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Würzburg
Warum Würzburgs Neubaukirche jetzt ein neues Gerüst bekommt
An der Neubaukirche tut sich etwas: Das alte Gerüst und die großen Plakate sind weg. Jetzt wird der Turm aber neu eingerüstet. Bald soll die Sanierung starten.
Nachdem das bisherige Sicherungsgerüst an der Neubaukirche abgebaut wurde, stellen Arbeiter nun das Gerüst für die Sanierung der Sandsteinfassade auf.
Foto: Jürgen Sterzbach | Nachdem das bisherige Sicherungsgerüst an der Neubaukirche abgebaut wurde, stellen Arbeiter nun das Gerüst für die Sanierung der Sandsteinfassade auf.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:45 Uhr

Die Sanierung der Neubaukirche kann nach den Sommerferien beginnen. Das bisherige Gerüst war in der vergangenen Woche abgebaut worden. Seit einigen Tagen stellen Arbeiter dort allerdings ein neues Gerüst auf. Darauf soll nun die geplante Sanierung am dreigeschossigen Turm durchgeführt werden: Mit 91 Metern ist er Würzburgs höchster Kirchturm.

Warum die großen Plakate jetzt weg sind

Bereits Ende 2014 hatten Spezialisten den allgemeinen Zustand der Fassade untersucht. Sie stellten fest, dass sich von dem markanten Turm Stücke gelöst hatten, weil Wind und Wetter der Sandsteinfassade über mehrere Jahrzehnte  zugesetzt haben. Die an der Schönthalstraße liegende Westseite ist am stärksten betroffen. Restauratoren führten im August 2015 eine steingenaue Schadenskartierung durch und suchten nach offenen Fugen, porösem Sandstein und losen Teilen.

Das Sicherungsgerüst um das historische Eingangsportal war im September 2017 mit großflächigen Transparenten bespannt worden. Mehrere farbige Planen informierten über die Geschichte Julius Echters und der Universität. Gunnar Bartsch, stellvertretender Leiter der Uni-Pressestelle, stellte damals die Anbringung als "gestalterische Maßnahme" vor.

Wieso der historische Bau saniert werden muss

Beides wurde abgebaut. Derzeit wächst das für die Sanierung benötigte Gerüst. In den nächsten Wochen wird der Turm bis hinauf zum achteckigen Obergeschoss, dem Oktogon mit Rundhaube und Laterne, das sich über dem quadratischen Schaft erhebt, eingerüstet. Bis August soll das neue Gerüst fertig sein. Anschließend beginnt die Sanierung.

Mit dem Bau der Neubaukirche wurde im Jahr 1583 begonnen. Eingeweiht wurde sie 1591. Als Material wurde Rotsandstein verwendet. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde auch die Universitätskirche fast vollständig zerstört. Erst im Jahr 1970 beschloss der Senat der Universität den Wiederaufbau als Aula und Festsaal. Im September 1977 wurde das Richtfest zum Wiederaufbau des Turms gefeiert. Wiedereröffnet wurde die Neubaukirche im November 1985. Seitdem waren keine umfangreicheren Erhaltungsmaßnahmen mehr durchgeführt worden.

Wie viel die Sanierung kostet und wie lange sie dauert

In den letzten Jahren wurde der Umfang der jetzt notwendigen Maßnahmen bestimmt, deren Finanzierung geprüft und der Auftrag vergeben. "Das ist keine ganz einfache Sanierung. Wie lange die Arbeiten dauern, lässt sich deshalb nicht sagen", erklärt Antina Hemmerlein vom Staatlichen Bauamt, rechnet aber mit mindestens einem Jahr. Die aktuelle Kostenschätzung beläuft sich auf 2,3 Millionen Euro. Da sich die Sanierung nur die Fassade bezieht, kann die Neubaukirche wie beim 617. Stiftungsfest der Universität weiterhin genutzt werden.

 
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