Hildegard Born befand sich auf dem Heimweg nach Würzburg, als eine Bahnfahrt begann, die die 67-Jährige so schnell nicht vergessen wird. Nach einem Wanderausflug in der Schweiz machte sich die Rentnerin am Sonntag auf den Weg nach Würzburg. Von dem Streik der Lokführer, der Montagfrüh im Personenverkehr beginnen sollte, hatte sie gehört. Womit sie nicht rechnete: überfüllte Züge schon am Sonntagabend.
Bereits beim Einstieg sei es zu Gedränge am Bahnsteig gekommen, erzählt Hildegard Born. An Bord sei die Stimmung noch angespannter gewesen. "Die Menschen waren gereizt und aggressiv." Es sei zu Streit, ja sogar Handgreiflichkeiten gekommen. Auf der Suche nach einem Platz habe Sie sich durch die Menschenmassen gekämpft. "Viele saßen auf dem Boden und zwischen den Ausgängen standen Mütter mit Kinderwägen und schreienden Babys." Auch nachdem sie in einen neuen Zug von Frankfurt nach Würzburg umgestiegen sei, sei es nicht besser geworden.
Sie habe Herzrasen bekommen. Der Schweiß sei ihr übers Gesicht geronnen. "Ich hab gedacht, ich kippe gleich um", sagt die 67-Jährige. "Als älterer Mensch gerät man da in eine enorme Stress-Situation rein, die schnell bedrohlich werden kann." Sie leide unter einer Herzinsuffizienz, die zur Bewusstlosigkeit oder gar einem Herzstillstand führen könne. Eine Impfung erhält Born wegen verschiedener Vorerkrankungen erst im September, erklärt sie.
Auch das sich viele Menschen im Zug nicht an die Hygiene-Maßnahmen gehalten hätten, beklagt die Rentnerin. Viele hätten ihre Masken abgenommen, weil sie keine Luft mehr bekommen hätten. Sicherheitsabstände seien nicht möglich gewesen. "Ich halte das für unverantwortlich, während einer Pandemie die Züge so vollzustopfen", sagt Born. Sie verstehe zwar, warum die Beschäftigten streiken, aber der Zeitpunkt sei nicht vertretbar.
Deutschen Bahn: "Konnten keine überfüllten Züge verzeichnen"
Konfrontiert mit dem Vorwurf, dass in Zügen die Corona-Maßnahmen nicht oder nur unzureichend eingehalten wurden, antwortet eine Sprecherin der Deutschen Bahn: "Wir konnten keine überfüllten Züge in den vergangenen Tagen verzeichnen." Allerdings käme es "bei ausgedünnten Fahrplänen und Ersatzverkehr immer wieder mal vor, dass man einen vollen Zug hat". Dabei ließen sich Gedränge, voll belegte Züge und missachtete Abstandsregeln nicht in Gänze vermeiden.
Die geltenden Hygiene-Maßnahmen, wie Mundschutz und Abstandsregeln, würden aber so weit wie möglich garantiert und von den Fahrgästen auch überwiegend eingehalten werden, so die Bahn-Sprecherin weiter: "Wir versuchen, dass Reisende so gut und so sicher wie möglich an ihr Ziel kommen." Zuletzt habe man auch noch zusätzlich die Waggons gereinigt.
Seit diesem Mittwoch ist der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) wieder aufgehoben. "Bayernweit ist der Zugverkehr sehr gut angelaufen", resümiert die Sprecherin der Deutschen Bahn. Nur hier und da gäbe es kleine Anlaufprobleme, "Aber seit Mittwoch fahren die Züge wieder normal." Weitere Streiks von Seiten der GDL seien derzeit nicht angekündigt. Eine Lösung des Tarifkonflikts ist jedoch weiter nicht in Sicht. Weitere Streiks sind möglich.
bringt uns eines Tages noch um...
Allerdings ist es auch mein Kritikpunkt, dass man jeden ICE auch ohne Platzreservierung besteigen kann - so wird ein Premiumprodukt verramscht (noch dazu nutzt eine tatsächlich getätigte Platzreservierung den Einzelnen in so einem Fall wenig, weil man den Platz a) erstmal erreichen muss und b) möglicherweise am Zielbahnhof vor gestapelten Leuten und Gepäck nicht rauskommt). In Frankreich z. B. kommt man meines Wissens ohne Platzreservierung nicht in den TGV. Wenn die DB schon befürchtet pleite zu gehen, wenn sie nicht teure ICE-Fahrkarten für Stehplätze im Gedrängel verkauft, sollte sie wenigstens bestimmte Wagen für Leute ohne Platzreservierung sperren, damit diejenigen, die noch den Aufpreis bezahlt haben, ihren Anspruch(!!) auch nutzen können. Aber ich befürchte: DB und Service - zwei Welten prallen aufeinander...
