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WÜRZBURG
V-Mann bleibt hinter Gittern
Viereinhalb Jahre nach seiner Inhaftierung muss Drogenhändler Mario W. weiter auf seine Freilassung warten. Seit fünf Monaten läuft der Prozess um das Strafmaß von fast sieben Jahren für den früheren V-Mann (auf deutsch: Spitzel), der 2011 bei der Rückkehr aus Tschechien mit zehn Gramm Crystal erwischt wurde.
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Foto: liveostockimages (iStockphoto) | Symbolbild.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:55 Uhr

Mario W. sagt, er habe Straftaten wie diese begehen müssen, um als Spitzel an Informationen über kriminelle Rocker der Gruppe „Bandidos“ heranzukommen. Er behauptet, das LKA habe dies sogar gefördert, solange verwertbare Erkenntnisse über kriminelle Rocker herauskamen.

Zwar gibt es Ermittlungen gegen ein halbes Dutzend LKA–Beamte – die aber gerade deshalb zum eigenen Schutz im Zeugenstand über wichtige Details des Falles schweigen dürfen. Die Verteidiger präsentierten Dokumente, die Bayerns Innenminister Joachim Herrmann Ärger im Landtag bescherten, seinen Staatssekretär Gerhard Eck in Bedrängnis brachten und die Glaubwürdigkeit des LKA schwer erschütterten. Wie relevant das aber für den Würzburger Prozess ist, bleibt fraglich.

Denn Mario W. bleibt in Haft. Und das begründete der Vorsitzende Richter Konrad Döpfner mit einer vielsagenden Begründung: Er hält nach derzeitiger Beweislage eine vom LKA provozierte Straftat nicht für erwiesen. Also sei „nicht vom Vorliegen eines Verfahrenshindernisses auszugehen“. Was das für das Urteil heißt, das Ende April fallen könnte, liegt nahe: W. darf nicht auf Freispruch hoffen – es sei denn, seine Anwälte liefern noch schlagkräftige Beweise.

 
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    Nachdem was bisher bekannt wurde ist die Entscheidung des Gerichts nur schwer nachvollziehbar. Auf die Begründung darf man gespannt sein. By the way: steht der nächste Verhandlungstermin 14.April noch?
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