Wettertechnisch war mal wieder fast alles geboten beim 32. Umsonst & Draussen-Festival (U&D) auf den Würzburger Mainwiesen: Es gab zwei kurze Unwetter am Donnerstag, einen perfekten Freitag, längere Regenfälle am Samstag und einen warmen, zumindest bis zum späten Nachmittag trockenen Sonntag. Die Besucherzahlen stimmten trotz der Wetterkapriolen: "Wir hatten wie im letzten Jahr gut 70.000 Besucher, das ist für die teilweise widrigen Verhältnisse ziemlich gut", bilanzierte ein unter dem Strich zufriedener Festival-Chef Ralf Duggen.
Der Samstagabend lieferte das beste Beispiel dafür, dass die meisten U&D-Fans auf das Wetter bestens vorbereitet waren und sich den Spaß am Festival nicht verderben ließen: "Ihr seid ja ganz schön viele", begrüßte Lokalmatador Andreas Kümmert aus Gemünden um kurz vor 23 Uhr das Publikum vor der großen Bühne. Nach dem Regen am Nachmittag "war der Platz am Abend wieder voll. Früher hatten wir größere Probleme, wenn es geregnet hat", so Duggen.
Wenn Zelte bei Sturm zur Gefahr werden
Richtig anstrengend war es für die Veranstalter, als sie am Donnerstag gleich zweimal wegen heftiger, aber kurzer Unwetter damit beginnen mussten, die Zelte zu räumen. "Wir schicken die Leute nicht gerne raus in den Regen, aber bei einer Sturmwarnung können die Zelte zu einer Gefahr werden. Wir sind froh, dass niemandem etwas passiert ist", erläuterte der Festival-Chef.
Das bekamen am Donnerstagabend die Australier von "Sons of the East" zu spüren, die ihr Konzert im proppenvollen Drinnen-Zelt abbrechen mussten, es nach etwa zwanzig Minuten Pause dann aber ungestört fortsetzen konnten - sehr zur Freude der Besucher und der Band: "Das ist das größte Publikum, das wir auf dieser Tour bisher hatten", sagte Frontman Jack Rollins.
Mit "Chef's Special","The Cool Quest" und "Ralin & The Bombardiers" sorgten an den ersten drei Abenden gleich drei Bands aus Holland zur Festival-Primetime für tolle Stimmung bei den Besuchern vor der großen Bühne. Zu den Höhepunkten im Programm gehörten auch die Jimi-Hendrix-Tribute-Show der "Band of Gypsys" oder der ruhige Ausklang am Freitag mit "Hanna & Falco".
Auf der Drinnen-Bühne haben die U&D-Macher mit drei ruhigen mitternächtlichen Klavierkonzerten Neuland betreten: "Das war ein Experiment, das gut funktioniert hat. Die Leute sind gezielt gekommen", berichtete Duggen. "Mit den drei brillanten Pianisten Pieter de Graf, Grey Paris und Andreas Obliego haben wir uns die Latte selbst sehr hoch gelegt."
Duggen und Co. gehen schon vor dem obligatorischen Kassensturz davon aus, dass der für die Finanzierung des Festivals entscheidende Getränkeumsatz gestimmt hat, und im kommenden Jahr vom 18. bis 21. Juni das 33. Umsonst & Draussen auf den Würzburger Mainwiesen stattfinden kann.