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OCHSENFURT
Vielfalt statt Konkurrenz auf dem Marktplatz
Zur Eröffnung des Wochenmarktes durfte Jana aus Ochsenfurt das grüne Band durchschneiden. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem Bruder Luis, Anne Derday (links) und Bürgermeister Peter Juks (rechts).
Foto: Helmut Rienecker | Zur Eröffnung des Wochenmarktes durfte Jana aus Ochsenfurt das grüne Band durchschneiden. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem Bruder Luis, Anne Derday (links) und Bürgermeister Peter Juks (rechts).
Helmut Rienecker
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:44 Uhr

Viele kennen ihn aus dem Urlaub in Frankreich oder Italien – den Wochenmarkt, der selbst in den kleinsten Ortschaften wöchentlich stattfindet und wo man frische Produkte aus der Region findet. Jetzt gibt es so einen Markt auch wieder in Ochsenfurt, womit eigentlich nur eine alte Tradition wiederbelebt wird. Denn vor mehr als hundert Jahren war es ganz normal, dass die Bauern aus dem Gau ihre Produkte am Ochsenfurter Marktplatz feilboten.

Über 14 Jahre lang stand Alois Menth aus Gützingen jeden Samstag mit seinem Obst- und Gemüsestand bei Wind und Wetter allein vor dem Rathaus. Ab dem Wochenende hat er nun von 8 bis 13 Uhr Gesellschaft.

Fleisch und Wurst nur alle zwei Wochen

Links von seinem Stand steht das Fahrzeug des Hofladens Steinmann aus Sommerhausen. Dort bietet Anette Steinmann Obst, Gemüse sowie Spirituosen aus der hauseigenen Brennerei an. Schräg gegenüber steht der Verkaufsanhänger der Hofkäserei Brunner. Die vielen Käsesorten hinter der gläsernen Theke sind aus Kuhmilch oder Ziegenmilch hergestellt.

Fleisch und Wurst vom Lamm, Schwein und Rind bietet nebenan Heike Schumann vom Matthäushof in Unterickelsheim an. Die Tiere kommen vom eigenen Hof und werden in dem Betrieb auch geschlachtet und verarbeitet. Während die anderen Stände des Wochenmarktes bis zum Winter jeden Samstag aufgebaut werden, kommt der Fleisch- und Wurstwagen nur jeden zweiten Samstag. Denn auch die Kunden von Kitzinger Markt wollen bedient sein.

Anbieter hoffen auf noch mehr Kundschaft

Noch vor der offiziellen Eröffnung des Marktes durch Bürgermeister Peter Juks, einigen Stadträten sowie Anne Derday von der Tourist-Info und Thomas Hermann von Stadtmarketingverein, liefen die Geschäfte an allen Ständen sehr gut. Die Standbetreiber sind voller Hoffnung, dass der Ochsenfurter Wochenmarkt eine feste Einrichtung werden wird. Und durch das ausgewogene Angebot sehen sie sich nicht als Konkurrenten. Vielmehr werde die Vielfalt die Anzahl der Käufer am Marktplatz steigen lassen, glauben sie.

Dass der Markt noch Potenzial habe, sagte Peter Juks bei seiner Eröffnungsrede. Er kann sich zwei weitere kleinere Stände auf dem Marktplatz vorstellen, Honig oder Fisch zum Beispiel. Der Wochenmarkt, so Juks weiter, sei auf Initiative einer Bürgerin aus der Altstadt entstanden. Sie brachte Bürgermeister und Verwaltung die Idee nicht nur nah, sondern besuchte Märkte in der Umgebung, machte Bilder und knüpfte erste Kontakte zu Händlern. Anne Derday übernahm dann die weitere Organisation.

Musik an der Furt startete ebenfalls

Bei einem Probestellen mit Fahrzeugen des Bauhofs wurden dann die Stellplätze festgelegt. Mit dabei waren auch Vertreter der Ochsenfurter Feuerwehr. Denn trotz Markt muss eine ungehinderte Anfahrt im Notfall gegeben sein. Nicht auf dem Schirm, so meinte der Bürgermeister, habe man bei dem Termin den Maibaum gehabt. Doch zum Glück passte der am Samstag genau in das Konzept. Und auch für die Autofahrer aus der Badgasse, der Kolpingsstraße und auf der Hauptstraße war immer genug Platz.

Dann zog der ganze Tross um den Bürgermeister weiter zur nächsten Eröffnung. Denn zum dritten Mal startete „Musik an der Furt“, auch heuer wieder mit den Linsenspitzern als erste Gruppe. Immer Samstags von 10.30 bis 11.30 Uhr treten bis zum 28. Juli verschiedene Musikgruppen, aber auch einmal die Tanzgruppen des TVO auf. Kulturreferentin Renate Lindner hatte diese Veranstaltungsreihe vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Während es anfangs noch schwierig war, Musikkapellen zu finden, ist es heute schon fast ein Selbstläufer. Denn es liegen mehr Anfragen vor, als Termine zu vergeben sind.

 
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