Jeder hat den Supersommer 2018 wohl auf seine Weise erlebt. Diese Redaktion hat Menschen in Stadt und Landkreis gefragt, wie sie die heißen Wochen dieses Jahres empfanden.
Katharina Purucker, 33 Jahre, fand den Sommer 2018 zu heiß: "Nachts lag man wach, die Kinder haben nicht gut geschlafen und viel geschwitzt." Bei 37 Grad Hitze habe es nur zwei Möglichkeiten gegeben, den Tag zu verbringen: entweder im Schwimmbad oder zu Hause mit geschlossenen Rollos. Den Urlaub hat Purucker mit ihrem Mann, der dreijährigen Linda und der einjährigen Margarete in Norderney verbracht. "An der Nordsee war dann ideales Wetter." Fürs nächste Jahr hofft sie auf einen etwas kühleren, abwechslungsreicheren Sommer, so die Würzburgerin.
"Es war ein schöner Sommer. Nach kurzer Zeit habe ich mich an die Hitze gewöhnt und konnte sie genießen", sagt Claudia Appelmann aus Würzburg. Wenn ein Tag kam, der wettermäßig nicht so toll war, habe sie gleich gedacht "oh je, es scheint ja gar keine Sonne". Oft sei sie mit ihrer dreijährigen Tochter Emma im Freibad gewesen, abends dann gerne mal im Biergarten. "Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder so einen tollen Sommer haben. Ich hätte zwar nichts gegen ein paar Grad weniger, aber generell mag ich es lieber wärmer als verregnet und kühl", so die 35-Jährige.
Sophia Memmel studiert im siebten Semester Soziale Arbeit an der FHWS in Würzburg und bezeichnet sich selbst als "Hitzemenschen": "Ich mag es gern, wenn es so warm ist. Es macht mir auch nichts aus, den Tag bei Hitze in der Stadt zu verbringen." Dennoch war die 23-Jährige in diesem Jahr besonders oft am Main zum Baden. Einzig die Nächte seien anstrengend gewesen, "da mein Bett in einer Nische steht und sich die Hitze dort gestaut hat". Ginge es nach ihr, könnten die Sommer immer so sein, so die Studentin.
„Mir war der Sommer zu heiß. Manchmal habe ich mich richtig nach dem Winter gesehnt", sagt Wolfgang Burgard aus Ochsenfurt. " Wir hatten eine Dauerkarte für die Landesgartenschau, die uns sehr gefiel, doch bei der Hitze sind wir nicht oft hingegangen, sondern haben viel Zeit zu Hause verbracht. Die extreme Hitze hat mir sehr zu denken gegeben, und ich hoffe sehr, dass endlich etwas gegen den Klimawandel unternommen wird.“
"In Würzburg war der Sommer wirklich brutal. Zum Glück habe ich viel Zeit in Madrid verbracht, wo es überall Klimaanlagen und kühlen Wein gab, das scharfe Essen auf der tamilischen Hochzeit, die ich besucht habe, hat die Hitze ordentlich rausgeschwitzt", berichtet Politikstudentin Veronika Konrad (27) aus Würzburg. "Meine drei Hausarbeiten hab ich dieses Semester unterwegs geschrieben. Ich bin viel Bahn gefahren, wo die Klimaanlagen regelmäßig kaputt waren und sich alle in den einzig kühlen Wagen gequetscht haben, was nicht wirklich besser war. Zumindest unsere Seminarräume waren aber immer gut gekühlt."
Genossen hat den Sommer Gertrud Röll aus Ochsenfurt: „Wir haben den Sommer zuhause verbracht, da mein Mann keinen Urlaub hatte. Ich fand den langen Sommer sehr schön, auch wenn es sehr heiß war. Aber ich freue mich immer, wenn die Sonne scheint und genieße das trotz der Hitze. Es war sehr schön, viel draußen sitzen zu können, sich wohl zu fühlen und zu lesen."
"Einerseits habe ich den Sommer genossen, aber gerade in der Klausurenphase war es wirklich anstrengend", sagt Estya Ibrahim (24), Jurastudentin aus Würzburg. "Der Körper ist einfach müde und dann die Motivation und Konzentration zum Lernen aufzubringen, war schwierig. Aus umweltpolitischen Gründen bin ich gegen Klimaanlagen und habe mir stattdessen einen Mini-Ventilator zugelegt, um die Phase zu überstehen. Danach hab ich den Sommer jedoch sehr genossen, auch wenn es im Hinblick auf den Klimawandel natürlich schwierig ist."