Die Dame von der Bahn mit der Auskunft die Züge seien nicht voll gewesen ist wahrscheinlich noch nie die Strecke gefahren und wen doch dann sicher in der 1.Klasse..
Sicher war es für viele durch den Streik nicht einfach sein Ziel zuerreichen, aber da war die Dame nicht alleine und die Berufspender Montag und Dienstag viel schlimmer getroffen!
Als Berufstätige/r muss ich zur Arbeit..ob mit oder ohne Zug..ob voll oder leer..
als Urlauber und Rentner ist das für mich jammern auf sehr hohem Niveau !!
Das ist ein politischer Streit, den dieser fragwürdige Mensch nicht das erste Mal auf dem Rücken der Bürger austrägt, ohne Rücksicht auf Verluste.
Und dazu hat er sich, wie immer bisher, einen Zeitraum gewählt in dem er möglichst viele Bürger für seinen Streit in Haftung nehmen kann.
Dieser Mensch hat keinerlei Skrupel, die gesamte Bundesrepublik in einer ihrer schwersten Krisen zu tyrannisieren!
Doch da war ja noch was: Die Bahn ist ja immer noch zu 100% im Bundeseigentum.
Das heißt ja, dass wir alle Eigentümer der Bahn sind.
Daher: Allen, die in dieser Extremlage diesem Herrn Weselsky folgen, den Geldhahn zudrehen, und neue Leute einstellen! So eine Extremlage derart ausnutzen zu wollen, finde ich nur noch schäbig bis verwerflich... Weselsky halt...
2. "Ich halte das für unverantwortlich, während einer Pandemie die Züge so vollzustopfen"
Dann sollte man halt nicht einsteigen. Ja, dann kommt man nicht weiter. Aber wenn "die anderen" nicht mitgenommen werden, kommen halt die nicht weiter.
Das was Weselsky treibt ist „Erpressung“ nicht nur der Bahn selbst sondern vor allem an den Bahnkunden in einer unverantwortlichen Art!
Man kann von Streiks halten was man will, man kann aber doch nicht hinnehmen dass zum einen Geld vernichtet wird um es woanders wieder zu fordern und zum andern die Gesundheit der Fahrgäste gerade in Zeiten der Pandemie aufs Spiel gesetzt wird! Das ist Körperverletzung!! Nicht fahrlässig sondern mit Vorsatz!
Unabhängig von der Tatsache dass die 3 G Regel auch im Zug angewendet werden muss!
Und ja, ich verstehe auch nicht, warum die Bahn schon seit Beginn der Pandemie von den Maßnahmen ausgenommen ist und nicht die Gelegenheit genutzt hat, auf ein Pflicht-Reservierungssystem wie in Italien, Frankreich oder China umzusteigen. Überfüllte Züge gehörten damit der Vergangenheit an.
Da die gute Frau allerdings bereits am Abend vor dem Streikbeginn nach Hause fahren wollte, hätte sie sich problemlos bei der Buchung ihres Tickets für 4,50€ Aufpreis einen Sitzplatz reservieren können. Da sie da wohl zu sparsam (geizig?) war - und sich dieses Geld gespart hatte, musste sie nun damit leben, dass sie nur noch einen Stehplatz bekam. Mit Reservierungspflicht wäre sie dann wohl gar nicht mehr mitgekommen!
- unflexibel
Man muß vorher wissen, wann man fahren will und bekommt Probleme, wenn man den Zug verpasst.
- Es wird Platz verschenkt, weil üblicherweise nicht alle Fahrgäste mit Reservierung auch wirklich mitfahren. Z.B. weil sie eben den Zug verpasst haben.
- Wer keine Reservierung hat. darf nicht mitfahren, auch wenn eigentlich genug Platz wäre.
- Gerade zu Pandemiezeiten kann es dann passieren, daß ein großer Teil der Fahgäste "auf einem Haufen" sitzt, während andere Bereiche (fast) leer sind.
- Im Nahverkehr kann man (meiner Meinung nach) eine Reservierungspflicht eh vergessen. Viel zu unflexibel.