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Tückelhausen
Wegen Wasserschaden und Mängel: Das Kartäusermuseum in Tückelhausen bleibt geschlossen
Der Hl. Georg als Schutzpatron der ehemaligen Klosterkirche ist saniert und gerettet, dank der Spenden, die der Freundeskreis Kartäusermuseum - im Bild Stephan Clobes und Sprecherin Andrea Trumpfheller - vor allem mit ehrenamtlichen Führungen eingenommen hat. Jutta Sokopp (Mitte) als Vertreterin der Kirchenverwaltung dankte herzlich.
Foto: Antje Roscoe | Der Hl. Georg als Schutzpatron der ehemaligen Klosterkirche ist saniert und gerettet, dank der Spenden, die der Freundeskreis Kartäusermuseum - im Bild Stephan Clobes und Sprecherin Andrea Trumpfheller - vor allem ...
Antje Roscoe
 |  aktualisiert: 18.11.2024 02:33 Uhr

Dr. Jürgen Emmert, für das Museum zuständiger Referent der Diözese, sieht keine kurzfristige Lösung gegen eindringendes Wasser und die daraus entstandenen technischen und baulichen Mängel am Querhaus der Kirche: "Noch mehr Eimer auf das Kirchendach zu stellen, ist nicht die Lösung".

Die Mängel hatten im September unerwartet zur kompletten Schließung des Museums geführt. Vom Kirchendach eindringendes Wasser war als Problem bekannt und als Wasserschaden länger schon in der Werkstatt der Mönchszelle sichtbar. Ein Kurzschluss, bei dem die Sicherung heraussprang, offenbarte nun Feuchtigkeit im Stromkreis. Es war der Moment, in dem Emmert das Museum aus Sicherheitsgründen schließen musste, wie er bedauert, weil Feuchtigkeit und auch Schimmel das Grundproblem sind, nicht die Elektrik. "Und das ist eine Frage der Baulast", so Emmert. Eine Reparatur der Elektrik sei nicht nachhaltig.

Die offenen Fragen sollen über den Winter geklärt werden

Alle Aktivitäten des Freundeskreises Kartäusermuseum und von Reisegesellschaften gebuchte Führungen im Museum mussten abgesagt werden. Es haben sich nicht alle abwimmeln lassen, berichtet Andrea Trumpfheller als Sprecherin des Freundeskreises und eine der Museumsführerinnen. "Wir müssen uns bei den Führungen jetzt auf die Außenanlagen und die Kirche beschränken." Allerdings sei Tückelhausen mit der weit und breit einzigen, beinahe vollständig erhaltenen Klosteranlage des Kartäuserordens eben doch etwas sehr Besonderes.

Gespräche stehen unmittelbar an, erklärt Emmert auf Nachfrage zu den Optionen bezüglich des Erhalts der Anlage. Er hofft, dass die offenen Fragen über den Winter geklärt werden können. Ein Konzept zur Entwicklung des Museums liegt vor (wir berichteten).

Für die Baulast am Komplex Museum, Kirche und Priorat stehe vor allem die Katholische Kirchenstiftung Tückelhausen in der Verantwortung. Die Frage sei: "Kann die Kirchenverwaltung die Sache schultern oder muss sie andere Wege gehen?" Das eindringende Wasser sei der Punkt, wo eine Gesamtlösung zu überreißen sei, so Emmert. Er geht davon aus, dass der Dachstuhl der Kirche einer grundlegenden Sanierung bedarf. Und dann wäre da noch der langfristige Unterhalt, der gewährleistet sein muss. Es sei ein Kulturdenkmal und habe einen vorzeigbaren Denkmalwert. Es werde Zuschüsse geben, ist er sicher. "Die Diözese ist jedoch nicht für Museumsbau zuständig, sondern für die Seelsorge", erinnert er.

Ein herber Rückschlag für den Freundeskreis Kartäusermuseum

Für den Freundeskreis Kartäusermuseum ist die Schließung des Museums ein herber Rückschlag seiner Bemühungen, die Klosteranlage mit all ihren Qualitäten und ihrer Einzigartigkeit als Kulturgut und spirituellen Ort präsent zu erhalten. Als vorläufiger Abschluss der regelmäßigen Führungen und Aktionen, die ehrenamtlich gegen Spenden organisiert waren, gilt die Rückkehr der sanierten Sandsteinfigur des Hl. Georg. Der Schutzpatron der ehemaligen Klosterkirche stamme ursprünglich aus der Würzburger Kartause, so Jutta Sokopp. Bei der Auflösung der Würzburger Kartause sei die Figur ins Käppele gebracht worden.

Pfarrer Robert Rackowitz, der das Kartäusermuseum aufgebaut hat, habe sie privat angekauft und nach Tückelhausen geholt, um sie der Kirchenstiftung zu überlassen, berichtet die Pfarrgemeinderätin, die auch Mitglied der Kirchenverwaltung und Mesnerin ist. Wegen ihres ursprünglichen Standorts im Freien war eine Sanierung fällig geworden. Die Rechnung des Restaurators in Höhe von 3000 Euro hatte der Freundeskreis komplett finanziert und mit den Spendengeldern beglichen.

 
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