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Würzburg
Was ein Würzburger Tattoo-Studio für Umweltschutz tut
Um den Hygienestandards gerecht zu werden, verbrauchen Tattoo-Studios viel Plastik. Das Studio House of Pain will das Müllaufkommen nun verringern.
Sie sind hellgrün und erinnern an einen OP-Saal: Das Würzburger Tattoostudio 'House of Pain' nutzt seit neustem nachhaltige Hygieneartikel aus Maisstärke, um das extreme Aufkommen von Plastikmüll zu verringen.
Foto: Thomas Obermeier | Sie sind hellgrün und erinnern an einen OP-Saal: Das Würzburger Tattoostudio "House of Pain" nutzt seit neustem nachhaltige Hygieneartikel aus Maisstärke, um das extreme Aufkommen von Plastikmüll zu verringen.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:27 Uhr

Umweltschutz – kaum ein anderes Thema wird heute so häufig diskutiert wie dieses. Und längst ist der Umweltschutz auch im Einzelhandel angekommen: Verzicht auf Plastiktüten, das Mitbringen eigener Behälter für den Einkauf oder der Wechsel des Sortiments zu biologisch erzeugten Produkten. Auch in der Tattoo-Branche hat das Thema Spuren hinterlassen. So setzt das House of Pain in Würzburg nun auf nachhaltige Hygieneartikel. Das Ziel: Das Plastikmüllaufkommen verringern und somit etwas Gutes für die Umwelt leisten.

Sie sind blassgrün, hauchdünn und erinnern ein wenig an Material aus einem OP-Saal: Die neuen Schutzfolien werden laut Hersteller "Ecotat" aus 100 Prozent natürlichen, pflanzlichen und nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. "Maisstärke!", weiß Timo Crass, Inhaber des House of Pains. Der Gebrauch minimiere die Umweltbelastung und sei für die aus Plastik bestehenden Einwegprodukte und Verbrauchsartikel eine umweltfreundliche Alternative. "Außerdem sind sie dünner und weicher als Plastikschutzhüllen", sagt Mitarbeiterin Verona Marica. Die Öko-Folien seien aber mindestens genauso fest und beständig.

Hohes Müllaufkommen in Tattoo-Studios

Vor allem in der Tattoo-Branche ist das Müllaufkommen hoch. Jedes Studio verbraucht pro Kunde mehrere Plastikprodukte, so muss unter anderem die Liege, die Bedienung für die Maschine und auch die Maschine selbst für jede Sitzung neu ausgekleidet werden. Bei etwa 45 Piercing- und Tattookunden am Tag kommt da im House of Pain einiges an Müll zusammen.

  • Lesen Sie auch: Tattoo-Entfernung bald ein echter Luxus?

Auf die Idee der nachhaltigen Hygieneprodukte ist das Studio dank Verona Marica gekommen, die Werbung des Herstellers im sozialen Netzwerk Instagram entdeckte. "Die Marke ist relativ neu auf dem Markt", weiß die 21-Jährige. Trotzdem ist sie mit der Idee sofort zu ihrem Chef gegangen und der war Feuer und Flamme. "Wir Tätowierer sind ja bekannt dafür, etwas alternativer zu sein", bejaht Inhaber Timo Crass lachend die Frage, ob er denn auch privat auf Umweltschutz achte. "Wir alle legen hier großen Wert darauf." 

Sogar die Lampe muss vor jeder Sitzung mit Überzügen von Spritzern geschützt werden. 
Foto: Thomas Obermeier | Sogar die Lampe muss vor jeder Sitzung mit Überzügen von Spritzern geschützt werden. 

Deshalb nutzt das Studio seit nun knapp zwei Wochen die biologisch abbaubaren Produkte beim tätowieren. Die geringen Mehrkosten zu den vorher genutzten Plastikprodukten sind es dem Geschäftsführer wert. 1,20 Euro sind das in etwa pro Paket. "Für diesen Grund geben wir das Geld gerne aus." Einen Wermutstropfen gibt es jedoch: "Leider ist das Thema bei uns in der Branche erst im Kommen", bedauert Crass. Deshalb gebe es Handschuhe, Unterarmschutz oder Farbkapseln in Europa noch nicht in einer nachhaltigen Version. "Wir suchen aber nach wie vor nach Alternativen." Er hofft, irgendwann komplett auf Plastik verzichten zu können. 

 
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  • reutjo
    Lesbenslange ..........

    " bunte * Kunst * ? am Körper ist wie Knast !
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  • reutjo
    oh sorry......

    ich meinte natürlich * Lebenslange...* .. tztztz sorry
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  • holle4es
    Das hat doch nichts mit Umweltschutz zu tun, das ist lediglich ein bisschen Müllvermeidung. Umweltschutz wäre, wenn sich diese Leute eine sinnvolle Arbeit suchen würden, anstatt die Leute mit diesen unsäglichen Tätowierungen zu verunstalten, die sie nach 10 Jahren für noch mal viel Geld per Laser entfernen lassen müssen, weil sie es nicht mehr schick finden.
    Aber das Tätowierstudio dankt sicherlich für die Werbung.
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  • finoska
    Müll produziert man auch, indem man unreflektiert seine Meinung zu einer kulturellen Tradition ins Internet stellt. Was für ein Halbwissen! Unnötige Kommentare = Umweltverschmutzung. Mit jedem getippten Wort verschwenden Sie Energie und produzieren CO2, so wie ich hier. Sorry, aber musste sein!
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