Wer von der Wirsbergstraße in die Büttnerstraße einbiegt, wird den großen blauweißen Hinweis auf dem Asphalt nicht mehr übersehen können: Die Büttnerstraße, die in der Altstadt parallel zum Oberen Mainkai verläuft, ist nun sowohl mit dem auf der Fahrbahn aufgemalten Symbol als auch mit einem Straßenschild offiziell als Fahrradstraße ausgewiesen.
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Dürfen in der Büttnerstraße keine Autos mehr fahren?
Um die Luft zu verbessern und die Straßen attraktiver für Radfahrer zu gestalten, führen immer mehr Städte wie München, Erlangen und jetzt auch Würzburg sogenannte Fahrradstraßen ein. Das blaue Verkehrsschild auf weißem Grund gibt es in der Straßenverkehrsordnung bereits seit 1997. Für Kraftfahrzeuge sind Fahrradstraßen eigentlich gesperrt.
Nur wenn ein Zusatzschild die Einfahrt für Autos, Motorräder oder Lastwagen ausdrücklich erlaubt, dürfen auch sie die Straße benutzen. In der Büttnerstraße ist der Zusatz "Kfz frei" vorhanden. Es dürfen dort also weiterhin auch Autos fahren.
In ihrer Pressemitteilung begründete die Stadt Würzburg diese Regelung damit, dass wegen der angrenzenden Einbahnstraßen eine Einschränkung auf Anlieger oder ein generelles Verbot von motorisiertem Verkehr nicht möglich gewesen sei. Auch bei Instagram verkündete Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt die Umwidmung der Büttnerstraße zur Fahrradstraße. Auf dem Social-Media-Foto war der Zusatz "Kfz frei" noch nicht zu sehen.
Der städtische Radverkehrsbeirat hatte die Einführung einer Fahrradstraße vorgeschlagen, um die Verkehrssituation für Passanten und Radfahrer am Oberen Mainkai zu entschärfen. Bevor die Büttnerstraße als Fahrradstraße eingeweiht werden konnte, musste nachgewiesen werden, dass hier deutlich mehr Fahrräder als Autos unterwegs sind.
Wieso die Büttnerstraße zur Fahrradstraße wurde
Zuvor befuhren Radfahrer oft den Fußgängerweg am Oberen Mainkai in Richtung der Alten Mainbrücke oder sie missachteten die "Schiebestrecke" am Ende des Zweirichtungsradwegs, um zur Wirsbergstraße und zur angrenzenden Büttnerstraße zu kommen. Dadurch gefährdeten sie nicht nur sich selbst, sondern auch Fußgänger. Mit der Umwidmung der Büttnerstraße wollte die Stadt die Sicherheit von Radfahrern und Passanten erhöhen.
Laut Rathaussprecherin Claudia Lother plant die Stadt die Einführung weiterer Fahrradstraßen, die aber noch nicht benannt werden könnten. Allerdings befänden sich potenzielle Fahrradstraßen auf den Hauptradachsen in der Innenstadt und in den Stadtteilen. Auf diesen Straßen sollen im Herbst die notwendigen Messungen durchgeführt werden.
Welche Regeln gelten in einer Fahrradstraße noch?
Auch wenn in der Büttnerstraße weiterhin Autos fahren dürfen, sind Fahrradstraßen vorrangig für Radfahrer gedacht. Sie dürfen hier nebeneinander fahren, auch wenn sie andere Verkehrsteilnehmer dadurch behindern. Wollen Autofahrer überholen, müssen sie einen Abstand von mindestens anderthalb Metern zum Radfahrer einhalten.
Für alle Verkehrsteilnehmer gilt zudem ein Tempolimit von 30 km/h. Ebenfalls gelten die üblichen Vorfahrtsregeln wie "rechts vor links". Im Verkehrsrecht unterscheidet sich die Fahrradstraße zudem von einem Radweg, da dieser normalerweise neben der Fahrbahn verläuft und durch eine Markierung, einen Grünstreifen oder einen Bordstein deutlich abgesetzt ist.
