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WÜRZBURG
Wenn Kinder zu Programmierern werden
Valentin Steiner (links, 14), Paul Wohlfahrt (13) und Manuel Ewald (14, rechts) vom Team JSG Globes (Johann-Schöner-Gymnasium Karlstadt) basteln an ihrem Lego-Roboter für den Parcour.
Foto: Daniel Löb/Brose Fahrzeugteile | Valentin Steiner (links, 14), Paul Wohlfahrt (13) und Manuel Ewald (14, rechts) vom Team JSG Globes (Johann-Schöner-Gymnasium Karlstadt) basteln an ihrem Lego-Roboter für den Parcour.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:35 Uhr

Immer wieder sind die Schüler die Aufgabenstellung durchgegangen, haben getüftelt und geprobt, ihre Roboter umgebaut oder die Programmierung angepasst. Denn nur, wenn alles optimal aufeinander abgestimmt ist, haben die Lego-Roboter eine Chance, unbeschadet durch das Spielfeld zu gelangen.

Unter dem Motto „Hydro Dynamics“ stand der diesjährige Wettbewerb der First Lego League (FLL), der zehn- bis 16-jährigen Schülern Spaß am Konstruieren und Programmieren vermitteln soll. Das Ziel war, unter die besten zwei Teams zu kommen, um zum Halbfinale nach Regensburg fahren zu dürfen. Mit selbst konstruierten Robotern haben sich 13 Teams aus unterfränkischen Schulen in der Würzburger Wolffskeel-Realschule dem Wettbewerb gestellt. Mit dabei waren das Team „MGG Robots“ des Matthias-Grünewald-Gymnasiums, das Team „X-Rays“ des Röntgen-Gymnasiums und das Team „CyberSun“ der Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg.

Fotoserie

Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Ingenieuren

Die Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche bunte Lego-Steinchen aufeinander steckten und damit spielten, sind mittlerweile wohl vorbei. Heute werden die kleinen Plastikteilchen zu selbstfahrenden Robotern gebaut und programmiert. So zumindest bei den insgesamt 100 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern. In den vergangenen zehn Wochen arbeiteten die Teams gemeinsam mit Wissenschaftlern und Ingenieuren zusammen. Mit ihren eigens entwickelten Robotern mussten sie zum diesjährigen Hauptthema „Hydro Dynamics“ am Wettkampftag möglichst viele der insgesamt 18 vorgegebenen Aufgaben bewältigen.

So galt es beispielsweise einen Gullydeckel umzudrehen, Regen aufzufangen oder eine kaputte Rohrleitung zu entfernen. „Wir haben gar nicht erst versucht, alle Aufgaben zu lösen, weil wir gleich wussten, dass das mit unserem Roboter vermutlich nicht möglich ist“, erzählt der 15-jährige Tobias Buhl vom Matthias-Grünewald-Gymnasium, der gemeinsam mit seinem Team MGG Robots antrat.

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Brose als Ausrichter und Hauptsponsor

Das naturwissenschaftliche Bildungsprogramm fand bereits zum vierten Mal in Würzburg statt. Ausrichter und Hauptsponsor war erneut der internationale Automobilzulieferer Brose. „In Zusammenarbeit mit den Schulen möchten wir den jungen Leuten Spaß an Technologien, Naturwissenschaften und Technik vermitteln“, erklärt Michael Stammberger, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei der Brose Gruppe. Während der Wettbewerbsphase sollen die Teams die Arbeitsweisen von Ingenieuren, Technikern und Wissenschaftlern kennen lernen. „Wichtig ist hier auch der Teamgedanke, da die Schüler in Gruppen an den Start gehen“, betont Stammberger.

Vier Monate getüftelt und gebaut

Während das zehnköpfige Team der „X-Rays“ vom Röntgen-Gymnasium anfangs noch guter Dinge ist, sieht es nach der ersten Runde schon anders aus. Der Lego-Roboter hat nicht alle Aufgaben erledigt. „Es ist nicht so gelaufen, wie wir wollten. In den Proben lief auch alles besser“, sagt Aaron Fertig traurig. Der 14-Jährige hat mit seinen neun Teamkollegen ein viertel Jahr an dem Roboter gebaut. „Das können wir definitiv besser. Das war einfach Unglück.“

Glück, aber vor allem eine hohe Leistungsfähigkeit sind vonnöten, wenn man Erfolg bei der First Lego League haben will. Die Roboter müssen innerhalb von zweieinhalb Minuten auf einem Spieltisch möglichst viele der Aufgaben eigenständig lösen. Dabei treten jeweils zwei Teams mit ihren Robotern gegeneinander an. Alle Teams sind konzentriert bei der Sache, blenden das Umfeld aus und feuern an: „Schneeeeeell! Du schaffst das!“ Hat der eigene Roboter eine Aufgabe gut gemeistert, wird lautstark gejubelt.

Bewertet wird aber nicht nur, wie schnell und sicher der Roboter arbeitet, sondern auch, wie er gestaltet ist. „Hier wird die Kreativität gefördert, denn es gibt keine Vorgabe, wie der Roboter auszusehen hat“, sagt Michael Stammberger.

Qualifikation für Landesentscheid

Wer die meisten Punkte aus allen Wettbewerbsbereichen erzielt, hat gewonnen und qualifiziert sich so für den Landesentscheid in Regensburg.

Und so haben es am späten Nachmittag auch alle Gruppen geschafft. Die Jury hat entschieden. Für die beiden Würzburger Teams hat es in diesem Jahr leider nicht gereicht, gewonnen haben das Team RS NightMar der Realschule Marktheidenfeld und die ML RobotS der Main-Limes-Realschule in Obernburg.

Das Halbfinale findet am 24. Februar an der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg statt. Am 17. und 18. März wird das Finale aus europäischer Ebene in Aachen ausgetragen.

Was ist First Lego League?

First Lego League (FLL) ist ein weltweites Förderprogramm, welches Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 16 Jahren spielerisch an Wissenschaft und Technologie heranführen will. So soll ihnen der Zugang zu naturwissenschaftlichen Fächern erleichtert sowie ihre Motivation, einen Ingenieur- oder IT-Beruf zu erlernen, frühzeitig geweckt werden. Die Idee wurde durch die US-Stiftung FIRST und LEGO entwickelt.
„In Zusammenarbeit mit den Schulen möchten wir den jungen Leuten Spaß an Technologien, Naturwissenschaften und Technik vermitteln.“
Michael Stammberger, Leiter Aus- und Weiterbildung Brose
First Lego League       -  Hier zählt volle Konzentration: Der 14-jährige Aaron mit seinem Team „X-Rays“ des Röntgen-Gymnasiums Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Hier zählt volle Konzentration: Der 14-jährige Aaron mit seinem Team „X-Rays“ des Röntgen-Gymnasiums Würzburg.
First Lego League       -  Innerhalb von zweieinhalb Minuten müssen die Roboter der Schülerteams möglichst viele der 18 Aufgaben erfüllen.
Foto: Foto Daniel Peter | Innerhalb von zweieinhalb Minuten müssen die Roboter der Schülerteams möglichst viele der 18 Aufgaben erfüllen.
 
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