Beim geplanten neuen Mainsteg zwischen Margetshöchheim und Veitshöchheim geht es nur schleppend voran. Die neue Brücke soll den baufälligen Ludwig-Volk-Steg ersetzen. Noch im letzten Herbst wurde nach etlichen Verschiebungen im Laufe der vergangenen Jahre ein "belastbarer Baubeginn" auf März 2020 terminiert. Davon kann nun keine Rede mehr sein.
Seit über zehn Jahren geht nun schon das Gerangel darüber, wann und wo der neue Steg wie gebaut werden soll. Zu Beginn des Vorhabens war Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) noch nicht mal im Amt. Die Gemeinde Margetshöchheim treffe an der neuerlichen Verzögerung keine Schuld, betont Brohm. In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab er die unerfreuliche Nachricht von der erneuten Terminverschiebung bekannt.
Förderverfahren soll ungehindert weiterlaufen
Da Margetshöchheim als Bauherr des neuen Stegs agiert und kein Interesse an weiteren Verzögerungen hat, bat Brohm die Gemeinderäte, einen sogenannten Vorbehaltsbeschluss zu fassen, damit das Förderverfahren ungehindert weiterlaufen kann. Der Gemeinderat stimmte einstimmig zu.
Ursache für die neue Terminverschiebung ist, dass sich das beteiligte Wasserstraßenneubauamt in Aschaffenburg (WNA) und die Regierung von Unterfranken als Fördermittelgeber über Details der geplanten Brücke nicht einig sind. In der Regierung von Unterfranken sieht man zum Beispiel den geplanten Dünnschichtbelag des Stegs kritisch. Das beauftragte Planungsbüro Schlaich, Bergermann und Partner hat bereits mehrere Brücken nach derselben Bauart in Deutschland realisiert. Die meisten funktionieren ordnungsgemäß, doch bei einigen wenigen sind Probleme aufgetreten.
Skepsis wegen Brückenbelag
Auch das WNA ist skeptisch, dort wisse man etwa von einer schadhaften Brücke in Aschaffenburg, sagte Amtsleiterin Mareike Bodsch gegenüber dieser Redaktion. Unklar sei, warum der Brückenbelag fehlerhaft ist. Es könne am Material liegen, aber auch an der Verarbeitungsweise oder anderen Faktoren, die nicht mit dem Planungsbüro zusammenhängen müssen. Deshalb habe das WNA das Planungsbüro um Beispiele funktionierender Brücken gebeten und wolle auch Alternativen prüfen.
Die Regierung von Unterfranken konnte laut Bodsch keine Alternativlösungen nennen. Im WNA sei man bestrebt, eine "befriedigende und dauerhafte Lösung" für die Gemeinde Margetshöchheim sowie die Regierung von Unterfranken zu finden. Gemeinderätin Daniela Kircher (SPD) mahnte in der Sitzung, man müsse schon aufpassen, nicht "die Katze im Sack" zu kaufen, da das WNA nachher nicht am Unterhalt der Brücke beteiligt sei. Und Zweiter Bürgermeister Peter Etthöfer (MM) sagte, hier sei das WNA als Bauaufsicht gefordert, dass beim Aufbringen des Belags "nicht gemurkst" wird.
Förderbescheid ist eingegangen
Inzwischen hat die Regierung von Unterfranken ihre Zustimmung auch zum Brückenbelag erteilt, der Förderbescheid ist der Verwaltungsgemeinschaft Margetshöchheim kürzlich zugegangen. Weil das Bayerische Verkehrsministerium vor kurzem die Basisförderung gesenkt hat, dürfte die Fördersumme jedoch kleiner ausfallen als erwartet. Die Unterlagen für das europaweite Ausschreibungsverfahren sind ebenfalls da. Mit der Regierung von Unterfranken sollen kommende Woche noch die Vergaberichtlinien erörtert werden, eventuell gibt es beschleunigende Möglichkeiten. Laut Etthöfer wird es nach der Zustimmung der Gemeinderäte in Margetshöchheim und Veitshöchheim und der Sichtung der Ausschreibungsergebnisse wohl Spätherbst, bis es mit dem Neubau dann endlich losgehen kann.