Bedrohliche Szenerie vor Mainfrankens größtem Freibad am Würzburger Dallenberg: Mit lautem Geschrei und geballten Fäusten stürmt am Mittwochnachmittag eine Horde junger Männer in Badehosen aus dem Dallenbergbad heraus und bedrängt zwei uniformierte Polizeibeamte vor einem Dienstfahrzeug. Die Lage eskaliert, die Männer lassen sich nicht beruhigen. Immer mehr Badegäste kommen dazu, darunter auch junge Frauen.
Herausgabe des Gefangenen gefordert
Ein Mann fordert die Beamten mehrfach auf, seinen zuvor festgenommenen Freund freizugeben. Einen Ordnungshüter schubst er grob gegen die Brust. Die Polizisten, darunter auch Beamte des Operativen Ergänzungsdienstes in Zivil, drohen mit Schlagstöcken und Pfefferspray. Als der Festgenommene im Polizeifahrzeug sitzt, geht es weiter. Die Gruppe formiert sich erneut, stellt sich vor den bereits rollenden Polizeiwagen und hindert die Beamten an der Weiterfahrt. Die Polizisten können schließlich eine größere Auseinandersetzung verhindern.
Ernste Bedrohungslage
Wie der Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, Philipp Hümmer, auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigt, habe es sich um eine ernste Bedrohungslage für die Beamten gehandelt, bei der glücklicherweise niemand verletzt worden sei. "Die Kollegen sind massiv bedroht und beleidigt worden, das war hart an der Kante zu einer heftigen Auseinandersetzung, zu der Verstärkung notwendig geworden wäre", so Hümmer. Hintergrund der Aktion war die Vollstreckung eines Haftbefehles gegen einen 18-Jährigen "wegen eines Kfz-Delikts". Hinter diesem verbirgt sich laut Sprecher Hümmer ein Autoaufbruch. Und: Es sei nicht die erste Tat des Festgenommenen gewesen.
"Wir hatten Hinweise darauf, dass er sich im Dallenbergbad befindet, was sich auch als richtig erwies." Eine Festnahme im Freibad sei in der Tat ungewöhnlich, erfolge auch mit entsprechender Zurückhaltung. "Es stürmen keine Polizisten in eine Gruppe junger Männer hinein und führen einen von ihnen ab", schildert der Polizeihauptmeister gegenüber dieser Redaktion. "Man hüpft auch nicht ins Nichtschwimmerbecken und zieht den Gesuchten unter den Augen aller Badegäste aus dem Becken." Eine solche Festnahme erfolge immer mit Maß und Ziel, häufig auch in Zivil.
Zeugen vor dem Dalle befürchteten Schlimmstes
"Das kann aber auch genauso in Uniform erfolgen, wenn zum Beispiel eine Streife in der Nähe des Gesuchten ist, wird man sie für den Zugriff einsetzen." In diesem Fall habe sich im Freibad ein günstiger Moment für die Festnahme ergeben. "Allerdings haben seine Freunde Wind davon bekommen und sich noch auf dem Weg zum Ausgang des Freibades mit ihm solidarisiert", so Hümmer. Entsprechend aufgeheizt sei die Stimmung dann draußen auf der Straße gewesen.
Bei so einer massiven Bedrohung wie am Mittwoch vor dem Dallenbergbad und einem Delikt wie dem vorliegenden, gehe die Sicherheit für die Beamten vor. "Im Zweifelsfall zieht man sich zurück, bricht den Einsatz ab", erklärt Hümmer. Eine solche bedrohliche Lage, ausgehend von einer großen Gruppe aufgebrachter junger Männer, habe es im oder um das Dallenbergbad herum bislang noch nie gegeben. Zeugen bestätigten gegenüber dieser Redaktion, dass die jungen Männer "beängstigend aggressiv" waren.
Versuchte Gefangenenbefreiung
Vor allem der Anführer der Gruppe, ein 17-Jähriger, wie sich später herausstellte, attackierte die Beamten besonders heftig. Gegen ihn und drei weitere Beschuldigte ihm Alter zwischen 15 und 33 Jahren wird nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Gefangenenbefreiung, Nötigung, Beleidigung und Bedrohung ermittelt. Der 18-jährige in Haft genommene Mann habe die Nacht in der Haftzelle der Polizeiinspektion Würzburg verbracht und sitze nun in Untersuchungshaft.
