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Überraschung bei Würzburger U18-Wahl zur Bundestagswahl: Eine Partei steigt stark an, eine andere hat große Verluste
Wem würden Kinder und Jugendliche bei der Bundestagswahl 2025 ihre Stimme geben? Im Vergleich zur U18-Wahl 2021 haben sich die Zustimmungswerte teils deutlich verändert.
Kinder und Jugendliche konnten abstimmen: Wahlurne zur U18-Wahl in Würzburg.
Foto: Stadtjugendring Würzburg | Kinder und Jugendliche konnten abstimmen: Wahlurne zur U18-Wahl in Würzburg.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 22.02.2025 02:31 Uhr

Die Bundestagswahl findet zwar erst an diesem Sonntag, 23. Februar, statt, aber ein Wahlergebnis gibt es schon – das der U18-Wahl in Würzburg. Die Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren sorgten dabei im Stadtgebiet Würzburg für eine handfeste Überraschung. Das geht zumindest aus den Zahlen hervor, die der Stadtjugendring als Veranstalter jetzt in einer Presseinformation übermittelt hat.

Denn während bei der Bundestagswahl 2021 noch Bündnis 90/Die Grünen demnach mit gut 22 Prozent klar an der Spitze lagen, landet die Öko-Partei mit 8,63 Prozent der Zweitstimmen diesmal ziemlich abgeschlagen auf Platz fünf. Den Spitzenplatz nimmt dafür eine Partei ein, die zur Bundestagswahl eigentlich schon abgeschrieben schien – die Linke. Bei ihr machten jetzt gut 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen ihr Kreuz. 2021 hatte die Linke bei der U18-Wahl nur 8,32 Prozent eingefahren. Beim Wähler-Nachwuchs haben Grüne und Linke also die Plätze getauscht.

Überraschung bei Würzburger U18-Wahl zur Bundestagswahl: Eine Partei steigt stark an, eine andere hat große Verluste

Das Ergebnis der Linken passt auch zu einem bundesweiten Trend. Dort ist die Partei zwar vom Würzburger U18-Ergebnis weit entfernt, konnte sich in den vergangenen Wochen aber deutlich verbessern und darf sich bei Umfrageergebnissen von um die sechs Prozent inzwischen berechtigte Hoffnungen auf einen Wiedereinzug in den Bundestag machen. Der gestiegene Zuspruch wird auch der Präsenz der Partei auf der gerade bei Jugendlichen beliebten Social Media-Plattform TikTok zugerechnet. Die Videos der Linken-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek (36) erreichen dort oft mehrere Millionen Aufrufe.

Starker Anstieg auch beim Ergebnis der AfD

Etwas verbessern konnte sich im Vergleich zu 2021 die CSU, die jetzt auf 18,47 Prozent kommt (2021: 15,89), fast gleichauf liegt die SPD mit 17,67 Prozent, die ihr Ergebnis von 2021 in etwa hielt. Einen deutlichen Anstieg verzeichnet die AfD, die bei den jungen Leuten jetzt auf 13,86 Prozent kommt, im Jahr 2021 waren es nur rund fünf Prozent gewesen. Einen regelrechten Einbruch gibt es für die FDP, für die sich diesmal nur 2,61 Prozent erwärmen konnten (2021: 15,33).

Auch bei den Erststimmen liegt Linken-Direktkandidat Aaron Valent mit 25 Prozent klar vorn, es folgen Hülya Düber (CSU) mit 21, Katharina Räth (SPD) mit 18, Federico Beck (AfD) mit 15 und Jessica Hecht (Bündnis 90/Die Grünen) mit elf Prozent. Die übrigen Bewerberinnen und Bewerber liegen im unteren einstelligen Bereich.

Wie der Stadtjugendring mitteilt, fand die U18-Wahl vom 7. bis 14. Februar statt, die Wahllokale waren in Schulen, Jugendzentren, in der Stadtbücherei, beim Stadtjugendring und im Matthias-Ehrenfried-Haus eingerichtet. Zurückgegangen ist im Vergleich zu 2021 die Wahlbeteiligung. Damals nahmen über 1000 Kinder und Jugendliche teil, jetzt gibt der Stadtjugendring die Zahl mit rund 500 an.

Im gesamten Bundeswahlkreis Würzburg, also in Stadt und Landkreis, sieht das Ergebnis etwas anders aus. Wie auf der Website der U18-Wahl ersichtlich, liegt hier die CSU mit 19,22 Prozent auf dem ersten Platz, gefolgt von SPD (18,78) und Linken (18,22). Die AfD erreicht 14,33 Prozent, die Grünen liegen bei 11,44 Prozent.

