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Würzburg
Warnstreik von Medizinern der Uniklinik in Würzburg: "Sparen bis kein Arzt mehr kommt"
Ärztinnen und Ärzte der Würzburger Uniklinik fordern mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Statt in der Klinik waren sie bei einer Kundgebung am Marktplatz.
Mit weißen Kitteln und auffälligen Schildern: Die Ärztinnen und Ärzte des Universitätsklinikums Würzburg fordern mehr Geld und bessere Arbeitszeiten.
Foto: Julien Becker | Mit weißen Kitteln und auffälligen Schildern: Die Ärztinnen und Ärzte des Universitätsklinikums Würzburg fordern mehr Geld und bessere Arbeitszeiten.
Julien Becker
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:58 Uhr

Rund 200 Menschen trafen sich am sonnigen Dienstagvormittag am Marktplatz. "Wir sind keine Flatrate-Ärzte" oder "Sparen bis kein Arzt mehr kommt" hört man Ärztinnen und Ärzte vom Universitätsklinikum Würzburg (UKW) rufen. Gekleidet in weiße Kitteln und mit Schildern in der Hand forderten Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine grundlegende Verbesserung der Tarif- und Arbeitssituation.

Unangemessene Arbeitsbedingungen im Universitätsklinikum Würzburg

Bundesweit haben sich Ärztinnen und Ärzte von 23 Universitätskliniken an dem Warnstreik beteiligt. Würzburg war eine von sechs Städten in Bayern, wo Mediziner auf die Straße gingen. "Unsere Forderungen sind ein Inflationsausgleich und mehr Entlohnung für die Arbeit, die wir leisten", sagte eine Ärztin vom UKW.

So sieht das auch die gewerkschaftliche Interessensvertretung der gewerkschaftliche, gesundheits- und berufspolitische Interessensvertretung der Mediziner, der Marburger Bund. Zudem seien die Arbeitsbedingungen nicht angemessen.

"Wir machen Nachtschichten, wir machen 24-Stunden-Dienste, die auch über die Arbeitszeit hinausgehen und die werden teilweise nur zur Hälfte dafür entlohnt", sagte ein anderer Arzt. Eine Kollegin meint: "Wir wollen ein bisschen mehr gehört und gesehen werden, denn es ist so selbstverständlich, dass die Klinik immer läuft und dort jederzeit jemand bereitsteht."

Rund 200 Ärztinnen und Ärzte haben sich auf dem Marktplatz versammelt.
Foto: Julien Becker | Rund 200 Ärztinnen und Ärzte haben sich auf dem Marktplatz versammelt.

Für Patientinnen und Patienten gibt es eine Notbesetzung

Laut einer Ärztin würden die unangemessenen Arbeitsumstände auch das Risiko für Fehler erhöhen. "Letzten Endes, wenn die Ärzte müde sind, wenn wir jeden Tag viel zu viel arbeiten, geht es einfach auf die Kosten der Patienten und das wollen wir alle nicht." Ein Arzt erzählt, dass die Mediziner der städtischen Krankenhäuser bei ihren Verhandlungen unter anderem Lohnerhöhungen und einen Inflationsausgleich erreicht hätten. 

Um die Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, bietet der Marburger Bund den jeweiligen Kliniken den Abschluss von Notdienstvereinbarungen an. Die Klinikleitung sei verpflichtet, eine Notbesetzung zu gewährleisten.

