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Würzburg
Umfrage läuft: Wie belastend ist für Würzburger die Hitze?
Während der LGS waren sie da, jetzt wieder: Forscher der Uni Potsdam befragen Bürger zum Thema Hitze. Wieso sie gerade Würzburg auswählten und was sie erreichen wollen.
Auch in Würzburg klettern die Temperaturen an heißen Sommertagen weit über 30 Grad. Die Uni Potsdam forscht jetzt zu den Hitzewellen in Würzburg.
Foto: Philipp Huguen, afp | Auch in Würzburg klettern die Temperaturen an heißen Sommertagen weit über 30 Grad. Die Uni Potsdam forscht jetzt zu den Hitzewellen in Würzburg.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:26 Uhr

Forscher der Universität Potsdam haben in Würzburg eine Umfrage zum Thema Hitze und unserem Umgang damit gestartet. Nach dem Hitzesommer im Jahr 2018 war es in diesem Jahr besonders der Juli, der als besonders warm in Erinnerung bleiben wird. Die Potsdamer Wissenschaftler wollen die Auswirkungen der heißen Tage und Woche auf die Bevölkerung in Groß- und Mittelstädten untersuchen. Wie belastend ist für Stadtbewohner die Hitze? Wie können sie geschützt werden? Ziel der Forscher: Empfehlungen für Städte und Bürger zu entwickeln, damit sie sich besser auf künftige Hitzewellen vorbereiten können.

Telefonumfrage unter 300 Haushalten und Befragung von Fachpersonal

Seit Mitte August und noch bis Ende September werden dafür in Würzburg, Potsdam und Remscheid (Nordrhein-Westfalen) jeweils 300 zufällig ausgewählte Haushalte von einem Marktforschungsinstitut telefonisch befragt. In einer zweiten Befragung werden rund 50 Mitarbeiter aus der Pflege, Kindertagesstätten, Arztpraxen und Apotheken zu den Auswirkungen der Hitzewellen interviewt- also Berufsgruppen, die mit Menschen zu tun haben, die bei Hitze gefährdet sein können. Dabei geht es um Risikowahrnehmung und Risikobewusstsein, konkretes Verhalten, Mediennutzung und Risikokommunikation im jeweiligen Arbeitsumfeld der Befragten. Ihre Erfahrung, so die Forscher, sei bei Planungen zur Hitzeanpassung besonders wertvoll.

Freiwillige Online-Umfrage für alle

Zusätzlich können alle Bürger der drei Städte online an der unter www.hitze-befragung.de an der Befragung teilnehmen -  freiwillig und anonym. Dabei geht es dem Forschungsteam vor allem darum, wie Menschen in der Stadt Hitze wahrnehmen und wie sie damit umgehen. Die Befragung, die online ungefähr 20 Minuten dauert, erfragt beispielsweise, wie grün oder grau die Bürger ihre Stadt empfinden.

"Uns interessiert auch, was sich der Bürger von der Stadt wünscht."
Antje Otto von der Uni Potsdam

Eine Reihe von Fragen zielen vor allem auf den Klimawandel im Allgemeinen ab. Außerdem geht es um die Beeinträchtigungen bei hohen Temperaturen und die Frage, wie sich Städter vor Hitze schützen und welche Baumaßnahmen sie ergreifen würden.

"Uns interessiert auch, was sich der Bürger von der Stadt wünscht", sagt Antje Otto, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Geographie und Naturrisiken an der Universität Potsdam. "Wir wollen wissen welche Orte in Würzburg als besonders belastend empfunden werden." Auch die Hitzebelastung am Arbeitsplatz und Maßnahmen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern spielen eine Rolle. 

Im Austausch mit der der Stadt Würzburg

Für Würzburg entschieden sich die Forscher vor allem wegen der Kessellage und weil die Region für ihre Trockenheit bekannt ist. Weil auch die Stadt Würzburg Interesse an Lösungen zur Hitzeproblematik hat, tauschen sich die Wissenschaftler mit dem Klimabeauftragten aus. "Die Stadt Würzburg hat ein Begrünungsprogramm. Das ist aus unserer Sicht ein Vorzeigeprojekt", sagt Otto. Kahle Hauswänden und triste Dachlandschaften sollen sich mit städtischer Förderung in grüne Inseln verwandeln - Bürger können sich hierfür an das Energie- und Klimazentrum wenden. In der Studie wollen die Klimafolgen-Forscher auch herausfinden, wie intensiv die Würzburger ihre Grünflächen und Parks nutzen. 

