
Nach einem Großbrand auf der Naturheilinsel an der Stadtgrenze zwischen Würzburg und Randersacker hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Auf dem Freizeitgelände waren am Dienstagabend eine Lagerhalle sowie mehrere Gartenhütten in Brand geraten. Verletzt wurde niemand, der Schaden wird derzeit auf einen mittleren fünfstelligen Betrag geschätzt.
Kurz vor 20 Uhr waren am Dienstag laut Polizei Mitteilungen über ein Feuer auf der Naturheilinsel eingegangen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hätten bereits die sogenannte Damenhalle des Naturheilvereins und weitere Gartenhütten im Vollbrand gestanden.
Feuerwehr pumpte auch Löschwasser aus dem Main
Wie der Pressesprecher der Feuerwehr, Brandinspektor Mark Berninger, am Dienstagabend vor Ort gegenüber der Redaktion mitteilte, bekämpften die Berufsfeuerwehr Würzburg sowie die Freiwilligen Feuerwehren Randersacker und Gerbrunn mit 87 Einsatzkräften das Feuer. Insgesamt waren zwölf Trupps im Einsatz – mit insgesamt 20 Einsatzfahrzeugen, davon acht Löschfahrzeuge. Dazu kamen Einsatzkräfte der Polizei und des Rettungsdienstes, wie Berninger mitteilte.

Neben der Löschwasserversorgung mit den Fahrzeugen der Feuerwehr wurde auch Löschwasser aus dem Main gepumpt. Die Löscharbeiten hätten etwa bis kurz nach 22 Uhr gedauert, nach Mitternacht sei die Brandstelle dann nochmals kontrolliert worden.
Kriminalpolizei Würzburg schließt Zusammenhang mit früheren Bränden nicht aus
Noch am Dienstagabend haben Beamte der Kriminalpolizei Würzburg die Arbeit am Brandort aufgenommen. Derzeit sei für die Brandfahnder noch völlig unklar, wie es zum Ausbruch des Feuers kommen konnte, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Pressemitteilung der Polizei. Die Ermittlungen würden "mit Hochdruck" geführt. Dabei gehe es auch um mögliche Tatzusammenhänge mit vorsätzlichen Brandstiftungen auf der Naturheilinsel aus der Vergangenheit.
Zuletzt hatte es laut Polizei zwischen dem 28 . und 30. Januar dieses Jahres eine vorsätzliche Brandstiftung an einem Gebäude des Naturheilvereins gegeben, als ein Brandsatz in einen Büroraum geschleudert worden war. Das Feuer war damals von selbst erloschen, die Ermittlungen dazu laufen noch.
Weitere Brände von Gartenhütten ereigneten sich im Juli 2019, im Juni 2017 und im September 2015. "Mit Ausnahme des Brandgeschehens aus dem Kalenderjahr 2017, bei welchem eine technische Ursache naheliegend war, wurde jeweils wegen vorsätzlicher Brandstiftung durch Brandfahnder der Kriminalpolizei Würzburg ermittelt", heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Die Ermittlungen hätten jedoch keinen konkreten Tatverdacht ergeben.
Lagerhalle soll auf jeden Fall wieder errichtet werden
Die zweite Vorsitzende des Naturheilvereins, Gabriele Ströbel, war am Dienstag kurz nach der Alarmierung über den Brand informiert worden und gleich zum Gelände gefahren. In der sechs auf 30 Meter großen Lagerhalle, die nun abgebrannt ist, seien neben einem Rasenmähertraktor im Winter die mobilen Gegenstände der Mitglieder des Vereins gelagert, informierte sie. "Auch Bierzeltgarnituren haben wir hier aufbewahrt."
In einem Telefongespräch am nächsten Morgen sagte Ströbel, dass auf jeden Fall eine neue Lagerhalle errichtet werden müsse: "Wir brauchen sie, auch zum Schutz der Gerätschaften vor Hochwasser auf dem Inselgelände."
Der Schock sitzt bei ihr tief. "Mir blutet das Herz. Ich habe schon meine Kindheit hier verbracht", sagt sie. "Ich würde mir extrem wünschen, dass die polizeilichen Ermittlungen diesmal Erfolg haben und endlich Ruhe ist", so Ströbel, die auch dieses Mal Brandstiftung vermutet.
Die Kriminalpolizei bittet um Zeugenhinweise: Wer hat am Dienstag vor 20 Uhr oder auch schon in der Vergangenheit verdächtige Personen gesehen oder entsprechende verdächtige Feststellungen im Bereich der sogenannten Damenhalle, des Ulmenweges oder der Randersackerer Straße gemacht, die mit den Brandausbrüchen in Verbindung stehen könnten?
Hinweise an die Kriminalpolizei Würzburg unter Tel. (0931) 457 17 32.