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Würzburg
Wie der Hausmeister des Umsonst&Draussen-Festivals arbeitet
Benjamin Zahn ist Technikchef des U&D und damit Herr über 50 Schaltkästen und zwei Kilometer Starkstromkabel. Wie ist die Lage so kurz vor dem Start des Festivals?
Benjamin Zahn ist Technik-Chef und Hausmeister beim U&D-Festival, das am Donnerstag um 13 Uhr beginnt.
Foto: Patrick Wötzel | Benjamin Zahn ist Technik-Chef und Hausmeister beim U&D-Festival, das am Donnerstag um 13 Uhr beginnt.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:23 Uhr

Regenjacke oder Sonnenschirm? Wenn die aktuellen Wetterprognosen zutreffen, werden die Besucher beim 32. Umsonst & Draussen-Festival (U&D) von Donnerstag bis Sonntag auf den Talavera-Mainwiesen wahrscheinlich beides brauchen. Nach über drei Jahrzehnten Erfahrung sind die Veranstalter auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Was zu tun ist, wenn es von oben nass wird oder ein Sturm kommt, weiß kaum jemand besser als Benjamin Zahn: Der Elektromeister hat vor über zwei Jahrzehnten als Zapfer an einem der Bierstände und beim Aufbau begonnen, wurde später Mitglied des U&D-Vereins und ist inzwischen seit vielen Jahren als Technik-Chef für die Infrastruktur zuständig.

Die Leidenschaft ausleben

"Ich bin morgens oft der Erste auf dem Platz und nachts der Letzte, der geht. Manche nennen mich liebevoll den Hausmeister", erzählt der 41-Jährige, der sich auch beim Taubertal-Festival um die Stromversorgung kümmert und im Hauptberuf Lehrer für Elektrotechnik an der Franz-Oberthür-Schule ist.

"Im Herzen bin ich aber Elektromeister", sagt Zahn. Auf dem Festivalgelände kann er diese Leidenschaft richtig ausleben: Von der Trafostation auf der Talavera bekommt das U&D zwischen 1000 und 1500 Ampere Stromstärke geliefert, die mit rund zwei Kilometern Starkstromkabel und gut 50 Schaltkästen über das gesamte Gelände verteilt werden.

"Wir sind im Zeitplan. Ich denke, dass wir alles rechtzeitig hinbekommen."
Benjamin Zahn, Technikchef des U&D

Acht Tage vor dem Start des Festivals war er zum ersten Mal auf dem Platz, am vergangenen Freitag ging es dann richtig los mit dem Aufbau der Infrastruktur. Bis Samstagnachmittag waren bereits alle Schaltkästen auf dem Platz aufgestellt und alle Kabel verlegt. "Wir sind im Zeitplan. Ich denke, dass wir alles rechtzeitig hinbekommen", sagte Zahn am frühen Montagnachmittag.

Seit Dienstag, wenn die Bühnen und die meisten Zelte und Buden stehen und angeschlossen sind, ist es dann richtig hektisch für ihn und seine Crew – bis zum offiziellen Start des U&D am Donnerstag um 13 Uhr soll schließlich alles funktionieren. Für Zahn geht der Aufbau danach aber weiter: "Gefühlt dauert es eigentlich immer bis Sonntagabend, bis die letzte Ecke des Platzes richtig ausgeleuchtet ist. Und am Montag fangen wir dann mit dem Abbau an."

Viele "Wehwehchen" am Tag

Während des Festivals hantiert der 41-Jährige mit zwei Funkgeräten gleichzeitig. Er ist nicht nur bei technischen Problemen meistens der erste Ansprechpartner, sondern auch Verbindungsmann der Festivalleitung zum Sicherheitsdienst. "Tagsüber kommt eigentlich ständig jemand mit irgendeinem Wehwehchen. Deshalb bin ich gerne nachts auf dem Platz, da kann ich in Ruhe arbeiten", erzählt Zahn.

Deswegen hat er auch kaum einmal Zeit, sich eine der rund 70 Bands in Ruhe anzuhören: "Ich drehe meine Runden über den Platz und sauge das auf. Aber eigentlich geht das Programm zu hundert Prozent an mir vorbei. Das ist für mich aber völlig okay. Viel wichtiger ist für mich die familiäre Atmosphäre unseres Festivals und in unserem Team."

Das 32. U&D beginnt am Donnerstag um 13 Uhr und dauert bis Sonntagabend um 22 Uhr. Das komplette Programm ist im Internet auf www.umsonst-und-draussen.de und in den kostenlosen Festival-Smartphone-Apps für Android-Handys und iPhone zu finden.

 
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Kommentare
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  • T. H.
    Hallo, mein Name ist Tilman Hampl, ich bin einer Veranstalter, und ich freue mich über Ihre Frage zu einem wichtigen Thema.

    Umweltschutz und Verträglichkeit mit der Umwelt ist für das U&D Festival bereits seit vielen Jahren ein wichtiges Thema. Es ist natürlich klar, dass da, wo viele Menschen zusammenkommen, es immer auch die Notwendigkeit gibt, sich um eine gewisse Menge an "Resten" umweltverträglich zu kümmern.

    Einige Infos:

    Der Strom, den wir beziehen, ist aus erneuerbaren Energien, wir erzeugen Strom nicht mit Diesel-Generatoren, wie es bei vielen anderen Festivals üblich ist.
    Wir nutzen keine Einwegverpackungen auf dem Festival, dies trifft auch für (fast) alle beteiligten unabhängigen Stände zu.
    Wir sammeln jeden Tag den Müll ein.
    Wir achten auf sparsamen Wasserverbrauch
    Wir verkaufen keine Getränke in Einweg Packungen.
    Unsere Standbetreiber nutzen regionale Lieferanten und für unsere Künstler gibt es im Backstage viel Veganes/Vegetarisches sowie nur regionales Biofleisch
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  • H. M.
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    denkt man bei solchen Veranstaltungen auch an den Umweltschutz?

    Gruß
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  • H. M.
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