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Würzburg
Volkstrauertag in Würzburg: OB Schuchardt erinnert daran, dass "Frieden alles andere als selbstverständlich ist"
In Würzburg haben am Wochenende mehrere Gedenktermine zum Volkstrauertag stattgefunden.
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt waren bei der Kranzniederlegung am Mahnmal im Israelitischen Friedhof.
Foto: Silvia Gralla | Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt waren bei der Kranzniederlegung am Mahnmal im Israelitischen Friedhof.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 20.11.2024 02:44 Uhr

An insgesamt neun Orten im Stadtgebiet haben am Wochenende dezentrale Gedenktermine zum Volkstrauertag stattgefunden. "Frieden ist alles andere als selbstverständlich", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei der zentralen Veranstaltung am Sonntag beim Kriegerdenkmal im Husarenwäldchen in Würzburg.

Das Denkmal wurde ab 1925 von Bildhauer Fried Heuler geschaffen, an Allerheiligen 1931 eingeweiht und erinnerte zunächst an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus Würzburg. An diesem Sonntag wurden dort von der Stadt, der Bundeswehr sowie verschiedenen Blaulichtorganisationen und Vertriebenenverbänden insgesamt acht Kränze niedergelegt, um der Erinnerung an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft Ausdruck zu verleihen.

Gedenktermine fanden in Würzburg, Ober- und Unterdürrbach, Rottenbauer, Lengfeld und Versbach statt

Schuchardt zitierte in seiner kurzen Ansprache unter anderem einige Sätze von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Volkstrauertag: "Wir trauern auch um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, (…) von Hass und Gewalt, von Terrorismus und Extremismus, von Antisemitismus und Rassismus in unserem Land."

Auf dem israelitischen Friedhof in Würzburg gibt es seit hundert Jahren eine Gedenkstätte, die an die jüdischen Männer aus Würzburg erinnert, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind.
Foto: Silvia Gralla | Auf dem israelitischen Friedhof in Würzburg gibt es seit hundert Jahren eine Gedenkstätte, die an die jüdischen Männer aus Würzburg erinnert, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind.

Die erste Gedenkfeier fand bereits am Samstagnachmittag in Heidingsfeld statt. Am Sonntag wurde nach einer Kranzniederlegung um kurz nach 11 Uhr die Versöhnungsglocke am Hauptfriedhof geläutet. Zur gleichen Zeit sprach Oberbürgermeister Christian Schuchardt auf dem Israelitischen Friedhof, wo seit hundert Jahren eine Gedenkstätte an die jüdischen Männer aus Würzburg erinnert, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Weitere Gedenktermine gab es in Ober- und Unterdürrbach, Rottenbauer, Lengfeld und Versbach.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs gegründet. Der Verein betreut heute im Auftrag der Bundesregierung die Gräber von etwa 2,8 Millionen Kriegstoten auf über 832 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten. "Das Kriegsgrab mahnt zum Frieden und zur Einhaltung und Durchsetzung der Menschenrechte", so Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan anlässlich des Volkstrauertags in diesem Jahr.

 
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  • Jochen Freihold
    Verehrte Frau Heßdörfer, es macht einen entscheidenden Unterschied, ob Waffenlieferungen einem Angriffskrieg oder aber der Landesverteidigung zur Sicherung von Frieden dienen.

    Im übrigen unterstütze auch ich regelmäßig zum Volkstrauertag den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorgemit einer Geldspende, freue mich dankbar auch über das aktiv Engagement junger Menschen auf europäischen Friedhöfen. Häufig ein gutes Ergebnis lebendiger Familientradition.
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  • Magda Heßdörfer
    Nein, für die Ermordeten auf beiden Seiten macht es keinen Unterschied. Dem Angriffskrieg von Russland ging im übrigen eine Vorgeschichte voraus: Das versprechen bei der Wiedervereinigung, daß sich die NATO nicht nach Osten erweitern wird oder die seit 2014 andauernden Beschießungen der Ostukraine durch eigene Milizionäre mit ca. 14000 Toten.
    Norbert Heßdörfer
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  • Jochen Freihold
    Verehrte4 Frau Heßdörfer, dieses von der russischen Propaganda behauptete Versprechen einer Nicht-Nator-Erweiterung ist nirgends dokumentiert. Die historische Quellenlage ist hier eindeutig. Putins verbrecherischer Angriffskrieg gegen die Ukraine, gegen Zivilisten und Infrastruktur ist durch nichts zu rechtfertigen.
    Der Massenmörder im Kreml ist eine Geißel der Menschheit, nicht zuletzt auch der eigenen russischen Bevölkerung!
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  • Magda Heßdörfer
    zur Nicht-Natoerweiterung gibt es tatsächlich keine schriftlichen Verträge, da haben Sie recht. Aber unter ehrlichen Händlern galt früher ein mündlicher Vertrag gleichwertig.
    Ich stimme Ihnen auch zu, daß ein Krieg nicht zu rechtfertigen ist, weder der russische, noch die vielen amerikanischen, noch der Krieg der Ukraine gegen die eigene Bevölkerung im Donbas seit 2014 (auch aktuell gibt es ebenso von der Ukraine begangene Kriegsverbrechen)
    Norbert Heßdörfer
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  • Magda Heßdörfer
    "Nie wieder Krieg" war der Satz, der mich mein ganzes Leben begleitete. Zum Volkstrauertag gab es nun wieder mitfühlene Reden von Politikern, die gleichzeitig durch immer mehr Waffenlieferungen Krieg weiter anheizen anstatt sich aktiv für Friedensverhandlungen einzusetzen.
    Norbert Heßdörfer
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