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Würzburg
Was ehemalige Kommilitonen aus New York von Würzburg halten
Vor 30 Jahren haben sie gemeinsam in New York studiert. Nun trafen sich elf ehemalige Kommilitonen aus der ganzen Welt in Würzburg. Was sie von der Stadt halten.
Die Welt zu Gast in Würzburg: Oben von links: Eder Pena (Brasilien), Jesús Beltran (Mexiko), Tanja Shillam (London), Marianne Xu (China), Tianlai Shy (USA), Hong Xu (China). Unten von links: Charly Wagner (Erlenbach), Dianne Roux-Lirange (USA), Marisol Beltran (Mexiko), Glenn Beltran (Mexiko).
Foto: Sabine Ludwig | Die Welt zu Gast in Würzburg: Oben von links: Eder Pena (Brasilien), Jesús Beltran (Mexiko), Tanja Shillam (London), Marianne Xu (China), Tianlai Shy (USA), Hong Xu (China).
Sabine Ludwig
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:57 Uhr

Fast 30 Jahre ist es her, als sich die Masterabsolventen das letzte mal in Albany, New York, begegneten. Die meisten der internationalen Studentinnen und Studenten hatten mindestens zwei Jahre an der State University of New York in Albany verbracht. So auch die Würzburgerin Sabine Ludwig, Autorin dieses Textes. Nun trafen sich die Kommilitonen von einst in Ludwigs Heimatstadt.

„Die Stadt hat sich sehr verändert, aber zum Positiven. Gefallen hat sie mir schon damals“, sagt Jesús Beltran aus Mexiko. Einen Würzburger Austauschstudenten hatte er 1990 besucht. Beim Blick von der Friedensbrücke hinunter auf den Main erinnert er sich noch genau an die Landesgartenschau zwischen den Mauern der Festung. „Das muss hier gewesen sein“, sagt der heutige Universitätsprofessor zu Frau und Sohn und deutet in Richtung Zellerau.

Würzburg als "eine Stadt für alle"

Für Tianlai Shy ist es der erste Besuch in Unterfranken. Eine Stadt für alle sei Würzburg, dazu fußläufig, mit einer großartigen Verkehrsanbindung, guter Lebensqualität und niedrigen Preisen. „Die Produkte in unseren Supermärkten sind viel teurer“, sagt die Chinesin, die in Boston lebt. Zuhause fahre sie nur mit dem Auto zum Einkaufen. Aufgefallen seien ihr die vielen Frauen, die in allen möglichen Bereichen arbeiten. „Ich hoffe, dass es die hohe Frauenquote auch bei den administrativen und universitären Berufen gibt“, ergänzt die Wirtschaftswissenschaftlerin.

Den Brückenschoppen finde ich, genau wie die warme und herzliche Atmosphäre, die diese Stadt ausstrahlt, einfach toll“, sagt Eder Pena aus Rio. Auch er ist gekommen, um die Freunde von damals wieder zu sehen. Im Vergleich zu der Metropole an der Copacabana sei Würzburg eine wundervolle Kleinstadt. „Mit viel Gastfreundlichkeit und Herz“, betont der Mittfünfziger.

Besonders beliebt ist die Alte Mainbrücke

Als die Gästeführerin die Geschichte vom Nagelkreuz von Coventry erzählt, kommen Tania Shillam aus London die Tränen. Deutsche Bomber griffen die englische Industriestadt am 14. November 1940 an und zerstörten die mittelalterliche Kathedrale. „Die Würzburger teilen ihr Schicksal mit den Menschen von Coventry, das hat mich sehr bewegt. Und trotzdem wurden sie wieder Freunde“, sagt die Britin bewegt. Auch das Modell der zerstörten Stadt im Grafeneckart hätte sie sehr beeindruckt. Doch nicht nur das: „Ich liebe die Alte Mainbrücke mit den Heiligenfiguren und dann das Café dort mit den leckeren Croissants“, sagt die Veganerin.

„Viel wird über den Wein geredet, man fühlt sich als Fremde gleich sehr aufgenommen."
Hong Xu aus Beijing

Die Bratwurst auf dem Marktplatz hat es Hong Xu angetan. Und nach dem Genuss kam die Kunst in Gestalt des Tiepolo-Deckenfreskos in der Residenz. „Überrascht haben mich die Unmengen an Landsleuten hier“, ergänzt Xu, die in Beijing lebt. Beeindruckt sei sie von dem religiösen Flair mit den vielen Heiligen und den wundervollen Kirchen. „Viel wird über den Wein geredet, man fühlt sich als Fremde gleich sehr aufgenommen“, beschreibt sie ihr persönliches Würzburg-Gefühl. Den trockenen Silvaner mag sie am liebsten. Und Tochter Marianne ergänzt, dass sowohl in Beijing wie auch in den USA, wo sie ein Internat besucht, das Leben viel hektischer sei. „Hier schaut man kaum auf das Smartphone und unterhält sich viel lieber“, wundert sich die 18-Jährige.

Weiter geht es hinauf zur Festung Marienberg. Die Smartphones sind trotzdem im Dauereinsatz. Es wird viel geknipst. Alles eilt ein bisschen, man will auch noch ins Weihnachtsdorf nach Rothenburg, nach München und Berlin. Insgesamt zehn Tage sind ein wenig knapp. Doch mit dem richtigen Timing klappt auch das.

Die Autorin studierte von 1989 bis 1991 Wirtschaftswissenschaften in den USA. Als Stipendiatin war sie im Austauschprogramm der Würzburger Julius-Maximilians-Universität mit der State University of New York. Heute bezeichnet sie die Zeit in der Ferne als eine der schönsten ihres Lebens.

 
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