Setzt doch in 3-4 Wochen eine Woche lang in die Büttnerstraße und in die parallel dazu laufende Augustinerstraße und den Oberen Mainkai je einen Mitarbeiter mit Block und Bleistift. Für jeden Radfahrer sollte ein Strich gemacht werden.
Ich wäre mal gepannt, ob meine Vermutug zutrifft, dass die wenigsten der Radler durch die Fahrradstraße fahren.
Um es zusammenzufassen: Die Straße ist für alle da. Alle haben aufeinander Rücksicht zu nehmen. Je schwächer ein Verkehrsteilnehmer, desto mehr muss er geschützt werden und je rücksichtsvoller muss sich der stärkere verhalten (Autofahrer ggü Radfahrer, Radfahrer ggü Fußgänger) - ohne aber, dass der schwächere (Fußgänger ggü Radfahrer, Radfahrer ggü Autofahrer) das ausnutzt. Amen.
ich gebe zu, ich bin in WÜ zumeist als Fußgänger unterwegs im nord-/östlichen Sektor (Hbf - Südbf - Innenstadt), aber mir wäre noch keine Fahrradachse aufgefallen. Das liegt vielleicht daran, dass ich als eine solche lediglich einen befestigten Weg für Fahrräder in beide Richtungen auffassen würde und nicht dieses Konvolut verschiedenster aneinander gestopselter oft genug mehr schlechter als rechter Wegsamkeiten incl. der so genannten Fahrradschutzstreifen, die für mich jeglicher Verkehrssicherheit Hohn sprechen (insbesondere wenn sie sich kurz vor den Ampeln in Wohlgefallen auflösen).
Wenn die Stadt WÜ wirklich Fahrradhauptstadt werden will, sähe ich zuallererst die Erfordernis für durchgehende Wege von gleichbleibender Qualität, und wenn es geht getrennt von Fußgängern und Kfz-Verkehr. Anders bräche ich keine Lanze für mehr (geordnete!!) Fahrradnutzung zwecks Autoverkehrsvermeidung.
Aber mal andersrum: wo sehen Sie die real existierenden Fahrradachsen?
einen Stadtrat mit *Stadtrad, grauen Haaren und ohne Fahrradhelm fahren sehen !! Bei diesen *Bombenwetter traute er sich ins Gewühl mit seinen Stadtrad. Wenn die Zählungen im Herbst beginnen ist das Wetter wahrscheinlich nicht mehr so gut... ? !
Dann fährt er und andere wahrscheinlich wieder vierrädrig. Ergebnisoffen.....
nämlich dabei, dass die Rowdies konsequent rausgezogen und verknackt gehören, worum sich aber niemand kümmert und deswegen alle umso mehr machen was sie wollen. Das gilt aber (z. B.) auch für Autofahrer, die den Gehsteig zuparken und meinen, sie dürften das, weil kein Verbotsschild dasteht.
Trotzdem, eine "Fahrradachse" gibt es mMn in ganz WÜ nirgends - genausowenig wie aus einer wüsten Folge irgendwelcher krummer und buckliger Nebenstraßen bis Feldwege nicht wirklich eine Autobahn wird, bloß weil ich ein paar weiße Linien auf den Boden sprühe und ein Autobahn-Schild hinstelle.
Und nun zu Ihrer Einlassung bzgl. Marktplatz und Fußgängerzone. Ich bin auch schon mehrmals von Schlaumeiern angeblafft worden, dass das doch eine Fußgängerzone sei und ich mit dem Rad dort nichts verloren habe. Bis ich diejenigen dann freundlich gefragt habe, ob sie des Lesens mächtig sind. Denn wenn sie es wären, könnten sie auf den Schildern lesen, dass die Fußgängerzone (und auch der Marktplatz, soweit dort kein Markt stattfindet) für Radfahrer geöffnet ist. Während ich auf der "Straße" bleibe, obwohl ich ebenso auf dem "Fußweg"...
Zum nachlesen: https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Kontrollen-von-Radlern;art735,10243115