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Würzburg/Schweinfurt
Wer antwortet bei "abgeordnetenwatch.de" auf Bürgerfragen? Bestnoten für zehn Abgeordnete aus Unterfranken
Zehn Bundestagsabgeordnete aus der Region dürfen sich über gute Noten freuen, aber drei Promis fallen durch. Die Arbeit von "abgeordnetenwatch.de" ist indes umstritten.
Auskunftsfreudig: Der FDP-Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann belegt im Ranking des Portals 'abgeordnetenwatch.de' einen Spitzenplatz.
Foto: Thomas Obermeier | Auskunftsfreudig: Der FDP-Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann belegt im Ranking des Portals "abgeordnetenwatch.de" einen Spitzenplatz.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 15.07.2024 02:39 Uhr

Einmal im Jahr veröffentlicht das überparteiliche Internetportal "abgeordnetenwatch.de" eine Rangliste, die dokumentiert, wie die Bundestagsabgeordneten mit Fragen umgehen, die ihnen auf der Plattform gestellt werden. Zehn der 13 unterfränkischen Volksvertreterinnen und Volksvertreter belegen Spitzenplätze.

Ganz vorne dabei in der Bayern-Rangliste ist auch heuer wieder der FDP-Abgeordnete Andrew Ullmann aus Würzburg. Laut der Statistik hat er 94 von 94 Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet. Damit belegt der liberale Gesundheitsexperte Platz drei. An der Spitze im Bayern-Ranking steht die SPD-Abgeordnete Carmen Wegge aus Starnberg, die auf 185 von 185 Fragen reagiert hat. Dahinter folgt die Grüne Lia Badum aus Bamberg, die 129 von 129 Fragen beantwortete.

FDP-Mann Ullmann im Ranking weit vorn

Die Fragen drehten sich dabei um lokale Themen wie Verkehrsprojekte vor Ort genauso wie um bundespolitische Dauerbrenner vom Ukraine-Krieg bis zur Schuldenbremse und der Asylpolitik.

 Ebenfalls auf eine 100-Prozent-Antwort-Quote und das Urteil "hervorragend" kommen die unterfränkischen SPD-Abgeordneten Bernd Rützel aus Main-Spessart (79 Anfragen), Sabine Dittmar aus Bad Kissingen (32) und Markus Hümpfer aus Schweinfurt (26), die CSU-Abgeordneten Andrea Lindholz aus Aschaffenburg (43), Anja Weisgerber (18) und Paul Lehrieder (11), der FDP-Abgeordnete Karsten Klein aus Aschaffenburg (17) und der Grüne Niklas Wagener aus Aschaffenburg (12).

Ebenfalls mit der Note "hervorragend" bewertet das Portal die Grüne Manuela Rottmann aus Bad Kissingen, die 26 von 27 Anfragen beantwortet hat.

Die Bewertung "vorbildlich" für 80 bis 89 Prozent Antworten erhielt kein Unterfranke, auch ein "engagiert" für eine Reaktion auf über 50 Prozent der Fragen wurde nicht in die Region vergeben.

Die regionalen Abgeordneten sind erst wieder am Ende des Rankings vertreten. Für Antwortquoten zwischen vier und 25 Prozent vergibt die Plattform "keine Auszeichnung". Das betrifft den BSW-Politiker Klaus Ernst aus Schweinfurt (BSW) sowie die CSU-Promis Dorothee Bär aus Bad Kissingen und Alexander Hoffmann aus Main-Spessart.

CSU-Mann Hoffmann kritisiert "abgeordnetenwatch.de"

Hoffmann hatte bereits vor einem Jahr gegenüber dieser Redaktion erläutert, warum er Fragen, die ihm über "abgeordnetenwatch.de" gestellt werden, nicht beantwortet. Den Parlamentarischen Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe stört, dass das Portal die Namen der Fragesteller anonymisiert. Er erwarte von Menschen, die mit ihm diskutieren wollten, "ein offenes Visier", so Hoffmann. Für ernstgemeinte Fragen sei er jederzeit über sein Büro erreichbar.

"Abgeordnetenwatch.de" begründet die Praxis, die Nachnamen von Fragestellern und Fragestellerinnen lediglich abzukürzen, mit dem Datenschutz. 

 
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Kommentare
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  • Frank Stößel
    Anonyme Kritik z.B. in der Zeitung ist ausnahmsweise dann gerechtfertigt, wenn die kritisierende Person ein berechtigtes Schutzbedürfnis wegen ihrer Kritik an einer Sache oder Person nachweisen kann. In Fällen von öffentlichem Interesse konnte die Redaktion schon immer die Person anonymisieren und anmerken, dass der Klarname der entsprechenden Person bekannt sei. Lange hatte die Redaktion mit der Entscheidung gerungen, keine anonymen Kommentare mehr zu veröffentlichen. Seit diese Regel gilt, hat sich der Ton zu mehr Fairness und Sachlichkeit verändert. Das freut mich, weil ich vor Jahren besagte Regelung gegenüber der Redaktion mit offenem Visier gefordert hatte. Insofern ist Herr Hoffmann konsequent, wenn er Wert darauf legt, dass man für seine Aussagen gerade steht, wie auch er es tut und dann einlenkt, sobald eigene Aussagen mit besseren Argumenten des anderen entkräftet werden können. Unsere Debattenkultur lebt gut mit dieser Regel.
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  • Andrew Ullmann
    Das stimmt nur in Teilen, Beschimpfungen gibt es nicht bei abgeordnetenwatch.de . Denn alle Fragen werden gescreent und dann erst weitergereicht. Es gibt beim abgeordnetenwatch ein Codex und kann hier nachgelesen werden:
    https://www.abgeordnetenwatch.de/ueber-uns/mehr/moderations-codex
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  • Harri O. Liebmann
    Wer nichts zu verbergen hat, kann namentlich fragen aber auch antworten. Sich hinter einer Organisation anonym zu verstecken zeugt nicht von Offenheit und Ehrlichkeit. Datenschutz ist Quatsch. Dann müssten auch die Antworten z. B. anonymisiert so lauten: Herr/Frau X/Y von der XDY hat wie folgt geantwortet.
    Ansonsten kommen fake news zu stande. Das muss nicht sein. Wir haben ein Recht auf offenen und ehrlichen Journalismus.
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  • Manfred Englert
    Da gebe ich Herrn Hoffmann recht.

    Zur anonymen Zeit der MainPost konnten teils wüste Beschimpfungen und Beleidigungen in den Kommentaren gelesen werden.

    Seitdem die Kommentatoren die Klar Namen angeben müssen, hat sich dies gebessert.

    Deshalb kann ich Herrn Hoffmann verstehen
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  • Walter Seubert
    Wir moderieren im Kommentarbereich entsprechend unserer Kommentarregeln, diese finden Sie unter https://www.mainpost.de/datenschutz/nutzungsbedingungen-fuer-ihre-beitraege-art-11185599
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  • Dominik Temming
    Was erzählen Sie da, Herr Englert? Wüste Beschimpfungen und Beleidigungen gab es hier noch nie. Jeder Kommentar wird geprüft und bei Veröffentlichung ist die Mainpost eher restriktiv als lasch.

    Wenn es in den Kommentaren Beleidigungen gab, müssten sie ja noch zu finden sein. Können Sie einen Artikel nennen, wo das so war?
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