 
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  • Klaus B. Fiederling
    es wird echt so langsam an der Zeit, dass die Wahlen endlich rum sind. Wenn jeder für sich richtig entscheidet, wen er wählen will, da braucht es gar nichts anderes als den Wahlsonntag und nicht das viele herumgegaukle. Stimmabgabe am Sonntag!
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  • Klaus Meister
    Hat es Methode, dass man im Artikel nur Ergebnisse der Stadt Würzburg und nicht des ganzen Wahlkreises veröffentlicht?
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  • Torsten Schleicher
    Hallo Herr Meister, nein, hat es nicht. Die U18-Wahl, um die es hier geht, wurde vom Stadtjugendring für die Stadt Würzburg veranstaltet. Steht auch im Artikel. Der Stadtjugendring hat die Ergebnisse übermittelt, die Redaktion hat sie veröffentlicht. Zur Einordnung wurde auch das Ergebnis für den Wahlkreis hinzugefügt. Beste Grüße aus der Redaktion, Torsten Schleicher
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  • Johannes Metzger
    Da scheint dann Würzburg ne echte Ausnahme zu sein. Bundesweit stehen die Grünen und die Linke bei dieser Alterskohorte ganz oben.
    Abgeschlagen ist in dieser Altersgruppe vor allem die FDP, die bei der letzten BTW noch hohe Zustimmung genoß.
    So wie die Umfragen jetzt ausschauen kommen BSW und FDP nicht mehr in den BT. Das wäre auch im Hinblick auf die Mehrheitsverhältnisse im BT und einer Koalitionsbildung nicht schlimm. Der bayr. Politclown wird einer Koalition eh genug Steine in den Weg legen.
    Die Linke Doppelspitzenvorständin hat offensichtlich hat, durch ihre Präsenz auf Tiktok und ihrer klaren, unverschwurbelten Ansage, das junge Publikum besonders angesprochen.
    Daß Wohnraum , vor allem in größeren Städten selbst für relativ gut verdienende Jung-Akademiker kaum noch bezahlbar ist, mag ein weiterer Grund sein.
    Und nicht zu vergessen, die Spalterin Sahra Wagenknecht ist nicht mehr in der Partei. Das sorgt zumindest jetzt vor der Wahl, für eine gewisse Befriedung.
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  • Christine Gerhardt
    Wo haben Sie denn her, dass bundesweit die Grünen ganz oben stehen?
    Zdf 19 Uhr Nachrichten von gestern:
    Linke: 20,8%
    SPD: 17,9%
    CDU/CSU: 15,7%
    AFD: 15,5%
    Grüne: 12,5%
    FDP und BSW jeweils 3,4%
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  • Johannes Metzger
    Sie haben Recht. Die Alterskohorte die ich im Blick hatte ist von 18-28 .
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  • Klaus B. Fiederling
    allen unken zum trotz: wahltag ist am sonntag und der zeigt, wie es ausgeht, lasst endlich mal diese umfragen sein komischer weise bei uns hat noch niemand egal zu was für einer wahl auch immer angefragt. 23.2. sonntag ist der tag der entscheidung, und sonst gar nichts!
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  • Lionel Bachelart
    Ich bezweifle, dass Sie zur U18-Wahl auch wahlberechtigt sind 😅
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  • Dietmar Eberth
    War keine Umfrage sondern Wahl der U18.
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  • Hans-Dieter Dr. Müller
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Damit haben die populistischen Parteien genau das erreicht, was sie immer wieder ihren politischen Kontrahenten vorwirft: einen profunden Realtiätsverlust, aber nun eines Großteils der Wählerschaft.
    Als ob etwa die Probleme mit Migranten wirklich die größten und bedeutendsten wären, die unser Land hat, und als ob es keine größeren gäbe, als da wären: Wohnungsnot, Kriegsgefahr, heruntergekommene Infrastruktur und eine ungebremst sich weiterentwickelnde Klimakrise.
    Aber nach der Wahl geht es weiter so. In ständig verspäteten, überfüllten Zügen und Bussen, auf erfolgloser Wohnungssuche, in Ekelschulen und an Stränden und in Skigebieten, die es bald nicht mehr gibt. Alles Erfindungen linksradikaler Ideologen.
    Die Wahrheit steht für den Großteil der jungen Wählerschaft inzwischen woanders: Bei tictoc, youtube, telegram, X. In einer bunten Traumwelt. In der aber für viele einfach nur deswegen alles besser ist, weil es keine Migranten mehr gibt.
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  • Dietmar Eberth
    ÄääDa muss die CSU wohl noch etwas daran arbeiten bis die Verfassungsviertelstunde wirkt. Das Ergebnis lässt darauf schließen warum die CSU nichts won Wählern ab 16 Jahren hält. Viele andere Bundesländer sind da schon weiter.
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  • Ralf Eberhardt
    Meine Bitte an Herrn Schleicher/Redaktion: mal prüfen, da auf der Website der Aktion - www.u18.org - sind auch Ergebnisse zu finden. Selektierbar auf Land-Regierungsbezirk-Stadt. Und dort sind für Würzburg etwas andere Ergebnisse zu finden, unter anderem mit der CSU, dann SPD, dann Linke auf den Plätzen 1-3. Und auch andere Fallzahlen genannt (915). Danke!
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  • Torsten Schleicher
    Hallo Herr Eberhardt, vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Differenz ergibt sich daraus, dass sich der Artikel auf das Stadtgebiet Würzburg bezieht. Das von Ihnen beschriebene Ergebnis auf der Website der Aktion bezieht sich auf den gesamten Bundeswahlkreis, also Stadt UND Landkreis Würzburg. Wir fügen dazu aber zur besseren Einordnung noch einen Hinweis ein, daher nochmals vielen Dank für Ihre Anmerkung. Beste Grüße aus der Redaktion, Torsten Schleicher
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  • Ralf Eberhardt
    Vielen Dank, Herr Schleicher! War für mich so auch nicht erkennbar. Einen schönen Tag.....
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