Müll beseitigen, aber wie? Können wir Plastik ersetzen? Wie gelangt Müll ins Meer? Und warum wird Bio verpackt? Fragestellungen, mit denen sich die 14 Teams der „First Lego League“ für den Wettbewerb am Freitag in der Wolffskeel-Realschule Würzburg beschäftigten: 14 Teams, 120 Schüler, die sich für Technik und Wissenschaft begeistern und in die nächste Runde, den überregionalen Wettbewerb in Regensburg, kommen wollen.
„Jedes Kind wächst mit Lego auf“, sagte der Leiter der Aus- und Weiterbildung des Sponsors Brose, Michael Strammberger. „Deshalb ist es so ein gutes Bindeglied zur Technik.“ Und: Egal ob durch ein Studium oder eine Ausbildung, es gibt viele wichtige Berufe in der Technikbranche, an die Kinder herangeführt werden sollen. Die Schüler der teilnehmenden Teams treffen sich in ihrem Wahlfach wöchentlich, um an einem Forschungsauftrag zu arbeiten und Roboter für den Wettbewerb zu bauen. Der Forschungsauftrag dieses Jahr lautete „Wege zur Bewältigung unseres Abfalls“.
Nicht nur die Präsentationen aus den Forschergruppen für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt beschäftigten sich damit. Auch die Roboter fuhren auf einer Strecke, bei der sie beispielsweise eine Verpackung zur Kompostierung bringen oder ein Schrottauto pressen müssen.
Das Team Dragons vom Gymnasium Marktbreit etwa hatte die Idee eines Double-Screen-Tablets entwickelt – mit einem Buch auf dem oberen und einem Heft auf dem unteren Bildschirm. „Wir haben eine Umfrage an der Schule gemacht“, sagte die 13-jährige Lisa Dieterich. „Da kam eine ganz schöne Menge an Papier raus, die täglich an der Schule verbraucht wird.“ Teamkollege Jonas Heckelmann (14), fürs Programmieren verantwortlich, beurteilt derweil die Kategorien auf dem Spieltisch als „schwierig, aber machbar“.
Auf speziellen Tischen treten die Roboter der verschiedenen Teams in mehreren Runden gegeneinander an. Die Zeit ist knapp bemessen. Das ganze Team steht um den Tisch, feuert an und freut sich, wenn der Roboter es schafft, den Müll aus dem Meer zu fischen und in die Recyclingbox zu bringen.
Aus dem Team des Röntgen-Gymnasiums Würzburg sagt Ben Steppert, der mit 17 zu alt für die Teilnahme, aber als Coach mitgefahren ist: „Der Parcours ist dieses Jahr technisch noch ausgefeilter als letztes Jahr. Es gibt zwar weniger Stationen, aber dafür sind die einzelnen vernetzter.“ Teammitglied Roman Beck (13) erzählt vom Stofftaschenverkauf an der Schule. Etwa 90 Taschen wurden verkauft, der Erlös geht an eine Organisation, die sich gegen Umweltverschmutzung einsetzt.
Es kommt für den Sieg nicht nur auf den Lauf des Roboters an, sondern auch auf die Präsentation und die Teamaufgabe, die die Jury stellt – einen Zollstock nur auf den Fingern balanciert auf dem Boden abzulegen.
Weltweit beteiligen sich mehr als 25 000 Teams in 80 Ländern an dem Bildungsprogramm. Allein in Deutschland haben sich mehr als 6500 Schüler und Schülerinnen in 850 Teams angemeldet. Nur die zwei besten Teams aus Unterfranken dürfen zum Halbfinale in Regensburg. Das schafften heuer das Team „RoboSun“ von der Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg und die „X-Rays“ vom Röntgen-Gymnasium Würzburg.
Wichtig ist der Jury und Brose nicht nur, dass die Schüler Freude am Programmieren und Forschen haben, sondern auch die Teamarbeit. Und sie sollen merken, wie wichtig deutsche Technologie im internationalen Wettbewerb ist. Einen Preis für Ehrgeiz und Motivation erhalten auf jeden Fall alle 14 Teams.
First Lego League
Die Ergebnisse des Regionalwettbewerbs „First Lego League“: 1. TeamRoboSun, Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg
2. X-Rays, Röntgen-Gymnasium Würzburg 3. Alphabots, Deutschorden-Gymnasium Bad Mergentheim
4. Dragons, Gymnasium Marktbreit 5. Robo Tigers, Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach am Main und #ModernLego, Staatliche Realschule Hösbach 7. DHG Robot Force, Deutschhaus-Gymnasium Würzburg 8. All In, Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach
9. Der Doktor, Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach
10. RoboRIG, Riemenschneider-Gymnasium Würzburg