Mit großer Mehrheit hat sich der Stadtrat am Donnerstag dafür entschieden, die Forderungen des Bündnisses "Verkehrswende Jetzt" zur Verbesserung des Radverkehrs in der Stadt komplett zu übernehmen. Bei nur neun Gegenstimmen hatten 38 Stadtratsmitglieder in namentlicher Abstimmung dafür gestimmt, die Forderungen zur Verbesserung des Radverkehrs in der Stadt komplett zu übernehmen und damit den vom Bündnis angestrebten Bürgerentscheid überflüssig zu machen. Diese Entscheidung wird im Netz kontrovers diskutiert, nicht alle Kommentatoren sind der Meinung, dass sich die Stadt damit einen Gefallen getan hat.
"Eine sehr gute Entscheidung", schreibt ein Kommentator dazu auf Facebook. "Eine Stärkung des Radverkehrs ist dringend notwendig, sei es aus gesundheitlichen, klimarelevanten Gründen, oder schlicht einfach für die Lebensqualität in der Innenstadt."
"Gute Entscheidung des Stadtrates", schreibt auch ein weiterer Kommentator und bittet um schnelle Umsetzung. Die direkte Antwort lässt nicht lange auf sich warten: "Ich bin tagtäglich mit dem Auto unterwegs und es vergeht kein Tag, an dem mir unzählige Radfahrer begegnen, die von der Bedeutung von Verkehrszeichen, Ampelschaltungen, Einbahnstraßen oder Gehwegen scheinbar noch nie etwas gehört haben", erwidert eine Frau. "Vielleicht sollten diese Radfahrer sich erstmal wie anständige Verkehrsteilnehmer benehmen, bevor sie andauernd neue Forderungen stellen."
Ausnahmegenehmigungen gefordert
Auch auf mainpost.de wird die Entscheidung eifrig kommentiert: "Daran muss man sich erst mal gewöhnen. Fast schon eine Revolution, dass der Götze Auto, bisher als automatisch einseitig bevorzugtes Objekt, nicht mehr im Zentrum stehen soll, um das der Mensch sein ganzes Leben herum zu planen hat", heißt es ein einem Kommentar.
"Das ist ein gutes Zeichen", schließt sich ein anderer Nutzer an. "Noch konsequenter wäre es gewesen, die Innenstadt (alles innerhalb des Ringparks) autofrei zu machen. Natürlich muss es Ausnahmegenehmigungen für Anwohner, Behindertentransport und den Einzelhandel geben. Es fehlt in diesem Land einfach an mutigen und großen Entscheidungen."
"Nur die wenigsten Pendler, berufstätige Elternteile mit schulpflichtigen Kindern oder Handwerker werden im Januar, morgens um 5.30 Uhr für ihren Weg von einer Landkreisgemeinde in die Stadt auf die Idee kommen, ein Fahrrad zu nutzen", gibt ein anderer zu bedenken. "Das wird lustig werden, vor allem im Berufsverkehr und wenn mal wieder eine der Autobahnen gesperrt sein sollte", befürchtet ein anderer Kommentator.