Einmal im Jahr veröffentlicht das überparteiliche Internetportal "abgeordnetenwatch.de" eine Rangliste, die dokumentiert, wie die Bundestagsabgeordneten mit Fragen umgehen, die ihnen auf der Plattform gestellt werden. Zehn der 13 unterfränkischen Volksvertreterinnen und Volksvertreter belegen Spitzenplätze.
Ganz vorne dabei in der Bayern-Rangliste ist auch heuer wieder der FDP-Abgeordnete Andrew Ullmann aus Würzburg. Laut der Statistik hat er 94 von 94 Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet. Damit belegt der liberale Gesundheitsexperte Platz drei. An der Spitze im Bayern-Ranking steht die SPD-Abgeordnete Carmen Wegge aus Starnberg, die auf 185 von 185 Fragen reagiert hat. Dahinter folgt die Grüne Lia Badum aus Bamberg, die 129 von 129 Fragen beantwortete.
FDP-Mann Ullmann im Ranking weit vorn
Die Fragen drehten sich dabei um lokale Themen wie Verkehrsprojekte vor Ort genauso wie um bundespolitische Dauerbrenner vom Ukraine-Krieg bis zur Schuldenbremse und der Asylpolitik.
Ebenfalls auf eine 100-Prozent-Antwort-Quote und das Urteil "hervorragend" kommen die unterfränkischen SPD-Abgeordneten Bernd Rützel aus Main-Spessart (79 Anfragen), Sabine Dittmar aus Bad Kissingen (32) und Markus Hümpfer aus Schweinfurt (26), die CSU-Abgeordneten Andrea Lindholz aus Aschaffenburg (43), Anja Weisgerber (18) und Paul Lehrieder (11), der FDP-Abgeordnete Karsten Klein aus Aschaffenburg (17) und der Grüne Niklas Wagener aus Aschaffenburg (12).
Ebenfalls mit der Note "hervorragend" bewertet das Portal die Grüne Manuela Rottmann aus Bad Kissingen, die 26 von 27 Anfragen beantwortet hat.
Die Bewertung "vorbildlich" für 80 bis 89 Prozent Antworten erhielt kein Unterfranke, auch ein "engagiert" für eine Reaktion auf über 50 Prozent der Fragen wurde nicht in die Region vergeben.
Die regionalen Abgeordneten sind erst wieder am Ende des Rankings vertreten. Für Antwortquoten zwischen vier und 25 Prozent vergibt die Plattform "keine Auszeichnung". Das betrifft den BSW-Politiker Klaus Ernst aus Schweinfurt (BSW) sowie die CSU-Promis Dorothee Bär aus Bad Kissingen und Alexander Hoffmann aus Main-Spessart.
CSU-Mann Hoffmann kritisiert "abgeordnetenwatch.de"
Hoffmann hatte bereits vor einem Jahr gegenüber dieser Redaktion erläutert, warum er Fragen, die ihm über "abgeordnetenwatch.de" gestellt werden, nicht beantwortet. Den Parlamentarischen Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe stört, dass das Portal die Namen der Fragesteller anonymisiert. Er erwarte von Menschen, die mit ihm diskutieren wollten, "ein offenes Visier", so Hoffmann. Für ernstgemeinte Fragen sei er jederzeit über sein Büro erreichbar.
"Abgeordnetenwatch.de" begründet die Praxis, die Nachnamen von Fragestellern und Fragestellerinnen lediglich abzukürzen, mit dem Datenschutz.
https://www.abgeordnetenwatch.de/ueber-uns/mehr/moderations-codex
Ansonsten kommen fake news zu stande. Das muss nicht sein. Wir haben ein Recht auf offenen und ehrlichen Journalismus.
Zur anonymen Zeit der MainPost konnten teils wüste Beschimpfungen und Beleidigungen in den Kommentaren gelesen werden.
Seitdem die Kommentatoren die Klar Namen angeben müssen, hat sich dies gebessert.
Deshalb kann ich Herrn Hoffmann verstehen
Wenn es in den Kommentaren Beleidigungen gab, müssten sie ja noch zu finden sein. Können Sie einen Artikel nennen, wo das so war?