In anderen bayerischen Städten gibt es sie schon seit einiger Zeit, jetzt setzt auch die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt eine uniformierte Streife auf zwei Rädern ein. Unterfrankens Polizeipräsident Gerhard Kallert sprach bei der offiziellen Präsentation der beiden neuen Dienst-Pedelecs im blau-neongelben Polizei-Design von einer "sinnvollen Ergänzung unserer Streifenwagen und Fußstreifen".
In Unterfranken ist die Würzburger Inspektion die erste, die eine unifomierte Fahrradstreife bekommen hat. Elf Beamtinnen und Beamte wurden dafür mit Helmen und spezieller Dienstkleidung ausgestattet, sie werden in den meisten Fällen als Doppelstreife im Stadtgebiet unterwegs sein.
Dabei geht es nicht nur darum, Gebiete anzufahren, die mit dem Streifenwagen schwer zu erreichen sind. Die Polizei will auch mehr Präsenz zeigen und gleichzeitig auf Augenhöhe mit den Bürgern sein: "Bürgernähe und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sind wichtig für uns", betonte Kallert.
Wie reagieren die Würzburger auf die neuen Fahrradstreifen?
Bei der PI Würzburg-Stadt wird das Thema "ansprechbare Polizei" seit dem letzten Jahr bereits durch den verstärkten Einsatz von Fußstreifen umgesetzt, wie ihr Chef Matthias Weber erläuterte: "Dieses Konzept können wir jetzt durch den Einsatz der Fahrradstreife verstärken." So können weitläufige Bereiche wie der Ringpark oder die Grünanlagen am Mainufer durch Radstreifen effektiver abgedeckt werden als zu Fuß. Die Würzburger freuen sich offenbar über die Freunde und Helfer auf zwei Rädern: "Nach den ersten beiden Einsätzen waren wir überrascht über das positive Echo aus der Bevölkerung", so Matthias Weber. Er hofft, in Zukunft noch mehr Fahrradstreifen einsetzen zu können.
Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass die Beamtinnen und Beamten auf ihren Pedelecs besonders die Rad- und E-Scooter-Fahrer in der Stadt im Blick haben. Bei ihren ersten beiden Streifen waren Polizeiobermeisterin Selina Laskowitz und Polizeioberkommissar Daniel Weber unter anderem am Unfallschwerpunkt Berliner Platz, wo Radler häufig in der falschen Richtung auf Fußwegen und Zebrastreifen unterwegs sind. "Bei der ersten Kontrolle haben wir nur belehrt, beim zweiten Mal haben wir die typischen Verstöße auch sanktioniert", berichtet Daniel Weber.
Was der Polizeipräsident von den Fahrradstreifen in Würzburg hält
Auf dem elektrisch unterstützten Fahrrad bekommt der Streifendienst aber auch eine neue Perspektive: So fallen zum Beispiel auf Radwegen verbotswidrig abgestellte Autos eher auf als aus dem vorbeifahrenden Streifenwagen. Auch in solchen Fällen soll zunächst die Kommunikation im Vordergrund stehen: "Uns ist es wichtiger, dass die Bürger und Bürgerinnen verstehen, was sie falsch gemacht haben, statt sie einfach nur zu verwarnen", betont Selina Laskowitz.
Das Fazit der Streifenbeamten nach den ersten beiden Einsätzen fällt positiv aus: Die Pedelecs "sind für den Einsatz im urbanen Raum ideal. Und unser Dienstherr bezahlt uns quasi dafür, dass wir Sport machen", sagt Daniel Weber.
Weitere Einsatzmöglichkeiten sieht der Polizeipräsident bei der Begleitung von Veranstaltungen oder bei der Kriminalitätsbekämpfung, zum Beispiel, wenn es darum ginge, nachts Einbrecher aufzuspüren. Auf ihren E-Bikes seien die Beamten "leiser und unauffälliger, damit rechnet der eine oder andere Kriminelle nicht unbedingt", sagte Kallert.
Verstöße mancher "Rennfahrer" besser in den Griff bekommen.
Fehlt nur noch ein Versicherungskennzeichen bei den E-Bikes
usw wie bei den Mofas gefordert.
Weiter so !!!!
Jedem Radfahrer ist klar, dass eine Klingel Vorschrift ist, jedem Autofahrer ist aber auch klar, dass es verboten ist auf Radwegen zu parken. Da braucht es keine Ermahnung sondern gleich eine Strafe.
Andererseits entdecken nun viele Verkehrsteilnehmer nach Jahrzehnten der Absitnenz wieder das Radfahren für sich und sind vor allem in der Stadt überfordert. Wo kann ich fahren? Wie verhalte ich mich richtig? Wie finde ich die Radwege usw.
Gerade in Städten wäre es schön wenn hierzu Kurse angeboten werden können. Das würde der Verkehrssicherheit dienen.
Es machte einen meilenweiten Unterschied ob man als Auto- oder als Fahrradfahrer in einer Stadt unterwegs ist. Als Radfahrer nutzt einem der Autoführerschein nicht besonders viel, es bräuchte der Sicherheit wegen die Möglichkeit freiwillig auch eine Art "Radführerschein" zu erwerben.
Freiwillig? Nein! Jeder Radfahrer sollte einen Führerschein machen MÜSSEN und jedes Rad sollte ein gut lesbares Nummernschild haben MÜSSEN. Nur so kann man die Spreu vom Weizen trennen. Jeder Depp kann anonym aufs Radl steigen - und so fahren dann auch viele: die StVO ist für andere da und Autofahrer sind immer die Bösen.