
Am frühen Freitagmorgen sind weltweit Störungen bei verschiedenen Programmen des Software-Riesen Microsoft aufgetreten. Vor allem Flughäfen und Banken waren nach übereinstimmenden Medienberichten davon betroffen. Unter anderem mussten die Flughäfen in Berlin, Hamburg und Düsseldorf den Flugverkehr kurzzeitig einstellen. Laut dem Technikportal netzwelt.de traten im gesamten Bundesgebiet große Häufungen von Störungsmeldungen auf.
In Unterfranken vermeldeten viele Unternehmen und Behörden, sie seien von den Problemen verschont geblieben. Allerdings traf es weitreichend die Filialen der hessischen Supermarktkette "Tegut", wie Pressesprecher Matthias Pusch am Morgen gegenüber der Fuldaer Zeitung bestätigte. Nur sehr vereinzelt seien zu diesem Zeitpunkt Märkte geöffnet gewesen.
Auch in Unterfranken gab es bei Tegut vorübergehende Schließungen aufgrund des Softwarefehlers, so etwa im Würzburger Stadtteil Rottenbauer, wo eine Tafel am Eingang auf das Problem hinwies. Oder in Marktheidenfeld, wo zahlreiche Kundinnen und Kunden verwirrt vor verschlossenen Türen standen.
Pressesprecherin Johanna Ammermann bestätigte am Vormittag die Probleme, zeigte sich aber auch zuversichtlich: "Aktuell gehen wir davon aus, noch im Laufe des Tages zur Normalität zurückzukehren." Bereits kurz nach 13 Uhr verkündete Tegut in einer Pressemitteilung, dass bereits über die Hälfte der 340 Filialen in Deutschland wieder uneingeschränkt arbeiteten, darunter ein Großteil derer in Unterfranken.
Wer seinen abendlichen Einkauf bei Tegut plant, kann sich auf der Internetseite des Unternehmens informieren, ob seine Filiale zu den insgesamt 270 gehört, die den Betrieb dann am späten Nachmittag bereits wieder voll hochgefahren haben.
Als Grund für die wenige Stunden andauernde Schließung nennt Tegut einen Kassenausfall. Dieser sei eine Folge der globalen Störungen durch das Softwareupdate des IT-Sicherheitsunternehmens Crowdstrike, das drastische Auswirkungen für einige Microsoft-Anwendungen hatte.
In Unterfranken kaum Auswirkungen auf andere Bereiche
In Norddeutschland hat die Störung teilweise den Betrieb in Krankenhäusern und in Arztpraxen beeinträchtigt. So mussten am Uni-Klinikum Schleswig-Holstein sogar kurzfristig Operationstermine abgesagt werden.
Von solchen Szenen ist in der Region nichts bekannt. Das Klinikum Würzburg Mitte bestätigte dieser Redaktion, dass man keinerlei Beeinträchtigungen spüre. Im Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt habe man erst über die Nachrichten erfahren, dass es solche Vorfälle gibt, so Julia Schüler von der Pressestelle der Klinik.
Ebenso unbeschadet kamen offenbar Behörden wie die Würzburger Stadtverwaltung oder wichtige Akteure der lokalen Infrastruktur wie die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) durch den frühen Freitag.
Susanne Kortmann
Gerade für sogenannte "Sicherheitssoftware" ein Ding der Unmöglichkeit. Es zeigt aber auch - "sehr schön" - wie verletzlich unser ganzes - ach so moderne - Leben geworden ist.
Und, daß es vielleicht doch nicht ganz so klug ist sich von einigen wenigen Herstellern abhängig zu machen, als Gipfel auch noch die sich immer weiter zuspitzende Monopolisierung.
Als Weisheit letzter Schluß gehört endliche eine Haftung auch für Unternehmen aus der Softwarebranche her. "Produkt reift beim Kunden" geht hier ja gar nicht.
Bei anderen Dingen, "die sich in die Hand nehmen lassen", wäre sowas jedenfalls undenkbar.
Microsoft ist diesmal selbst Betroffener und NICHT der Verursacher.
Aber es ist halt so, daß die Probleme nur auf Microsoft-Systemen auftreten und nicht bei Linux und Apple.