
Für die einen ist es ein überfälliger Schritt, Kritiker dagegen werden auf Umstände und Kosten verweisen: Das Studentenwerk Würzburg heißt seit diesem Freitag offiziell "Studierendenwerk Würzburg". Betroffen davon sind die vier Hochschulstandorte Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg und Bamberg mit insgesamt rund 55.000 Studierenden.
Zuständig für Mensen, Cafeterien und Wohnheim an vier Hochschulstandorten
Das Studierendenwerk Würzburg betreibt an diesen Standorten mit rund 375 Mitarbeitenden unter anderem die Mensen und Cafeterien, außerdem mehrere Wohnheime. Ferner berät die Einrichtung Studierende bei Rechts- oder Finanzierungsfragen, die Psychotherapeutische Beratungsstelle unterstützt bei Lernproblemen oder Prüfungsängsten. Auch das Bafög läuft über das Studierendenwerk.
Über die Umbenennung informiert die Einrichtung in einer Mitteilung. Man habe die Entscheidung "nach sorgfältigen Überlegungen" und nach den "Vorgaben des Bayerischen Hochschulinnovationsgesetzes" getroffen, heißt es von Geschäftsführer Michael Ullrich. Im neuen, seit 2022 geltenden Hochschulgesetz wurde die traditionelle Bezeichnung "Studentenwerke" durch "Studierendenwerke" ersetzt.
In anderen Bundesländern ist die Umbenennung zwecks sprachlicher Gleichstellung von Frauen und Männern bereits komplett für alle Werke erfolgt – so etwa in Rheinland-Pfalz (2003), Hamburg (2005), Baden-Württemberg (2014), Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen (2015), Berlin und Thüringen (beide 2016). Im vergangenen Jahr benannte sich auch der Dachverband DSW in "Deutsches Studierendenwerk" um.
Eigentlich wollte das Studentenwerk Würzburg einen neuen Namen finden, der alle vier Hochschulstandorte in Unter- und Oberfranken repräsentiert. Dazu führte man eine Umfrage unter Studierenden und Mitarbeitenden durch.

Trotz zahlreicher Einsendungen "konnte leider kein treffender und griffiger Name gefunden werden", schreibt Ullrich. Deshalb passe man den historisch gewachsenen Begriff "Studentenwerk Würzburg" nun den neuen gesetzlichen Regelungen an. Gegründet wurde die Einrichtung im Jahr 1921 als "Verein Studentenhilfe e.V. Würzburg".
Altes Logo soll schrittweise innerhalb von zwei Jahren ersetzt werden
Geändert wird neben dem Namen auch das Logo: Zu den bisher drei grünen Balken (in Anlehnung an den fränkischen Rechen) kommt ein vierter hinzu – so sollen sich alle vier Standorte wiederfinden. Das stilisierte "W" soll zugleich den Verlauf des Mains darstellen.
Die Umbenennung erfolgt laut Studierendenwerk innerhalb von zwei Jahren, wobei man auf die Kosten achten will: Vorhandene Materialien mit dem alten Logo werden noch verbraucht. Auch Aufdrucke auf Gebäuden, Lieferwagen oder Dienstkleidung werde man "Schritt für Schritt" ersetzen. "Wir freuen uns, mit der Umbenennung die Vielfalt der Studierenden besser abbilden zu können", so der Geschäftsführer.