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Würzburg/Schweinfurt
Warnstreik am Mittwoch im bayerischen Handel: In welchen Geschäften in Unterfranken Warteschlangen drohen
Bis zu 3000 Beschäftigte des Groß- und Einzelhandels in Bayern legen am Mittwoch ihre Arbeit nieder. Was davon in unterfränkischen Läden zu spüren sein wird.
Die Gewerkschaft Verdi ruft für diesen Mittwoch bayernweit die Beschäftigten des Handels zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Das wird wahrscheinlich auch in Unterfranken in Geschäften zu spüren sein.
Foto: Peter Endig, dpa (Symbolbild) | Die Gewerkschaft Verdi ruft für diesen Mittwoch bayernweit die Beschäftigten des Handels zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Das wird wahrscheinlich auch in Unterfranken in Geschäften zu spüren sein.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 19.05.2023 02:33 Uhr

Wegen eines Warnstreiks im bayerischen Groß- und Einzelhandel wird es an diesem Mittwoch voraussichtlich auch in unterfränkischen Geschäften zu Einschnitten kommen. So müsse die Kundschaft mit Warteschlangen an den Kassen rechnen, sagte der regionale Streikleiter Peter König von der Gewerkschaft Verdi in Würzburg. Außerdem könne es sein, dass in den Läden die Regale vorübergehend nicht aufgefüllt werden.

Verdi hat die Beschäftigten von 170 Handelsunternehmen in Bayern zu einer zentralen Protestkundgebung am Mittwoch von 10.30 bis 12 Uhr in Nürnberg aufgerufen. König zufolge werden dort "2000 bis 3000" Streikende erwartet, rund 450 davon aus Unterfranken. Die Streikquote liege je nach Geschäft zwischen 30 und 80 Prozent der Belegschaft.

Um welche Geschäfte in Unterfranken es geht

In Unterfranken werden nach Königs Angaben diese Läden von der ganztägigen Aktion betroffen sein:

Verdi hat auch Beschäftigte vieler anderer Handelsunternehmen zum Warnstreik aufgerufen, darunter von Ikea, Amazon, Lidl, Netto, Norma, Rewe, Saturn und Bauhaus. In Unterfranken seien diese Adressen aber nicht von der Demonstration an diesem Mittwoch betroffen, so König. Noch nicht, denn zum Beispiel bei Edeka werde es aller Voraussicht nach in der kommenden Woche auch in der Region zu Streikaktionen kommen.

Was die Gewerkschaft Verdi fordert

Die Gewerkschaft will "nach dem enttäuschenden Auftakt der Tarifverhandlungen im bayerischen Handel" mit dem Warnstreik ihre Forderungen nach mehr Geld für die Belegschaften unterstreichen. So sollen im Groß- und Außenhandel unter anderem 13 Prozent mehr Lohn und Gehalt gezahlt werden.

Für den Einzel- und Versandhandel will Verdi 2,50 Euro mehr pro Arbeitsstunde. Was nach wenig klinge, sei für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine echte Bereicherung. Denn die Mehrheit werde nach Königs Worten "knapp über dem Mindestlohn" bezahlt, der seit Oktober bundesweit bei 12 Euro liegt.

Verdi-Verhandlungsführer: Viel Altersarmut zu befürchten

Die Laufzeit der Tarifverträge soll laut Verdi jeweils zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeberverbände haben nach Gewerkschaftsangaben unter anderem Lohnerhöhungen von bis zu 4 Prozent und Inflationsausgleichsprämien von "weit unter 1000 Euro" angeboten.

"Der überwiegende Teil der Beschäftigten im bayerischen Handel ist akut von Altersarmut bedroht", rechtfertigte Thomas Gürlebeck, Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Großhandel, laut einer Mitteilung die Forderungen. Streikleiter König ergänzte gegenüber dieser Redaktion, dass gerade die Lebensmittelhändler während der Corona-Pandemie "das Geschäft ihres Lebens" gemacht hätten. "Und sie verdienen jetzt immer noch blendend."