 
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  • Walter Seubert
    "Wir machen Nachtschichten, wir machen 24-Stunden-Dienste, die auch über die Arbeitszeit hinausgehen und die werden teilweise nur zur Hälfte dafür entlohnt"
    Vielleicht hat das etwas mit Bereitschaftsdienst und den sogenannten Bereitschaftsdienststufen zu tun?
    Auch in einem Staatsbetrieb wie einer Uniklinik gibt es einen Personalrat der solche Dinge ansprechen und verhandeln kann.
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  • Klaus Fiederling
    machen, da muß man, wenn man Glück hat von Helmstadt nach Waldbüttelbrunn oder nach Marktheidenfeld fahren. Das ganze liegt an unserem kranken Gesundheitssystem, hier hat
    schon der ehem. Gesundheitsminister Spahn und jetzt auch der Hr. Dr. Lauterbach, eigentlich von berufswegen ein erlernter Mediziner, total versagt.
    Was mich auch noch dazu gewaltig stört, ist die 2Klassen-Behandlung in den Krankenhäusern. Privatpazienten werden immer noch bevorzugt genommen, wie
    Kassenpatienten, wobei Kassenpatienten meiner Ansicht nach die gleichen Chancen bekommen sollten, wie Privatpatienten. Wenn sich in nächster Zeit keine Erneuerung
    des gesamten Gesundheitssystems erleben, dann wird es in Deutschland bald einen Kolaps geben, in der medizinischen Versorgung von Ärzten und auch von Apotheken,
    aber Apotheken sind ja wieder eine andere "Baustelle". Wie ergeht es unseren Heranwachsenden in 30 Jahren? Fragen über Fragen türmen sich bei diesem Problem auf.
    Wach auf Herr Dr. Lauterbach!! 5 vor 12!
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  • Dietmar Eberth
    "Erneuerung des gesamten Gesundheitssystems"

    Was eine GroKo in 2 Jahrzehnten nicht ändern wollte, erwarten sie jetzt von einer 15%-Partei (SPD)? Und ganz sicherlich gegen den Widerstand von Union und FDP. Unmöglich.
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  • Klaus Fiederling
    sie drehen mir wieder mal das Wort im Mund herum. Wenn sie gut gelesen hätten: Was der Vorgänger Spahn schon unterlassen hatte macht Hr. Lauterbach jetzt noch schlechter.
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  • Dietmar Eberth
    Was ist schlecht daran die Budgetierung der Hausärzte aufzuheben? Was ist schlecht daran Krankenhäuser zu reformieren? Zwei Drittel der Befragten ist bei einer geplanten Operation eine spezialisierte Klinik - ein Ziel der Reform - wichtiger als Wohnortnähe.

    https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/inland/umfrage-lieber-spezialisierte-als-nahe-klinik-art-11373640
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  • Walter Seubert
    Das 2-Klassensystem beruht unter anderem auf dem Beamtentum und ist fast deckungsgleich mit dem Rentensystem. Dies müsste auch seit Jahrzehnten geändert werden. Zum Thema junge Mediziner, die sind nicht anders als andere gleichaltrige. Man sollte ggf. einmal über den Numerus Clausus im Medizinstudium nachdenken. Dann finden sich eventuell auch wieder "einfach strukturiertere Landärzte".
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  • Dietmar Eberth
    Über das Nachdenken ist man in vielen Bundesländern schon hinaus
    https://www.gesunde.sachsen.de/nachwuchsprogramme-fuer-medizinstudierende-5212.html
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  • Walter Seubert
    Aber mit dem Numerus Clausus hat das nichts zu tun oder habe ich den Artikel nicht richtig gelesen?
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  • Dietmar Eberth
    Weiß nicht ob durch Senkung des Numerus Clausus nicht die Auswahlqualität leidet? Ist es nicht besser die Besten auszuwählen und dann zu fördern wer sich für die Richtung Hausarzt entscheidet?
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  • Klaus Fiederling
    sicherlich ist es gut und recht, wenn auch Ärzte streiken und auf ihre Misere aufmerksam machen, was aber die Kehrseite der Medaille ist:
    Es gibt einfach zu wenig Ärzte auf dem Land. In einem Radius von 20 km sind bei uns höchstens 5 größere Ortschaften, dabei die unsrige, die Gott sei Dank, noch einen Hausarzt haben.
    Viele junge Mediziner möchten ja gar nicht mehr auf das Land, da sie keinen geregelten Feierabend mehr haben, dazu kommen nach den Sprechzeiten oftmals auch noch Hausbesuche, Arbeiten in ihren eigenen Labors, die auch ettliche Stunden beanspruchen.
    Viele Hausärzte sind überlastet, sie nehmen keine neuen Patienten mehr auf, da ihnen die
    Arbeit über "den Kopf" steigt. Wie wird es dann in 5-10 Jahren auf dem Land aussehen, wenn die jetzt noch tätigen Ärzte einmal in Rente gehen? Habe ich dann als 70jähriger noch die Mögichkeit, einen Hausarzt in meiner Nähe aufzusuchen? Das Problem geht auch dahin, dass
    die meisten Landärzte am Wochenende keinen Bereitschaftsdienst mehr
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