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Moos
"Unser Dorf hat Zukunft": Wie sich Moos für die Jury herausgeputzt hat und einen Sonderpreis bekommt
Nach dem Gewinn des Kreisentscheids nun der Bezirksentscheid. Wie sich die Bewohnerinnern und Bewohner von Moos für den Wettbewerb ins Zeug gelegt haben.  
Der kleine Ort Moos im Landkreis Würzburg hat sich am Bundeswettbewerb 'Unser Dorf hat Zukunft' beteiligt.
Foto: Patty Varasano | Der kleine Ort Moos im Landkreis Würzburg hat sich am Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" beteiligt.
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 27.06.2024 02:46 Uhr

Nach dem Gewinn des Kreisentscheids nun der Bezirksentscheid. Wie sich die Bewohnerinnern und Bewohner von Moos für den Wettbewerb ins Zeug gelegt haben.  

Seit Monaten herrschte im Geroldshausener Ortsteil Moos reges Treiben. Denn Moos machte mit beim bundesweiten Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Nachdem es von der Jury im Mai zum Kreissieger gekürt worden war, gab es im Bezirksentscheid nun die Bronzemedaille und einen Sonderpreis. Letzteren vergibt der Bezirksverband für Gartenbau und Landespflege Unterfranken e.V. für den Wettbewerb "Mooser Gartenpracht" und die beispielhaften Projekte zur Grüngestaltung.  

Insgesamt zeigte sich die Bewertungskommission unter der Leitung von Claudia Taeger von der Abteilung Gartenbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg beeindruckt vom hohen Engagement der Bürgerinnen und Bürger aller teilnehmenden Dorfgemeinschaften.

Rundgang durchs Dorf mit der Jury, um zu zeigen, wie vielfältig die wirtschaftliche, soziale und ökologische Dorfentwicklung angegangen wird.
Foto: Patty Varasano | Rundgang durchs Dorf mit der Jury, um zu zeigen, wie vielfältig die wirtschaftliche, soziale und ökologische Dorfentwicklung angegangen wird.

Im Rennen waren auch Nassach (Landkreis Haßberge), Effeldorf und Wiesenbronn (Landkreis Kitzingen) sowie Westerngrund (Lkr. Aschaffenburg). Durch ihre Projekte rüsteten sie sich erfolgreich für ihre Zukunft im ländlichen Raum. Am Freitag standen Nassach und Wiesenbronn als Gewinner fest.  

Großer Enthusiasmus bei den Anwohnern, das Dorf zu verschönern

Wie Bürgermeister Gunther Ehrhardt bei der Begrüßung der Jury am Donnerstag betonte, habe die Dorfgemeinschaft mit großem Enthusiasmus an Konzepten für die Weiterentwicklung und Verschönerung ihres Heimatortes gearbeitet.

Mit fachkundiger Unterstützung von Jessica Tokarek, Kreisfachberaterin beim Landratsamt Würzburg, waren in fünf Kleingruppen Ideen und Projekte gesammelt worden - sowohl zu Aspekten aus der Vergangenheit als auch zur Gestaltung der Zukunft des Ortes. Viele Projekte wurden umgesetzt, andere sind noch in Bearbeitung.

Gut Moos: Moderne Reitanlage mit Gutshaus.
Foto: Patty Varasano | Gut Moos: Moderne Reitanlage mit Gutshaus.

Zur Unterstützung beim Bezirksentscheid war auch Landrat Thomas Eberth gekommen: "Die Mooser haben sich mit ihrem großen Engagement den ersten Platz verdient!" Um ihre bemerkenswerte Leistung zu würdigen, lädt der Landrat alle Beteiligten aus Moos am Wochenende zum Grillfest ein.

Wichtige Eckdaten und Höhepunkte des Dorflebens

Doch zunächst hieß es für das fast 400-Seelen-Dorf, sich der Jury zu stellen. Auf Plakatwänden und in einer Broschüre hatten die Mooserinnen und Mooser die wichtigsten Eckdaten des Dorflebens zusammengestellt. So beispielsweise, dass es in Moos fünf Gewerbebetriebe sowie mehrere Landschaftsbetriebe gibt oder, dass Moos in die flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen investiert und zudem neues Bauland ausweist. 

Strenge und konzentrierte Blicke der Jury: Der kleine Ort Moos im Landkreis Würzburg schaffte es beim Bundeswettbewerb 'Unser Dorf hat Zukunft' in den Bezirksentscheid. Landrat Thomas Eberth (links) leistete seelische und moralische Unterstützung. 
Foto: Patty Varasano | Strenge und konzentrierte Blicke der Jury: Der kleine Ort Moos im Landkreis Würzburg schaffte es beim Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" in den Bezirksentscheid.

