Michael Ehlers ist zufrieden. Mit seinem 3D-Video, das einen völlig neu gestalteten Residenzplatz mit Bäumen und Springbrunnen zeigt, habe er einen Diskurs unter den Würzburgern anregen wollen. Dies, so sagt er, scheine gelungen.
Sowohl in den Kommentaren auf mainpost.de als auch in den Sozialen Medien wie Facebook oder Instagram, habe es viele Reaktionen gegeben, "mehrheitlich positive, aber natürlich ist auch kontrovers diskutiert worden, gerade, was das Thema Parkplätze angeht", sagt er. Auch privat habe er nach Erscheinen des Artikels viele Gespräche geführt und E-Mails beantwortet, schildert er.
Schon länger hatte sich Ehlers mit dem Gedanken beschäftigt, wie man den Vorplatz der Residenz mit seinem Frankonia-Brunnen ansprechender gestalten könnte. Vor Kurzem hatte der Gestalter, Künstler und Filmemacher dann ein Video mit seiner Vision des Residenzplatzes auf der Plattform Youtube veröffentlicht. "Schließlich ist die Residenz ein Stück Weltkulturerbe und somit auch ein Vorzeigebauwerk unserer Stadt."
Gewünscht: Parkplätze unter der Residenz schaffen
Bei den Kommentaren auf mainpost.de heißt es beispielsweise von Nutzer "GUZe": "Ich bin auch der Meinung, dass die Autos auf dem Residenzplatz nichts zu suchen haben. Allerdings würde ich es begrüßen, wenn der historische Pflasterbelag erhalten bliebe. Parkmöglichkeiten sollten stattdessen unter die Residenz oder unter den Kardinal-Faulhaber-Platz, da stadtnahe Parkplätze zum Erreichen von Arztpraxen und für Auswärtige wichtig sind."
Und Leser "vcd-mitglied" schreibt, es sei ihm sogar regelrecht peinlich, wenn er Besucher durch die schöne Stadt Würzburg führe und dann am Residenzplatz mit den Autos ankomme. "Dafür muss man sich echt schämen. Der Vorschlag ist spannend und er bringt hoffentlich eine Diskussion in Gang. Egal, was am Ende rauskommt: Die Autos müssen da weg. Ich wundere mich ehrlich gesagt warum die Unesco das durchgehen lässt."
Bleibt die Vision ein Traum?
Aber es gibt auch andere Meinungen. So heißt es von einem weiteren User kurz und knapp: "Hey Leute wacht auf. Hier sollen 350 Parkplätze vernichtet werden. Für Menschen?" Und Nutzer "klafie" schreibt: "Vision bedeutet auf Deutsch, wenn ich mich nicht irre, Traum. 'I have a dream' hatte schon mal eine Persönlichkeit gesagt. Denke, das mit der Residenz wird wohl ein Zukunftstraum bleiben." Hinter der Residenz sei doch der wunderbare Residenzgarten, "der sollte doch wohl genügen. Er ist ja auch ein Aushängeschild für Würzburg", so "Klafie" weiter.
Während weitere Nutzer von mainpost.de sicher sind, dass das Ensemble Residenz, Hofgarten und Vorplatz optisch nicht beliebig verändert werden dürfe, schreibt ein weiterer von seiner Erfahrung aus Fulda: "Ich kenne den Vorplatz des Doms von Fulda noch als Parkplatz. Das ganze Barockensemble hat sehr gewonnen, seit man dort nicht mehr parken darf."
Immer wieder aber beschäftigt die Leser auch das Thema Parkplätze und die Angst, nicht mehr innenstadtnah parken zu können, um Einkäufe zu erledigen oder zum Arzt zu gehen. "Einfach Parkplätze streichen ist keine Option - es müssen Alternativen her", formuliert es ein User der Internetseite.
In den Sozialen Medien wird kräftig diskutiert
Auch auf Facebook (FB) und Instagram (Insta) wurde zahlreich über Ehlers Vorschlag diskutiert, so heißt es zum Beispiel von FB-Nutzer Manuel Kölker: "Jeder, der mal gesehen hat, wie ein verschandelter, zugebauter, beparkter Platz zu einem Park o.ä. umgestaltet wird, kann dies nur befürworten. Die Aufenthaltsqualität, die dadurch gewonnen wird, ist immens." Auf Insta heißt es von stefan.beck.fotografie: "Oben begrünen, Parkgarage darunter. Würzburg ist leider weit davon entfernt, in absehbarer Zeit brauchbare Alternativen zum Automobil zu etablieren."
Andere Nutzer sorgen sich um die Parkplätze: "Noch weniger Parkplätze in der Innenstadt. Macht doch gleich alle Läden zu", schreibt ein Insta-User aufgebracht. Und ein Facebook-Nutzer ist der Meinung, "dass solange die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen da das Sagen hat, wird es leider eine Utopie bleiben".
Michael Ehlers ist nun gespannt, wie der Gedankenaustausch weitergeht. Wichtig sei ihm, "dass die Diskussion auf einer sachlichen Ebene stattfindet und konstruktiv bleibt". Sein Vorschlag sei ja "nur" eine Vision, ein Beispiel dessen, wie es aussehen könnte.
überhaupt Jahrzehnte bis der Traum wenn überhaupt zur Wirklicheit wird. Und wieviele Millionen würde dann das Residenz-Aushängeschild für Würzburg kosten? Zahlbar oder
doch nur eine Vission I have a dream: stammt übrigens von ABBA der Song. Wunderschön!
Was aber nicht schön ist, liebe Mainpost, wenn Usernamen öffentlich genannt werden. Es gibt noch so etwas wie ein Geheimnis.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Wenn man eine Tageszeitung liest & bezahlt möchte man kompetente, redaktionelle Arbeit. Der Denkmalschutz, der hier alles entscheidet, wird in diesem Artikel auf Facebook-Niveau mit keinem Wort erwähnt.
Etwas mehr Natur würden auch nicht schaden, wenn man schon umgestalten würde.