsten Wahlperiode sieht er etwa im Umwelt- und Naturschutz. Hierfür könnte er es sich vorstellen, eine neue Stelle für einen Naturschutz-Beauftragten zu schaffen. Desweiteren stehe Körner für eine behutsame Weiterentwicklung des Gewerbegebietes Kiesäcker: "Erst die Gewerbesteuereinnahmen bieten der Gemeinde den finanziellen Spielraum für freiwillige Leistungen und Investitionen", so Körner. Die über 50 Vereine seien außerdem ein wesentlicher Bestandteil des Dorflebens in Waldbüttelbrunn. Deshalb wolle er dem Ehrenamt mehr Würdigung und Förderung entgegenbringen.
Potential beim Wohnungsbau verschenkt
Während der letzten Wahlperiode sei nichts unternommen worden, um die Errichtung einer Tagespflege zu fördern, so Körner. Er ist der Meinung, es sollte ein Angebot geben, bei dem ältere Menschen tagsüber betreut werden und abends in die eigene Wohnung zurückkehren können.
Auch die Politik zum kommunalen Wohnungsbau kritisiert Winfried Körner. Die Gemeinde befinde sich im Besitz geeigneter Grundstücke, trotzdem herrsche hier seit Jahren Stillstand.
Winfried Körner ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Seit 1990 ist der 56-Jährige Mitglied der CSU. Seit 1996 ist er Mitglied im Gemeinderat, von 2008 bis 2014 war er außerdem dritter Bürgermeister. Der gebürtige Waldbüttelbrunner ist Fraktionssprecher und Vorstand Spielbetrieb bei der DJK Waldbüttelbrunn. Auch ist er aktiver Mitarbeiter beim Waldbüttelbrunner Hilfsfonds, den er auch mit gegründet hat.
In einer früheren Version dieses Artikels wurde der Bürgermeisterkandidat Winfried Körner nicht erwähnt. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.
Von Altertheim bis Zell: In 47 Gemeinden des Landkreises Würzburg wird am 15. März die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister gewählt. In loser Reihenfolge stellen wir die Kandidaten für dieses Amt vor.