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Ochsenfurt
Von Zucker zu Silber: Ochsenfurts Zuckerfee hat endlich eine ordentliche Krone
27 Jahre lang musste die Ochsenfurter Zuckerfee mit einem Provisorium vorliebnehmen. Die Zeiten sind nun vorbei. Was die neue Krone ausmacht.
Statt echter Zuckerwürfel schmücken nun silberne Kopien die neue Krone der Ochsenfurter Zuckerfee Magdalena Gebhardt.
Foto: Gerhard Meißner | Statt echter Zuckerwürfel schmücken nun silberne Kopien die neue Krone der Ochsenfurter Zuckerfee Magdalena Gebhardt.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 06.03.2025 02:41 Uhr

Seit 27 Jahren gibt es die Ochsenfurter Zuckerfee bereits. Und ebenso lange musste die Symbolfigur der Stadt mit einer billigen und selbst gebastelten Krone vorliebnehmen. Diese Zeiten sind jetzt vorbei. Die Goldschmiede der Benediktinerabtei in Münsterschwarzach schuf eine neue Krone aus Silber, Gold und dem Platinmetall Rhodium. Damit kann die inzwischen achte Ochsenfurter Zuckerfee Magdalena Gebhardt jetzt auch mit den Weinprinzessinnen und anderen gekrönten Häuptern mithalten, mit denen sie regelmäßig auf Festen und anderen Veranstaltungen präsent ist.

Vorzeigbar war die alte Krone wirklich kaum noch. Das Provisorium aus einem Theaterfundus war mit echten Zuckerwürfeln geschmückt, die dick mit Haarspray besprüht werden mussten, um der Luftfeuchtigkeit standzuhalten. Die neue Krone trägt Zuckerwürfel aus Silber mit einer hauchdünnen galvanischen Beschichtung aus Rhodium, das als teuerstes Metall überhaupt gilt, dafür aber im Gegensatz zum Silber nicht dunkel anläuft. 

"Wir haben uns für ein sehr filigranes Design entschieden", sagt Andreas Jurowski, der die Krone entworfen hat. Alternativ standen Entwürfe zur Auswahl, die etwa die Alte Mainbrücke zum Vorbild hatten. Das jedoch hätte die Krone schwerer gemacht, und weniger angenehm zu tragen, so Jurowski.

In der Abtei Münsterschwarzach durfte Zuckerfee Magdalena ihre Krone in Empfang nehmen. Mit im Bild (vorne von links): Rainer Ankenbrand (Sparkasse Mainfranken), Bürgermeister Peter Juks, Abt Michael Reepen, Designer Andreas Jurowski, Arlena Ridler (Tourist-Info), Goldschmied Michael Hornung und die Leiterin der Goldschmied-Werkstatt Sabine Bechtel.
Foto: Gerhard Meißner | In der Abtei Münsterschwarzach durfte Zuckerfee Magdalena ihre Krone in Empfang nehmen. Mit im Bild (vorne von links): Rainer Ankenbrand (Sparkasse Mainfranken), Bürgermeister Peter Juks, Abt Michael Reepen, Designer ...

Für die Umsetzung war Goldschmied Michael Hornung zuständig, und der musste erstmal mächtig experimentieren, etwa um die Silberwürfel so zu gestalten, dass sie später wie Zuckerwürfel aussehen. Mit einer feinen Punze wurde schließlich jedes einzelne Korn ins Silberblech getrieben. "Das war wirklich richtige Handarbeit, aber es hat echt Spaß gemacht", sagt Hornung.

Die Kloster-Goldschmiede hat schon viele Kronen für Weinprinzessinnen angefertigt

Die Kloster-Goldschmiede hat inzwischen viel Erfahrung mit solchen Kronen, sagt ihre Leiterin Sabine Bechtel. Viele Weinprinzessinnen und sogar die Fränkische Weinkönigin tragen Kronen aus Münsterschwarzach. Und sie müssen regelmäßig neu angepasst werden, weil kein Prinzessinnenhaupt dem anderen gleicht. 

Früher hatte sich die Goldschmiede in der Abtei vornehmlich mit der Herstellung und Reparatur sakraler Gegenstände beschäftigt, sagt der Geschäftsführer der klostereigenen Vier-Türme-GmbH, Pater Christoph Gerhard. Doch inzwischen nehmen private Aufträge einen immer größeren Stellenwert ein.

Nach dem Segen durch Abt Michael Reepen durfte sich Zuckerfee Magdalena die Krone aufs Haupt setzen. Zur Übergabe war neben Bürgermeister Peter Juks auch Rainer Ankenbrand, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Mainfranken, nach Münsterschwarzach gekommen. Die Sparkassenstiftung hat die Herstellung der neuen Krone mit knapp 3000 Euro unterstützt. Der Rest des Kaufpreises von rund 5500 Euro stammt aus der städtischen Opas-Stiftung, so Bürgermeister Juks.

 
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  • Johannes Metzger
    Die Uniklinik d RWTH Aachen schreibt“ „Meist kommt uns zuallererst Karies als Folge von zu hohem Zuckerkonsum in den Sinn“.. Doch Karies ist in Wirklichkeit noch die harmloseste aller Krankheiten, die mit überhöhtem Zuckerkonsum und schlechter Zahnpflege einhergeht.
    Übermäßiger Verzehr von Zucker wird für eine Reihe ernährungsbedingter Krankheiten wie Adipositas, Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche verantwortlich gemacht. „Wir belasten damit unseren gesamten Körper. Es treten vermehrt Entzündungen auf und unser Immunsystem wird geschwächt. Das macht uns anfälliger für Krankheiten“, sagt Tollkühn-Prott. Auch die Darmflora leidet unter dem hohen Verzehr von Zucker. „Ist unser Darm nicht im Gleichgewicht, leiden zugleich die Psyche und das körperliche Wohlbefinden.“
    In Deutschland wird ein vielfaches dessen was gesund ist an Zucker konsumiert. Ochsenfurt macht auch noch Werbung für den „weißen Killer“ mit Suchtpotential.
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