
In Corona-Zeiten hält sich das Fernweh in Grenzen: In den Sommerferien wollen die meisten Deutschen im eigenen Land verreisen oder ganz zu Hause bleiben. Das ergab eine Umfrage von YouGov. Dabei gaben 51 Prozent der Befragten an, dass sie ihre Koffer gar nicht packen und ganz zu Hause bleiben, 25 Prozent planen einen Urlaub in Deutschland. Lediglich 16 Prozent der Befragten planen, in diesem Sommer ins europäische Ausland zu fahren. Dennoch rechnet der ADAC Nordbayern zum Beginn der Sommerferien in Bayern an diesem Wochenende mit teilweise lebhaftem Verkehr.
Stauschwerpunkte in der Region sind nach wie vor die Autobahnen A3 und A7. "Aktuell finden sich zahlreiche Baustellen rund um Würzburg, was die Staugefahr erhöht", sagt Jürgen Hildebrandt, Leiter Verkehr beim ADAC Nordbayern in Nürnberg. Zu Verkehrsbehinderungen käme es immer wieder durch die Brückenarbeiten auf der A7 in Richtung Ulm und in Richtung Schweinfurt. Ein weiterer Stauknotenpunkt läge auf der A3 in Richtung Nürnberg sowie an den Baustellen zwischen den Anschlussstellen Würzburg-Heidingsfeld und Würzburg-Randersacker.
Prognosen sind in diesem Jahr schwierig
"Eine exakte Verkehrsprognose für die Ferien ist in diesem Jahr schwieriger denn je", sagt Hildebrandt. Es gebe einen klaren Trend hin zu Kurzurlauben oder Tagesausflügen. "Wenn Reise- und Ausflugsverkehr dann an beliebten Reisezielen aufeinandertreffen, erhöht sich die Staugefahr auch an sonst unkritischen Abschnitten massiv." So könnte es am Wochenende auch in Richtung Rhön, Spessart, Steigerwald oder Mainschleife erhöhtes Verkehrsaufkommen geben.
Auch die Polizei in Unterfranken rechnet an diesem Wochenende mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen in der Region.Stundenlanger Stillstand wie in den Vorjahren dürfte den Reisenden aber wegen der Corona-Pandemie in der Regel erspart bleiben. Auch wenn derzeit aufgrund des Infektionsrisikos das Auto der Bahn oder dem Flugzeug vorgezogen wird. "Es kann sinnvoll sein, sich für den Fall eines Staus oder auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen Alternativrouten zurecht zu legen", sagt Philipp Hümmer, Pressesprecher beim Polizeipräsidiums Unterfranken.

Auch der ADAC Nordbayern rät zu einer guten Vorbereitung der Reise. Neben einer ausgiebigen Routenplanung hätte sich bei der Wahl des Reisezeitpunkts das antizyklische Fahren bewährt. "Je nach Möglichkeit sollte man daher am besten frühmorgens oder spätabends losfahren“, sagt der ADAC-Verkehrsexperte Hildebrandt. Insgesamt füllen sich die Autobahnen vor allem Samstag zwischen dem frühen Vormittag und Nachmittag. Auf den Rückreisestrecken Richtung Norden dürfte es vor allem am Samstagmittag und am Sonntag zwischen Mittag und den frühen Abendstunden voll werden. Im Vergleich zum Vorjahr werden Anzahl und Länge der Staus zwar wahrscheinlich kleiner ausfallen, dennoch empfiehlt der Verkehrsexperte bei der Anreise mehr Zeit einzuplanen.
Auf der Landstraße passieren die meisten Unfälle
Und was tun, wenn das Navi einen Stau ankündigt? Umfahren? Oder besser im Stau stehen bleiben? "Es ist meistens nicht schneller, einen Stau zu umfahren", sagt ADAC-Experte Hildebrandt. Oftmals laufe man Gefahr, anschließend auf den Nebenstraßen ebenfalls im Stau zu stehen, da viele auf die Idee kommen und die Belastung der Nebenstrecken häufig nicht bei den Navigationssystemen berücksichtigt werde. Zudem sei die Autobahn mit Abstand sicherer als die Landstraße, auf der nach wie vor die meisten Unfälle passieren.

Tipps für eine entspannte Anreise in den Urlaub
- Planen Sie ausreichend Zeit für die Fahrt und vor allem Pausen während der Fahrt ein.
- Fahren Sie nach Möglichkeit nicht zu den Hauptverkehrszeiten.
- Nehmen Sie sich für das Beladen des Pkws ausreichend Zeit und verstauen sie alles sicher.
- Nehmen Sie sich ausreichend Getränke mit. Diese sollten nicht eisgekühlt sein, da ansonsten der Körper damit beschäftigt ist, die kalte Flüssigkeit auf Körpertemperatur zu erwärmen.
- Auch Verpflegung ist wichtig, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Hier sollte man auf leichte und haltbare Nahrungsmittel zurückgreifen.
- Sollten Sie in einen Stau kommen, denken sie sofort an die #Rettungsgasse - nicht erst, wenn die Rettungsfahrzeuge hinter ihnen stehen!