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Würzburg
Wenn Ehemalige auf dem Spielplatz Verantwortung übernehmen
Der Förderverein "Stadt für Kinder" wird 20 Jahre alt. Und das soll auf dem Spielplatz am Steinlein mit einem Familienfest gefeiert werden.
Die ehemalige (Marianne Albrecht, Plakat in der Hand) und jetzige Vereinsvorsitzende (Babara Lehrieder, stehend)  des Vereins 'Stadt für Kinder'.
Foto: Fabian Gebert | Die ehemalige (Marianne Albrecht, Plakat in der Hand) und jetzige Vereinsvorsitzende (Babara Lehrieder, stehend) des Vereins "Stadt für Kinder".
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:41 Uhr

"Hier bin ich am liebsten. Das ist der beste Spielplatz auf der ganzen Welt", schwärmt der kleine Tim und drischt seinen Fußball ins Tor. Seine jungen Eltern stehen daneben und sind glücklich. Ort des sportlichen Auftrittes ihres Sohnes ist der Spielplatz am Steinlein in der Lindleinsmühle. Er ist ein Aushängeschild für die nachhaltige Arbeit des Vereins "Stadt für Kinder". Am 18. Mai wird er auf diesem Platz mit einem unterhaltsamen Familienfest sein 20-jähriges Bestehen feiern.

Initiiert hat den Verein Marianne Albrecht, die von 1996 bis 2014 Stadträtin der Grünen war. Sie war als Psychologin in der Kinder- und Jugendhilfe aktiv und wusste daher, wo die Not groß ist. Ein schwieriger sozialer Brennpunkt war damals die Lindleinsmühle, wo die Stadt viel zu wenig für Kinder und Familien getan habe, sagt sie heute. So hat sie im Stadtrat einen Förderantrag gestellt, eine parteiübergreifende Initiative angestoßen, um Projekte für Kinder und Jugendliche auf den Weg zu bringen, die auch Bindeglied für die Familien sind. Von Beginn an war die Mediengruppe Main-Post ein aktiver Begleiter der Initiative.

Hilfe von vielen Spendern

Viele Spender haben über die Jahre mitgeholfen, um Projekte wie den Aktivspielplatz Steinlein umzusetzen. Hier gibt es inzwischen eine Wasserspielstelle, Sitzplätze, eine Kletterpyramide, ein Freiluft-Schachfeld, einen Pavillon und ein Spielhaus, in dem Kinder unter pädagogischer Betreuung Malen, Werken und vieles andere machen können. Nach der Anschubfinanzierung durch den Verein hat die Stadt inzwischen die Trägerschaft übernommen.

Wenn Ehemalige auf dem Spielplatz Verantwortung übernehmen
Foto: Jutta Glöckner

Über die Jahre sind weitere Projekte dazugekommen: der Spielgarten Heuchelhof aktiv und der Kupschacker-Club Grombühl. Dazu fördert der Verein das Jugendprojekt Connected Heuchelhof, die offene Kinder- und Jugendarbeit Lengfeld, die Spielstube im Familienstützpunkt Sanderau und die Spielstube im Familienstützpunkt Kunterbunt in Heidingsfeld, dazu Workshops in Grund-, Haupt- und Mittelschulen.

Seit 2016 ist Barbara Lehrieder Vorsitzende des Vereins, die Betriebswirtin im Sozialwesen und seit 2008 Stadträtin der Grünen ist. Stellvertreterin im parteiübergreifenden Vorstand ist von Anfang an Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake (SPD), die bisherige Vorsitzende Marianne Albrecht ist nun Schatzmeisterin.

Neuer Anschub für Aktivitäten

Als Vorsitzende will Barbara Lehrieder den Aktivitäten des Vereins neuen Anschub geben. Wie ihre Vorgängerin setzt sie auf Nachhaltigkeit der Projekte, die das soziale Verhalten, das Selbstbewusstsein und die Kreativität von Kindern und Jugendlichen fördern, aber auch Eltern den Raum für Kontakt und Austausch geben. Wichtig ist ihr nicht zuletzt, dass auch Flüchtlingskinder in den Einrichtungen willkommen sind.

Großen Förderbedarf sieht die Vorsitzende derzeit vor allem in den Spielstuben Kunterbunt wegen des sehr großen Andrangs von Müttern mit Kleinkindern, wie etwa in der Einrichtung Kunterbunt in Heidingsfeld und im Familienstützpunkt der Ritaschwestern in der Sanderau.

Ehemalige Spielplatzkinder übernehmen Verantwortung

Dass sich die Arbeit des Vereins lohnt, weil sie Kinder zu verantwortungsbewusstem Verhalten bringt, zeigt sich für die Vorsitzende unter anderem darin, dass ehemalige Spielplatzkinder heute als junge Erwachsene auf den Aktivspielplätzen Verantwortung übernehmen.

Eine gute Gelegenheit, sich über die Initiativen des Vereins zu informieren bietet die Jubiläumsfeier am 18. Mai am Aktivspielplatz Steinlein. Ab 14 Uhr gibt es ein ungezwungenes Kennenlernen und Informationen über die Aktivspielplätze Steinlein, Kupschacker und Heuchelhof. Von 15 bis 16 Uhr wird der Zauberer Zappalott mit seinem neuen Programm unterhalten. Bei Kaffee und Kuchen klingt die Feier aus.

Weitere Informationen im Internet Stadt-für-Kinder.de. Spendenkonto Stadt für Kinder: Sparkasse Mainfranken Würzburg, IBAN DE93 7905 0000 0043 8705 00.

Spender 2018/2019: Projektpate Firma Karl Endrich Haustechnik, spendete im siebten Jahr 3000 Euro Erlös aus dem Firmen-Weihnachtsmarkt für den Spielgarten Heuchelhof. Die Glenpro-Ingenieursgesellschaft überwies zum 11. Mal eine Weihnachtsspende von 500 Euro. "Nikolaus" Fertsche-Michel sammelte wieder Spenden, diesmal 942,56 Euro für den Aktivspielplatz Steinlein. Die Sparkasse Würzburg Mainfranken gab aus dem PS-Sparen weitere 1058 Euro dazu für Werkstattausstattung. Christa Kupsch spendete dem Kupschacker-Club in Grombühl 800 Euro. Weitere Spenden kamen auch von Carmen und Peter Müller-Reichart, Albrecht Wördehoff, Manfred Dürr und Heike Fischer, Monika Nagler-Modlich, Werner Kantner, Elke Becker, Stefan und Friedrun Vietor. Weitere Spenderinnen und Spender waren Karin Lang, Elke Vollmuth, Angelika Schlangen, Lore Koerber-Becker, Andreas Flageolet, Hedwig und Hartmut Weckel-Emser, Peter Motsch, Emil Witt, Christiane Kerner, Marta Deinzer, Marie-Anne und Erich Bodenbender, Richard Meckel, Barbara Lehrieder, Gudrun Hofbauer, Felizitas Mack-Burckhardt, Matthias Pilz, Rudolf Meininger, Eva-Maria Schreiber, Maria Askarjar, Patrick Friedl, Otto Kindermann, Marianne Erben, Elke Becker, Gunthilde Rabl, Bettina von Pressentin, Renate Vieth-Lasmann, Veit und Carola Paulfranz-Henschel, Hermann u. Marie-Luise Wördehoff, Othmar Wagner, Regine Samtleben, Hans-Otto von Truchsess, Anke Stumpf und anderen anonymen Spender/innen.

 
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