Polizei meldet aktuell neuen Fall aus Starnberg
Aktuell meldet die Bayerische Polizei einen ganz ähnlich gelagerten Fall, der sich nur einen Tag später, am gestrigen Donnerstagabend, in Starnberg ereignete: Ein Mob aus rund 50 Schüler hat dort versucht, einen 15-Jährigen aus dem Polizeigewahrsam zu befreien. Dieser war betrunken und hatte zuvor auf einer Schulabschlussfeier randaliert, wie die Beamten mitteilen. Der Sicherheitsdienst rief daraufhin die Polizei. Als die Beamten ihn nicht beruhigen konnten, entschieden sie sich für den Polizeigewahrsam.
Kaum hatten sie den jungen Mann zur Wache gebracht, versuchte die Meute aus Schülern, gewaltsam in die Polizeistelle einzudringen. Flaschen flogen gegen Fenster, eine Scheibe ging zu Bruch. Vergeblich versuchten die Jugendlichen, die Eingangstür aufzubrechen. Auch das Polizeischild am Eingang hielt stand. Mit massiver Unterstützung weiterer Polizisten wurde die Lage schließlich beruhigt. Mehrere Jugendliche wurden kontrolliert – drei von ihnen wurden vorläufig festgenommen. Ihnen wird Gefangenenbefreiung und Sachbeschädigung vorgeworfen.
soweit mir bekannt ist der Umgang der "Sächsischen Zeitung" bei der Herkunftsnennung eine Ausnahme, die in Fachkreisen nur bedingt auf Akzeptanz stößt, wie Sie unter anderem hier nachlesen können: www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/pegida-und-die-presse-saechsische-zeitung-will-nationalitaet-von-verdaechtigen-nennen/13825970.html
Gerne können Sie hinsichtlich dieses Themas mit unserem Leseranwalt Anton Sahlender Kontakt aufnehmen: www.mainpost.de/autor.=sah
Freundliche Grüße
Lukas Will
Digitales Management
was halten Sie davon einmal mit Herrn Sahlender, Herrn Reinhard und Herrn Brandstätter in dieser Sache zu sprechen.
Gruß
ich danke für den Hinweis auf Ihren Leseranwalt Anton Sahlender: Ich kenne ihn seit Jahren und schätze ihn und seine Arbeit sehr. Inhaltlich muss ich Ihnen muss leider widersprechen: Die meisten Medien gehen über zu mehr Transparenz (= konsequentes Benennen der Herkunft von Tätern). Viele Medien nennen inzwischen alle Fakten und vertrauen darauf, dass Bürger diese selbst einordnen können. Das pressekodex-getreue Modell „betreutes Lesen“ (d.h., Journalisten entscheiden jeweils im Einzelfall, ob der Leser Infos zur Täter-Herkunft bekommt oder nicht) ist zum Glück rückläufig. Der langjährige ARD-Chefredakteur Kai Gniffke bringt es auf den Punkt: "Was nützt uns regelkonformer Journalismus, wenn uns niemand mehr glaubt?" Besonders dann, wenn die Polizei im Internet mehr Informationen veröffentlicht, als die Zeitung hinterher bringt: "Wir sind eben nicht mehr die alleinigen Gatekeeper, die darüber befinden, was die Leute erfahren. Damit müssen wir umgehen".
Wie Ausländerfeindlich ist Ihr Weltbild?
Einsatz abbrechen????
Faktisch ist das die Kapitulation des Rechtsstaat vor den kriminellen Jugendlichen.
Ein fatales Zeichen. Besser wäre eine "Null Toleranz Strategie "
Aber das ist mit Teilen unserer Weltklimaretter und Gutmenschen aus dem linken Spektrum wohl nicht zu machen.
Wann zeigt unser "Bananen Staat" Recht und Gesetz?
Warum muss sich immer die arme Polizei, zur Ausübung des Recht, sich entschuldigen?
Ich verstehe dieses Land nicht mehr!
.das schön getue unserer Politiker ist gegen das eigene anständige Volk. Diese rowdies werden noch mit Samthandschuhen angefasst.man traut sich bald nirgendwo alleine hin .
Ich bin sicher, dass morgen schon die ersten Schlagzeilen zu lesen sind, wie falsch sich die Polizei verhalten hat.
Gruß