 
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  • D. H.
    Galeriakaufhof in Schweinfurt wird bestreikt- das macht ja bestimmt Sinn denn nächstes Jahr wird die Galeria in Schweinfurt geschlossen. Es erschließt sich mir nicht weshalb dort gestreikt wird
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  • A. S.
    Schon mal nachgerechnet was 12 oder 14 € bei einer 40 Stundenwoche netto bringen? Das sind 1.248 € oder 1.456€!
    Und wer sagt denn dass diese Menschen keine Berufsausbildung haben? Vielleicht wurden ihre Berufe bei uns wegrationalisiert? Welches Bekleidungsgeschäft hat denn heute z.B. noch eine Änderungsschneiderei?
    Und Aldi und Lidl beschäftigen sehr gerne Teilzeitkräfte denn die Plackerei hält kaum einer 40 Stunden in der Woche durch.
    Ach ja und es waren die Gewerkschaften die 6 Wochen Urlaub erstatten haben, als ich 1967 meine Lehre antrat waren es 3 Wochen für über 18jährige und 4 Wochen für jüngere.
    Danke den Gewerkschaftsmitgliedern die uns diese Errungenschaften gebracht haben. Deshalb bleibe ich auch als Rentnerin dort Mitglied.
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  • U. S.
    Das Gejammer bezüglich Lohn ist nicht mehr auszuhalten. Die Gewerkschaften machen noch extra Stimmung denn nur unzufriedene Arbeitnehmer spülen Geld in ihre Kassen. Geld von dem die Gewerkschaftsbosse sehr gut leben können. Wann und wie können Rentner streiken? Die werden mit einer minimalen Erhöhung abgespeist die nicht einmal die Inflation ausgleicht geschweige denn überhaupt Erhöhung genannt werden kann. Bald steigt die Pflegeversicherung deren Beitrag die Rentner voll zahlen müssen (AN und AG teilen sich die Kosten) und die Rente wieder sinken lässt. Leider haben Rentner keinerlei Lobby. Aber sie sind Wähler und sollten an den Wahltagen genau überlegen WEM sie ihre Stimme geben!
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  • P. K.
    Als Rentner hatten Sie doch Jahrzehnte vorher die Möglichkeit zu streiken, oder etwa nicht?
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  • M. G.
    Denke mal nach was du schreibst, warum geht es dir heute so gut
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  • R. T.
    Der Streik ist mehr als berechtigt. Mit 12 Euro Mindestlohn kann sich niemand auf Dauer über Wasser halten, geschweige eine Familie ernähren. Für die Beschäftigten droht Altersarmut. Es kann nicht angehen, dass Leute 40 Jahren arbeiten und am Ende Flaschen sammeln müssen, um zu überleben. Die Firmen, die bestreikt werden, sind Handelsriesen, die auch bei höherer Lohnzahlung nicht von der Insolvenz bedroht sind.
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  • H. E.
    Es ist langsam zum kotzen!
    Die Gewerkschaften meinen, 2,5 € klingt nach wenig???
    Jetzt muss der Einzelhandel noch bluten!
    Es reicht noch nicht, dass die Innenstädte aussterben, die Leerstände in den Einkaufszentren und die fehlenden Nachfolger, die sich das noch antun.
    Verdi schafft keine Arbeitsplätze, sondern vernichtet diese, und das im großen Stil mittlerweile!
    In diesem Fall bedanke ich mich ausnahmsweise bei dem Redakteur für den Hinweis, wo gestreikt wird, denn dann kann ich meinen Einkauf woanders tätigen. Umsatz und Ertrag sind ja mittlerweile nicht mehr wichtig. Wir brauchen keine Unternehmen mehr, die Gewinne erwirtschaften, um zu investieren, oder um Arbeitsplätze anzubieten.
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  • T. H.
    @Mic_ro
    Sie meinen ihren Kommentar aber nicht ernst, oder?

    Lesen Sie mal nach, welche Gewinne Aldi, Lidl, Kaufland und andere nach wie vor einfahren. Dann schauen Sie mal, was die dort beschäftigen verdienen.
    Verdienen Sie 12 -14 € die Stunde und kommen damit gut über die Runden, wenn Sie noch auch noch Kinder haben und nicht nur zuhause vorm Fernseher sitzen wollen, sondern auch was unternehmen wollen?

    Eine Frage noch: Wen wollen Sie eigentlich damit Treffen, Strafen oder sonst was, wenn sie an dem Streiktag woanders einkaufen? Kommen Sie wirklich nicht über die Runden, wenn sie mal einen Tag nicht wie gewohnt in ihrem Geschäft einkaufen können? Bedenklich.
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  • P. K.
    Die gleiche Leier von Mic_Ro unter jedem Artikel über Streiks oder Gewerkschaften…Gähn.
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  • H. E.
    genau! es ist so weil es so ist!
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  • D. E.
    Richtig, immer die gleiche Hetze gegen die Interessenvertreter der Arbeitnehmer. Schlechte Erfahrungen?

    Letzten Endes werden die Arbeitnehmer auch dieses Jahr wieder einen Reallohnverlust haben wie schon letztes Jahr auch mit 4%.
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  • R. Ö.
    Den meint er zu recht ernst!!!
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  • H. E.
    Mal bitte die Kirche im Dorf lassen! Sie verbreiten typische Gewerkschaftsparolen!
    - ALDI SÜD Mitarbeiter erhalten einen Mindestlohn von 14 Euro Stunde.
    - Lidl zahlt Mitarbeitern einen Einstiegslohn von mindestens 14 € Stunde.
    Es geht um alle Mitarbeiter, auch um die ungelerneten, Quereinsteiger,Teilzeitkräfte.
    Dabei gehts auch nicht um die, die wenig oder weniger arbeiten, denn Sie gehen immer davon aus, dass es auf der einen Seite nur Alleinerziehende gibt, die 40 Stunden arbeiten müssen um über die Runden zu kommen!
    Sie wollen, dass Teilzeitkräfte soviel verdienen, dass sie nicht vor dem Fernseher sitzen und was unterhemen können! Das funktioniert nicht! denn dadurch wird jemand der 40 Stunden arbeitet (ggf. auch im EH gelkernt hat oder Fachkraft ist) abgewertet!
    Die Arbeit lohnt sich dadurch immer weniger, wenn ungelernte oder Teilzeitkräfte immer mehr verdienen!

    Und ja, wir stützen den EinzelHandel, indem wir immer frisch einkaufen! und Sie? Amazon?
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