
Die neue Ochsenfurter Zuckerfee heißt Magdalena Gebhardt. Am Samstag wurde die 18-Jährige aus Hohestadt im Sitzungssaal des Rathauses in ihr Amt als Ochsenfurter Symbolfigur eingeführt und erhielt das mit Zuckerwürfeln besetzte Krönchen von ihrer Vorgängerin Luisa Zips. Viereinhalb Jahre hatte Luisa Zips ihr Amt inne. In der 25-jährigen Geschichte der Ochsenfurter Zuckerfeen ist das der Rekord. Magdalena Gebhardt ist nun die achte junge Frau, die diesen Titel tragen darf.
Die Freundschaft zu Luisa Zips, die vom Turnen bei TV Ochsenfurt und vom Schulzirkus am Gymnasium Marktbreit kennt, war einer der Gründe, warum sich Magdalena Gebhardt um das Amt der Zuckerfee beworben hat. Auch ihr Spanischlehrer spielte dabei eine entscheidende Rolle. "Er hat mich und ein paar andere auf das Amt der Zuckerfee aufmerksam gemacht und uns angesprochen, ob wir nicht Lust darauf hätten. Ich habe mich dann ein bisschen informiert und mit Luisa geredet und mit einem aus dem Zirkus, dessen Schwester, Sophia Holtze, einmal Zuckerfee war. Sie alle haben mir das Amt empfohlen", erzählt Magdalena.
Nachdem Magdalena ein Bewerbungsschreiben abgegeben hatte, wurde sie zu einem Treffen mit dem Bürgermeister eingeladen, der sie als neue Zuckerfee bestätigte. Anschließend unterschrieb sie sogar einen formellen Arbeitsvertrag und ist nun seit der Krönung am Samstag offiziell die achte Ochsenfurter Zuckerfee – zunächst für ein Jahr.
Von dem Amt erhofft sie sich viel für ihre persönliche Entwicklung: "Ich habe mich beworben, um Erfahrungen zu sammeln", erzählt Magdalena Gebhardt. "Man muss ja Reden halten und bei öffentlichen Auftritten immer ein paar Sätze sagen, das ist hilfreich für die Entwicklung des eigenen Selbstbewusstseins. Außerdem lernt man viele Leute kennen und kommt ein bisschen rum.
Das finde ich ganz gut, um meinen eigenen Weg zu finden und mich selbst besser kennenzulernen." Keine Scheu mehr davor zu haben, frei zu reden und auf Leute zuzugehen, sei für alle Lebenssituationen wichtig und für Magdalena eine Bereicherung. Das bestätigt auch Luisa Zips. "Ich kann sagen, dass mich das Amt persönlich sehr weitergebracht hat", sagte sie in ihrer Abschiedsrede. "Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte."

"Ich möchte meine Amtszeit attraktiv gestalten, damit sich in den nächsten Jahren mehr Leute für das Amt der Zuckerfee interessieren", sagt Magdalena Gebhardt. Ob Magdalena ihre Amtszeit ebenfalls verlängert wie Luisa Zips, kann sie noch nicht sagen. "Mal schauen, was die Zeit so bringt. Das kommt jetzt eben auf Abi, Studium und das Ganze an, aber ich lasse das ein bisschen auf mich zukommen."
Kritik gegenüber Symbolfiguren: Tradition sei veraltet und "angestaubt"
Es gibt Menschen, die sich kritisch über solche Symbolfiguren äußern und ihr Image für angestaubt und nicht mehr zeitgemäß halten. Magdalena sieht das anders. "Ich finde es nicht angestaubt, sondern aktuell. Jeder hat etwas zu sagen und man kann damit etwas verändern. Ich persönlich finde es wichtig, dass Städte dadurch wertgeschätzt werden."
Symbolfiguren wie die Zuckerfee seien eine gute Möglichkeit, einer Stadt mehr Aufmerksamkeit zu verleihen. "Es ist auf jeden Fall gut für die Stadt, eine Symbolfigur zu haben", meint Magdalena. "Wenn ich jetzt als Außenstehende erfahren würde, dass es in Ochsenfurt eine Zuckerfee gibt, würde ich ein bisschen offener für die Stadt sein und mich informieren, was das für die Stadt bedeutet. Durch die Weinprinzessinnen in der Umgebung ergibt sich ein Fokus auf die Weinberge und die Weinherstellung und durch die Zuckerfee eben auf Zuckerstadt Ochsenfurt."
Bürgermeister Peter Juks sieht das ähnlich. "Die Zuckerfee als Symbolfigur ist landesweit einmalig und weckt immer Interesse, wenn sie außerhalb von Ochsenfurt auftritt", sagte er bei der Amtseinführung, zu der neben früheren Zuckerfeen auch viele Weinprinzessinnen aus den Nachbargemeinden gekommen waren.