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Würzburg
Umwelt-Demo: Würzburger Protest gegen Kohleabbau in Lützerath
Knapp 100 junge Leute haben am Samstag am Hauptbahnhof gegen den Braunkohleabbau in Nordrhein Westfalen protestiert. Warum sie den Widerstand so wichtig finden.
Um die 100 überwiegend junge Menschen demonstrierten am Samstag in der Würzburger Innenstadt gegen die Ausweitung des Braunkohleabbaus in Lützerath.
Foto: Daniel Peter | Um die 100 überwiegend junge Menschen demonstrierten am Samstag in der Würzburger Innenstadt gegen die Ausweitung des Braunkohleabbaus in Lützerath.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:55 Uhr

Ein winziger Ort in Nordrhein-Westfalen ist zum Symbol im Kampf für den Kohleausstieg und die Energiewende geworden: Lützerath soll dem Braunkohle-Abbau im Revier Garzweiler zwischen Aachen und Düsseldorf durch den RWE-Konzern weichen, wenige verbliebene Bewohner wehren sich zusammen mit Klimaschutz-Aktivisten dagegen. Am Würzburger Hauptbahnhof fand am Samstagnachmittag eine Solidaritäts-Kundgebung für Lützerath statt.

Weniger Demonstranten als angekündigt

Aufgerufen zum Protest hatte ein Bündnis verschiedener Würzburger Organisationen, darunter Fridays For Future, die Grüne Jugend und Sea Eye, angekündigt waren im Vorfeld mehrere hundert Teilnehmer. Bei kühlen Temperaturen waren es dann knapp 100 junge Menschen, die sich zur Kundgebung vor dem Frankonia-Brunnen trafen und anschließend zum Demonstrationszug durch die Innenstadt aufbrachen.

Die Demonstranten erläuterten ihre Ziele.
Foto: Daniel Peter | Die Demonstranten erläuterten ihre Ziele.

"Wir wollen ein Zeichen der Solidarität für die Menschen in Lützerath senden, wo sich Dorfbewohner gemeinsam mit Aktivistinnen und Aktivisten kommerziellen Interessen und der Ausbeutung unseres Planeten entgegen stellen", sagte Maximilian Frenken von der Grünen Jugend zum Auftakt der Kundgebung.

Fotoserie

Demonstranten kritisieren geplante Enteignung

Die Enteignung und geplante Zerstörung von Lützerath sei illegitim und moralisch verwerflich, betonte er: "Der dafür notwendige Eingriff in die Grundrechte ist unangemessen, weil Politik und Zivilgesellschaft sich inzwischen einig sind, einen früheren Kohleausstieg umzusetzen."

Mit Plakaten verliehen die Demonstranten ihrem Standpunkt Nachdruck.
Foto: Daniel Peter | Mit Plakaten verliehen die Demonstranten ihrem Standpunkt Nachdruck.

Ein Sprecher der Würzburger "Scientists For Future" erläuterte, warum Lützerath und weitere vom Tagebau bedrohte Dörfer auch als "Deutschlands 1,5-Grad-Grenze" bezeichnet wird: Wenn das im Pariser Klima-Abkommens festgelegte 1,5-Grad-Ziel eingehalten werden soll, dürfen in Deutschland nur noch 200 Millionen Tonnen Braunkohle zur Stromerzeugung verbrannt werden.

Alleine in den Gebieten Garzweiler II und Hambach können nach den Worten des Sprechers noch 230 Millionen Tonnen abgebaut werden, ohne ein einziges Dorf zu gefährden. RWE wolle aber bis zu 800 Millionen Tonnen abbauen, "um die eigenen Profite zu maximieren, obwohl das Braunkohlegeschäft nur noch dank staatlicher Subventionierung rentabel ist".

 
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  • N. W.
    Kleiner Link für die Demonstranten:
    https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/25.10.2021/08.11.2021/today/

    Bitte selbst mal prüfen wie oft in den letzten Wochen die Energiewende funktioniert hätte.

    Oder um es kurz zu machen: NULL Tage!
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  • B. L.
    Brauchen diese Leute keine Heizung. Wo soll die Wärme herkommen. Atomkraftwerke werden abgeschaltet. Und die Kohle soll verschwinden.
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  • H. S.
    Wieso demonstrieren diese Leute nicht vor Baumärkten und Discountern ?
    Es werden bei uns 1.200.000 Tonnen Braunkohlebrikett verkauft, die größtenteils ungefiltert CO2, Feinstaub, Schwermetalle aus Kaminen und Kachelöfen durch den Schornstein blasen.
    Da dies gemeinsam mit Holz geschieht, hat das Ganze noch einen ökologischen Anstrich.
    In Kraftwerken wird durch die Filter zumindest Feinstaub und andere Schadstoffe reduziert.
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