Erste Ergebnisse gibt es im Frühjahr - vor der nächsten Hitze

Die Arbeit des Instituts für Umweltwissenschaften und Geographie der Uni Potsdam in Würzburg begann bereits im vergangenen Jahr. Im Sommer 2018 befragten sie Besucher der Landesgartenschau zum Verhalten an den heißen Tagen. Was die Studie zur Großveranstaltung zeigte: dass sich neben den üblichen Verhaltensweisen wie Schattenplätze aufzusuchen oder viel zu trinken vor allem die Kommunikation in Bezug auf Hitze verbessern lässt. In der aktuell laufenden Befragung spielt das ebenfalls eine Rolle. Neben der Bewertung einer Hitzewarnung der Stadt werden die Teilnehmer auch zur Nutzung von Wetter- und Unwetter-Apps befragt. 

Umweltpsychologin Anna Heidenreich (rechts) und Studentin Sophia Kiefl vom Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Uni Würzburg auf der Landesgartenschau im Jahr 2018. 
Foto: Patty Varasano | Umweltpsychologin Anna Heidenreich (rechts) und Studentin Sophia Kiefl vom Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Uni Würzburg auf der Landesgartenschau im Jahr 2018. 

Mit ersten Ergebnissen können Stadt und Bürger im kommenden Frühjahr rechnen, sagt Soziologin Antje Otto: "Wir wollen noch vor der nächsten Hitzewelle Tipps liefern, die helfen die Belastung so niedrig wie möglich zu halten."

Potsdamer Klimafolgen-Forscher und die Befragung in Würzburg
Die Befragungen des Instituts für Umweltwissenschaften und Geographie der Uni Potsdam sind eingebettet in das Forschungsprojekt „ExTrass – Urbane Resilienz gegenüber extremen Wettereignissen“, das seit Oktober 2018 vom Bundsforschungsministerium für drei Jahre gefördert wird. Potsdam, Remscheid und Würzburg sind als Fallstudienstädte dabei. Das Projekt hat zum Ziel, Hitzebelastungen und Starkregen zu analysieren, um in Städten zukünftig besser auf derartige Ereignisse vorbereitet zu sein. Nähere Informationen gibt es unter unter www.extrass.de. Dort werden 2020 auch die Kernergebnisse der Befragungen veröffentlicht. Wer Fragen hat, kann sich per E-Mail an hitze@uni-potsdam .de wenden.
 
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  • V. C.
    Mehr Grünflächen, saubere Luft, nur noch Autos mit E-Kennzeichen in den Bischofshut lassen (Ausnahme Marktgarage und Parkhäuser Wöhrl, Neubaustrasse, Kaufhof mit Zufahrt).
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    Die Lösung ist einfach: Aufs Land ziehen!
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  • H. F.
    Ich arbeite körperlich und draußen. Viel trinken, leichtes Essen, Sonnencreme Faktor 50 und Mütze/Hut. Dann geht das schon. Nicht jedes Jahr ist so extrem wie 2018. Dieses Jahr waren nur der Juni und Juli außergewöhnlich heiß. Der Mai war zu kühl und der August durchschnittlich.
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    Für mich selbst ist die Hitze stark belastend. Wenn möglich ziehe ich mich im Hochsommer an die Ostsee zurück und arbeite von dort aus. Aber wer kann das schon. Für mich wären deutlich mehr schattenspendende Grünflächen, statt breiter Asphaltpisten ein gute Möglichkeit der Hitze entgegenzuwirken. Alleine durch die Verdunstungswärme von mehr begrünter Fläche könnte die Temperatur um einige Grad gesenkt werden. Letztendlich heißt das aber den Autoverkehr weitestgehend aus der Stadt zu verbannen und auch Hausflächen intelligent zu begrünen.
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