Er ist seit fast 100 Jahren der zentrale Förderverein der Hochschule: 4,5 Millionen Euro hat der Universitätsbund Würzburg laut Uni-Präsident Alfred Forchel in den letzten 20 Jahren für Forschung und Lehre ausgeschüttet.

Premiere: Öffentliches Festkonzert mit Preisverleihungen

Am Mittwochabend kamen über 100 000 Euro dazu – verteilt auf sieben Preise, die über mehrere Stiftungen an herausragende Wissenschaftler verliehen wurden. Erstmals fand die Auszeichnung in der Neubaukirche im Rahmen eines öffentlichen Festkonzertes statt.

So erlebten die Gäste gleichzeitig wissenschaftliche und musikalische Exzellenz. Mit letzterer glänzte das Akademische Orchester der Uni Würzburg unter Leitung von Markus Popp: Feine Dynamik, starker Ausdruck und am Ende im Verbund mit Martin Sturm an der Orgel ein mächtiges Klangerlebnis, dargebracht mit einer Rheinberger-Komposition.

Über 100 000 Euro Preisgeld an einem Abend

Organist Sturm hatte zuvor als Solist und Improvisateur sein herausragendes Können demonstriert – der musikalische Nachweis, dass die Keck-Köppe-Stiftung mit der Verleihung ihres Musik-Preises (5000 Euro) an Martin Sturm (Jahrgang 1992) richtig lag. Laudator Prof. Christoph Bossert über den Preisträger: „Er ist eine komplexe musikalische Ausnahmeerscheinung in Interpretation, Komposition und Improvisation.“

Der Chemiepreis (5000 Euro) der Keck-Köppe-Stiftung – er wird nur alle zwei Jahre verliehen – ging an Dr. Andreas Steffen für seine Forschung im Bereich der sogenannten „Photophysik von Übergangsmetallkomplexen“. Er trage damit, so Laudator Prof. Holger Braunschweig, Relevantes zur Grundlagenforschung und zu den Materialwissenschaften bei.

Nachhaltigkeitspreis für Urban-Gardening-Projekt an der Uni

Erstmalig vergeben wurde von der Universität ein Nachhaltigkeitspreis (3000 Euro) – gewidmet ist er Albrecht Fürst zu Castell-Castell, dem langjährigen Vorsitzenden des Unibundes. Ausgezeichnet wurde zur Premiere das Projekt Campus-Garten der Studierendenvertretung: Auf 600 Quadratmetern wurde am Campus Nord eine Urban-Gardening-Fläche aufgebaut und betreut – mit Gemüseanbau, der Anlage von Teichen, Steingärten und anderen ökologischen Aktivitäten. „Ein Vorbild für Projekte dieser Art über Würzburg hinaus“, fand Uni-Präsident Forchel.

Weitere Auszeichnungen: Der Förderpreis der Mainfränkischen Wirtschaft (35 000 Euro) ging an Prof. Wolfgang Lenhard für seine ADHS-Forschung, der Forschungsförderpreis der Vogelstiftung Dr. Eckernkamp (25 000 Euro) an Prof. Jürgen Schneider-Schaulies – er untersucht die Auswirkungen von Antidepressiva auf das Immunsystem.

Thema Schlaganfall: Sonderforschungspreis der Vogelstiftung

Mit dem Sonderforschungspreis der Vogelstiftung (30 000 Euro) wurde ein Team an der Würzburger Uniklinik bedacht, das die Schlaganfall-Behandlung verbessern will, den Röntgen-Preis (5000 Euro) der Preh-Stiftung erhielt der Würzburger Alt- und Neulatein-Philologie Dr. Jochen Schultheiß.

Die Preise werden in enger Abstimmung zwischen den Stiftungen und dem Unibund vergeben. Maßgebend sind die wissenschaftlichen Leistungen.

Unibund-Vorsitzender Brandstätter: „Rohstoff Wissen“

David Brandstätter, Vorsitzender des Universitätsbundes, unterstrich die Bedeutung von Forschung und Lehre: „Die Universität bearbeitet den wichtigsten Rohstoff in unserem Land: Wissen.“ Der Unibund fördere die Wissenschaft an der Uni dort, wo es keine öffentlichen Gelder gibt.

Ferner trägt der Verein die Leistungen und Bedürfnisse der Hochschule nach außen – etwa mit der gerade angelaufenen Wintervortragsreihe, in diesem Semester in 23 Städten und Gemeinden der Region.