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Würzburg
Über 6000 Unterstützer für Erhalt der Würzburger Posthalle
Die Petition richtet sich an OB Christian Schuchardt. Dieser soll sich für eine Ersatzlösung für die Posthalle einsetzen. Jetzt gibt es auch Forderungen aus der Politik.
Treffpunkt Posthalle: Dass es mit Konzerten und kulturellen Veranstaltungen auch nach dem Ende der Halle am Bahnhof weitergeht, fordert eine an OB Christian Schuchardt gerichtete Petition.
Foto: Silvia Gralla | Treffpunkt Posthalle: Dass es mit Konzerten und kulturellen Veranstaltungen auch nach dem Ende der Halle am Bahnhof weitergeht, fordert eine an OB Christian Schuchardt gerichtete Petition.
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:09 Uhr

Das ging aber schnell: Am Freitag vergangener Woche startete der Förderverein eine Petition zur Rettung der Posthalle, und bis Freitagnachmittag hatten auf der Internetseite www.posthalleretten.de bereits über 6000 Unterstützer unterschrieben. "Das find ich super. das ist toll", kommentiert Posthallen-Betreiber Joachim "Jojo" Schulz die starke Resonanz auf den Aufruf. Bei diesem geht es nicht in erster Linie um den Erhalt des Gebäudes, sondern vielmehr um die Fortführung des nunmehr elfjährigen Projektes Posthalle. So heißt die Aktion auch"Egal wo! Hauptsache Posthalle retten!"                  

Die Petition, die sich an Oberbürgermeister Christian Schuchardt richtet, haben Schulz und der Förderverein initiiert, um öffentlich Druck zu machen, was die Zukunft des Kultur- und Veranstaltungszentrums angeht. Dessen Ende am  Bahnhof ist schon länger vorgeplant: Auf dem Areal soll das Bismarck-Quartier mit Wohnungs-, Büro- und Hotelbauten entstehen, der Mietvertrag mit der Posthalle endet laut Schulz im März 2023.

Lange kam nichts, jetzt positioniert sich die SPD 

Doch bislang ist die Zukunft der Halle mit ihren 200 Veranstaltungen und rund 200 000 Besuchern im Jahr kein öffentliches Thema - jedenfalls nicht im Rathaus und bislang war es auch keines bei den Stadtratskollegen von SPD-Mandatsträger Schulz. Am Freitagnachmittag verschickte jetzt SPD-Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib eine Pressemitteilung, mit dem Wunsch nach dem Fortbestand einer Veranstaltungshalle für 300 bis 3000 Besucher, möglichst in Kombination mit der kulturellen Vielfalt, wie sie an der Posthalle besteht. Darin ist Halbleib sich einig mit der SPD-Fraktion im Würzburger Stadtrat, heißt es in der Mitteilung. 

"Wir sammeln weiter und haben das Ziel von mindestens 10 000 Unterschriften."
Joachim Schulz, Betreiber der Posthalle

Schon vor längerem hatten die Grüne Jugend und der Dachverband freier Kulturträger eine Ersatzlösung nach dem Wegfall der Halle gefordert. Schulz hätte eine solche parat: Eine neue Posthalle neben der Friedensbrücke. Deren Neubau könne er allerdings nicht alleine stemmen.  

Doch um Finanzen geht es noch nicht. Die Petition soll laut Schulz erst einmal dazu dienen, dass der OB "die Wichtigkeit des Formates Posthalle" erkennt und bereit ist, an einer Lösung mitzuarbeiten. Ein erster Schritt sei dann, eine Ausweichspielstätte beziehungsweise einen Standort zu finden. "Die Frage nach einer Finanzierung kann erst gestellt werden, wenn klar ist, wo die Reise hingehen soll, sprich welcher potentielle Standort mehrheitsfähig sein wird und wie die Trägerschaft oder das Betreibermodell aussehen soll", erklärt Schulz gegenüber dieser Redaktion.              

1700 Unterstützer aus der Stadt, 1000 aus dem Landkreis

Als möglichen Geldgeber sieht er nicht nur die Stadt, sondern auch den Landkreis. Denn zwischen 25 und 40 Prozent der Besucher kämen aus dem Landkreis. Dass auch viele Auswärtige die Rettungsaktion befürworten, zeigt der aktuelle Stand der Online-Unterschriftenaktion. Von den insgesamt über 6000 Unterstützern kommen knapp 1700 aus der Stadt Würzburg, etwa 1000 aus dem Landkreis Würzburg.      

Wann Schulz und der Posthallen-Förderverein dem OB das Ergebnis der Petition überreichen, ist noch offen. "Wir sammeln weiter und haben das Ziel von mindestens 10 000 Unterschriften", sagt Schulz. Unterschriftslisten liegen auch in Würzburger Geschäften sowie bei diversen Veranstaltungen aus. Zudem sollen Infostände sowie Flyer und Plakate die Aktion unterstützen.       

 
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Kommentare
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  • jebusara@web.de
    Die Posthalle ist ein Begriff und muss bleiben.

    Ich frage mich warum man eine alte Tankstelle der Besatzungsmächte erhalten wollte aber eine Einrichtung die bei Jung UND Alt bekannt und beliebt ist abreissen will?
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  • sepele
    Das Thema ist doch längst durch, die Fläche verkauft, der Mietvertrag läuft aus. Dort entsteht ein neuer Stadtteil mit Wohnungen und Büros, die an dieser stelle dringend gebraucht werden.
    Die eigentliche Frage ist: wo in Würzburg gibt es eine Fläche oder einen Ort, der zukünftig als Ersatz dienen kann. Das wird schwierig genug, niemand sollte seine Energie jetzt noch in den Erhalt der alten posthalle stecken.
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  • rolandroesch@web.de
    abreißen den Schandfleck und Mietwohnungen her.
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  • Hery.Mennig@web.de
    ….die sich dann keiner leisten kann.
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  • rolandroesch@web.de
    Ein Dach übern Kopf Undine warme Wohnung ist wichtiger als ne Halle . Und meinen sie Jojo füllt sich nicht die Taschen ?
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  • jojo@posthalle.de
    Würzburg würde ein wichtiger, wenn nicht wesentlicher Teil seiner Kulturlandschaft verloren gehen.
    Zum Taschen füllen eignet sich das Betreiben einer solchen Kulturhalle sicherlich nicht. Demnach kann die Diskussion gerne losgelöst von Personen geführt werden und könnte auch gerne die Verwaltung mit einem eigenen Angebot die auftretende Lücke füllen.
    Ein Beispiel: Das E-Werk in Erlangen ist in kommunaler Trägerschaft und wird jährlich mit € 1 Mio subentioniert, eine gute Investition übrigens.
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  • sepele
    Bitte einfach mal vorher informieren. 30 Prozent der Wohnungen der geförderter Wohnungsbau sein.
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