Der Rundgang führte vorbei an dem prestigeträchtigen und international bekannten Gut Moos, einer modernen Reitanlage verbunden mit einem Anwesen aus dem 17. Jahrhundert, das nach den Plänen von Balthasar Neumann erbaut wurde. Auch die katholische Filialkirche St. Nikolaus, deren Ursprünge bis in die Romantik zurückreichen, stach der Jury ins Auge.  

Nicht weit davon der Dorfplatz. Wie der Erste Vorsitzende des Feuerwehrvereins Moos, Thomas Janu, beschrieb, soll dieser neu gestaltet werden. "Eine Besonderheit an Moos ist, dass es der einzige Ort im Großraum Würzburg ist, der einen Altort ohne Durchgangsstraße besitzt", erklärte er der Jury weiter.

Feuerwehrgerätehaus in Eigenregie saniert

In Gemeinschaftsarbeit ist das alte Feuerwehrgerätehaus am Dorfplatz saniert und renoviert worden.
Foto: Patty Varasano | In Gemeinschaftsarbeit ist das alte Feuerwehrgerätehaus am Dorfplatz saniert und renoviert worden.

Das an den Dorfplatz angrenzende Feuerwehrgerätehaus war in Gemeinschaftsarbeit saniert und renoviert worden. Es wurde mit dem Wappen der Mooser Feuerwehr bestückt und dient nun auch als Veranstaltungsort.

Mit Stolz präsentierten die Einheimischen ihren Friedhof: "Besonderheit ist die grüne Rasenfläche, auf der die Gräber angelegt sind. Das ist ein charakteristisches Merkmal unserer Gemeinde im Kontrast zu anderen vollständig versiegelten Wegen an den meisten Begräbnisstätten", erklärte  zweiter Bürgermeister Manuel Schmidt.     

Spielparadies für die Kleinen. Eine Elterninitiative hat hier viele Ideen eingebracht und umgesetzt. Auch mit Wasser darf auf dem Spielplatz gepanscht werden. 
Foto: Patty Varasano | Spielparadies für die Kleinen. Eine Elterninitiative hat hier viele Ideen eingebracht und umgesetzt. Auch mit Wasser darf auf dem Spielplatz gepanscht werden. 

Lob gab es auch für den Wasserspielplatz, der in den letzten Jahren von der Mooser Elterninitiative errichtet worden war. Kürzlich kamen noch ein großes Holz-Mikado, ein Beach-Volleyballfeld und ein Barfußpfad dazu. Zudem gibt es neben dem Spielplatz einen neuen Biergarten, auf dem Gelände soll in Zukunft auch Open-Air-Kino veranstaltet werden.   

Besondere Beachtung auch für die Gärten 

Besondere Beachtung schenkte die Jury bei ihrem Rundgang den privaten Gärten. "Aus diesem Grund haben wir die Aktion 'Mooser Gartenpracht' mit Unterstützung der Gemeinde Geroldshausen ins Leben gerufen", erklärte Kreisfachberaterin Jessica Tokarek. Prachtvolle Bäume, besonders ansprechende Gemüsebeete und schön geschmückte und Vielfalt bietende Blumenbeete seien vergangene Woche ausgezeichnet worden.

Auch private Gartenbesitzer beteiligten sich und verwandelten Gärten in Blütenträume. 
Foto: Patty Varasano | Auch private Gartenbesitzer beteiligten sich und verwandelten Gärten in Blütenträume. 

"Auch das so genannte Schönheitsgärtchen haben wir wieder aufleben lassen", sagte Tokarek. Darin befindet sich ein alter Pumpbrunnen, außerdem ist ein riesiges Pflanzenbeet entstanden. Eine Sitzbank soll demnächst zum Verweilen aufgestellt werden.    

In puncto "Das Dorf in der Landschaft" durfte die Jury vom Siebener Tisch aus den atemberaubenden Blick auf die Landschaft und den Ort Moos bestaunen. Das Projekt sei eines der Mooser Feldgeschworenen gewesen, erfuhr die Jury. 

Blick vom Siebener Tisch auf Feld und Flur. 
Foto: Patty Varasano | Blick vom Siebener Tisch auf Feld und Flur. 

Bundeswettbewerb:  Unser Dorf hat Zukunft

Der bundesweite Wettbewerb ist aus den letzten Jahren noch unter dem Namen „Unser Dorf soll schöner werden“ bekannt. Experten-Jurys auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und schließlich Bundesebene beurteilen dabei die Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen der Orte.
Auf die Gewinner wartet ein Preisgeld von bis zu 15.000 Euro. Ausgelobt wird der Dorfwettbewerb vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Quelle: BMEL
 
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